Rentner Günter Adam (85) klagt an: "Ich will nicht im Dreck sterben"
Essen-Bergmannsfeld: Ein Stadtteil auf der Kippe?
Der Bergmannsfelder Günter Adam (85) beschwert sich in der "Redaktion vor Ort" beim Bezirksbürgermeister: Günter Adam lebt gerne im Bergmannsfeld. Doch die Vermüllung des Stadtteils macht ihm derart zu schaffen, dass der 85-Jährige schweren Herzens an einen Umzug denkt. In der "Redaktion vor Ort" im Steeler ICS-Büro traf er auf Bezirksbürgermeister Gerd Hampel (SPD). Der riet ihm dazu, zu bleiben...
Seit 2015 kämpft Günter Adam gegen die Vermüllung "seines" Stadtteils. Überlaufende Müllcontainer an den großen Wohnkomplexen, nicht abgeholte Sperrmüllhaufen, verdreckte Müllcontainer-Standorte.
Günter Adam: "Entsorgungsbetriebe Essen (EBE), Bürgermobil, Ordnungsamt - überall habe ich mich gemeldet, doch geholfen hat kein Ansprechpartner. Entweder bekommt man gar keine Antwort oder aber, man wird vertröstet. Besucher sagen, dass es hier früher schöner war. Ich bin nicht der einzige, der an der momentanen Lage verzweifelt. Ich will nicht im Dreck sterben, erwäge im hohen Alter noch einen Umzug, aber für meine Immobilie bekomme ich doch nichts mehr in so einem absackenden Stadtteil."
Bezirksbürgermeister Gerd Hampel hört gut zu und erläutert: "An solchen Zuständen sind nicht die Menschen, z.B. von der EBE, schuld, die den Müll beseitigen. Oft liegt es z.B. daran, dass große Wohnungsanbieter viel zu knapp kalkulieren und nicht die richrige Müll-Kapazität vorhalten. Dann sind die zu wenigen Tonnen oder Container nach der Leerung gleich wieder voll und Müll wird achtlos daneben geworfen."
Hampel hat sich die genauen Standorte vom Senior durchgeben lassen und will das jetzt nachprüfen. Im Visier sind die Hochhäuser im Bereich Schopenhauerweg und Albert-Schweitzer-Straße.
Günter Adam freut sich über das offene Ohr und zieht eine alte Wahlkampfpostkarte des Oberbürgermeisters Thomas Kufen aus der Tasche. In einem 12-Punkte-Plan wird da versprochen: "Essen soll sauberer werden."
Enttäuscht
von OB Kufen...
Adam erläutert: "Deshalb habe ich damals Kufen gewählt. Doch Essen ist seitdem viel schmutziger geworden. Sein Versprechen hat der OB nicht eingehalten."
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.