Gastredner Sigmar Gabriel in Top-Form bei der SPD am Kamblickweg
Essen-Kray, Rathaus: Siggi und die Sozi-Seele
Da stand er nun im überfüllten Krayer Ratssaal, der Ex-Minister, -Vizekanzler und vor allem -Parteichef Sigmar Gabriel und erklärte den aus ganz Essen anwesenden Genossen und weiteren Besuchern wie SPD-Politik eigentlich gemacht werden könnte. Ohne Redemanuskript, ohne Bitterkeit, aber mit tiefem Einblick in die geplagte Sozi-Seele.
Im EU-Wahl-Jahr sieht Gabriel - nicht nur im Brexit-Streit - Deutschland und Europa so uneinig und damit auch politisch unbedeutend wie lange nicht mehr. Die USA und China wären dabei, die Welt unter sich aufzuteilen... und die Europäer? Fragezeichen.
Wenn ungeregelte Migration ein Hauptstreitpunkt zwischen den Mitgliedsstaaten sei, warum überlasse es dann auch die SPD populistischen Parteien, dieses Thema zu beackern? Gerade im "Revier" hätte man wie nirgends sonst gute und schlechte Erfahrungen mit Integration, von hier aus müssten die politischen Diskussions-Impulse längst kommen.
Dabei sollte sich seine Partei nicht täglich mit den 10 % Spinnern in unserer Gesellschaft beschäftigen, sondern mit den 90 % der Menschen, die normal geblieben sind und für die man jetzt mehr da sein und Flagge zeigen müsse. Das sitzt bei den deprimierten Rosen- und Osterei-Verteilern von den SPD-Infoständen...
Überhaupt habe das Ruhrgebiet in 200 Jahren Deutschlands Wohlstand gefestigt, da sei es jetzt Zeit, dass etwas zurückkommt, eine Investitionsoffensive für den Westen.
Und nahe am Wähler, das kann der Siggi auch: „Dass jemand, der 40 Jahre gearbeitet hat, keine höhere Rente bekommt als der, der nie gearbeitet hat, ist eine Sauerei. Das ist unser, das ist ein SPD-Thema." Und dann klatschen die Genossen tosend Beifall und sehen tief in ihre eigene Sozi-Seele hinein und fragen sich: Kann man auf so einen wie Gabriel eigentlich verzichten? Antwort in Kray: Sicher nicht!
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
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