Die AWO weiß, was sie will - Guido Reil jedenfalls nicht

Wollen als AWO Essen für eine gerechte und friedliche Gesellschaft kämpfen: AWO-Geschäftsführer Oliver Kern (links) und AWO-Kreisvorsitzender Klaus Johannknecht (rechts) mit seinen Stellvertretern Dirk Busch und Judith Schlupkothen. Foto: maschu
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Ein KOMMENTAR zur Neuausrichtung der Arbeiterwohlfahrt

Mit 6.500 Mitgliedern, 30 Ortsvereinen, 1.000 Ehrenamtlichen, 19 Kitas und 6 Seniorenzentren ist die AWO Essen bundesweit der größte Kreisverband. Und die neue Doppelspitze aus dem Vorsitzenden Klaus Johannknecht und Geschäftsführer Oliver Kern will dieses "Pfund" nutzen und sich zum Wohle der Bürger wieder mehr politisch einmischen.
Wenn das AWO-Urgestein Johannknecht und der "Kita-Fuchs" Kern über Kinderarmut, mangelnde Bildung, menschenunwürdige Pflegebedingungen und Integrationsbemühungen reden, dann nimmt man den beiden das ab.
Die AWO Essen ist einfach die Nummer 1, wenn es um die Arbeit mit den Jüngsten und den Ältesten in unserer Gesellschaft geht. Nach Johannknechts und Kerns Wunsch muss die AWO schleunigst wieder politischer werden, Missstände bei der Kinderbetreuung bis hin zur Seniorenpflege anprangern und der Politik in Stadt, Land und Bund auf den Zahn fühlen. Klaus Johannknecht will das auch - aber eben nicht nur - auf den AWO-Konferenzen tun. Zusammen mit Oliver Kern soll der Dialog zu allen Parteien gesucht werden, ab sofort regelmäßig und intensiv. Das ist eine Ansage, nach der die beiden ordentlich liefern müssen.
Die "neue" AWO Essen steht für "klare Kante", ist stolz auf ihre Wurzeln in der Sozialdemokratie und besteht auf ihre Grundwerte, zu denen Ausgrenzung, Integrations-Populismus und rassistische Tendenzen eben nicht passen.

Kein Platz für das
Karnaper Chamäleon

Deswegen wurde das Noch-Mitglied Guido Reil nicht nur bei Talkshowauftritten etc. beobachtet, sondern auch zum persönlichen Gespräch geladen. Doch die Differenzen bei dem, für was man steht, sind laut der AWO-Führung unüberbrückbar. Kern und Johannknecht möchten nicht, dass einer wie Reil die AWO repräsentiert.
Sie warten gelassen ab, wie das AWO-Schiedsgericht im Ausschlussverfahren entscheiden wird. Mit dem Ergebnis müssen sie dann leben, doch das scheint ihnen gar nicht so wichtig. Viel entscheidender ist für die AWO-Spitze, dass man auch im Fall Reil deutlich gemacht hat, was man will und was nicht. Und wenn das Karnaper Chamäleon das demokratische Recht hat, sich politisch frei zu entfalten, dann hat die AWO allemal das Recht, ihm zu sagen: Du bist bei uns nicht mehr richtig. Eine starke AWO in Essen ist hilfreich für eine Stadt, die viel wichtigere Probleme hat.

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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