Bärendelle als Bürgerzentrum in öffentlicher Hand halten!

Abgelehnt hat die Ratsmehrheit bei der letzten Ratssitzung einen Antrag der Fraktion DIE LINKE, nach dem die Bären-delle nicht an einen privaten Investor verkauft werden soll. Stattdessen sollte die Verwaltung beauftragt werden, selbst ein Nutzungskonzept für die ehemalige, denkmalgeschützte Schule zu entwickeln. Dieses Konzept sollte eine soziokulturelle Nutzung für Kinder, Jugendliche, Senioren und Initiativen im Bezirk III Essen-West beinhalten, in dessen Entwicklung die Bürgerinitiative Bärendelle einbezogen wird.
„Mit der Ablehnung unseres Antrages hat die Ratsmehrheit eine Chance vertan, ein deutliches Zeichen für den Essener Westen zu setzen“, so Wolfgang Freye, Ratsmitglieder der Fraktion DIE LINKE. „Der Essener Westen ist durch die Haushaltskürzungen der letzten Jahre extrem gebeutelt worden. Die Schließung des Nöggerathbades, des Jugendzentrums und des Freizeitbades Oase sowie die Einschränkungen der Öffnungszeiten bei den Stadtteilbibliotheken in Altendorf und Holsterhausen haben dazu geführt, dass es immer weniger öffentliche Infrastruktur gibt. Die öffentliche Nutzung des wunderschönen Gebäudes der ehemaligen Hauptschule Bärendelle wäre da ein Zeichen gewesen, den Westen nicht abzukoppeln. Dieses Zeichen haben alle anderen Parteien im Rat, auch die Grünen, verweigert.“
Die Stadtteilgruppe DIE LINKE hat Zweifel an der Umsetzbarkeit der Absicht der Cepheus Wohnen GmbH & Co. KG als möglicher privater Investor, in der Bärendelle gleichzeitig Wohnungen und eine gemeinnützige Nutzung einzurichten.
„Das Gebäude ist denkmalgeschützt, wie sollen da 60 Wohnungen mit Balkonen und Loggien entstehen“, so Heike Kretschmer, Spitzenkandidatin der Partei DIE LINKE für die Bezirksvertretung. „Außerdem steht für Cepheus vor allem das Wohnen im Vordergrund, damit will die Firma Geld verdienen. Mit einigen wenigen Räumen für öffentliche Zwecke im Stadtteil ist es aber nicht getan. DIE LINKE hält die auch von der Bezirksvertretung III favorisierte Kombination eines Bürgerzentrums mit Räumen für die Verwaltung am sinnvollsten. Die Bezirksverwaltung im größten Essener Bezirk und das Bürgerbüro sitzen zur Zeit in angemieteten Räumen in der Freytagstrasse. Durch einen Umzug in das vorhandene städtische Gebäude könnte die Stadt auf Dauer doch auch Mieten sparen.“
Für besonders problematisch hält DIE LINKE im Stadtbezirk III die Beschlusslage des Planungsausschusses des Rates. Der hat nicht nur beschlossen, dass die Stadt bis Ende des Jahres exklusive mit Cepheus verhandeln soll, sondern das Gebäude bei einem Scheitern der Verhandlungen automatisch zum Verkauf ausgeschrieben werden soll.
„Dieser Automatismus kann dazu führen, dass am Ende sogar von einigen Räumen für soziokulturelle Zwecke nichts mehr übrig bleibt – oder dass das Gebäudemit der Zeit immer weiter verfällt, so dass nur noch ein Abriss bleibt,“ so Wolfgang Freye abschließend. „Beim Badehaus der Zeche Carl, das ebenfalls denkmalgeschützt ist und vor einigen Jahren von der Stadt für städtische Nutzungen umgebaut wurde, hat die Verwaltung die Mietpreise für 30 Jahre dagegen gerechnet. Warum tut sie das nicht bei der Bärendelle?“

Autor:

Wolfgang Freye aus Essen-West

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