Morgens um acht ist die Welt noch in Ordnung

Samstagmorgen ist bei mir Laufen angesagt. Normalerweise treffe ich mich Freunden am Baldeneysee und wir laufen gemeinsam. Leider hat sich das heute nicht ergeben. Was mich aber nicht davon abhält, trotzdem die (neuen) Laufschuhe zu schnüren und mich auf den Weg zu machen. Bereits um kurz nach acht war ich aus dem Haus, mit Lisa im Schlepptau.
Ich habe es gut, denn ich wohne ganz in der Nähe der alten Bahntrasse, die in die eine Richtung nach Mülheim und in die andere Richtung nach Steele führt.
Heute morgen sind wir Richtung Steele gelaufen.
Ausser Lisa und mir waren nur noch andere Jogger und Hundebesitzer auf dem Weg. Keine Radfahrer, keine Fussgänger. Alle Frühaufsteher waren gut gelaunt und das macht das ganze noch entspannter.

Die Sonne schien bereits und das Licht fiel auf die herbstlichen Bäume im Walpurgistal. Die Blättern leuchteten gold, rot und gelb. Was soll noch schöneres kommen? Die Ruhr lag ruhig und glatt in ihrem Bett. Darüber stand eine tiefe, strahlende Sonne, die das Wasser wie Silber glitzern liess. Um das schöne Bild zu komplettieren, flog ein Schwarm kreischender Wildgänse tief übers Wasser, vor der Sonnenkulisse.
Ich fühlte mich wie in einer kitschigen Filmkulisse.

Wir liefen und liefen, bis zur Brücke in Steele und auf dem Rückweg nahm Lisa noch ein Bad in der Ruhr. Dazu die Gerüche des Herbstes.
Unbeschreiblich. Als wir 1 1/2 Stunden später wieder am Messeparkplatz ankamen, waren bereits die ersten Besucher der "Spiel" aus ihren Wohnmobilen gekrochen. Müde und mit strubbeligen Haaren standen Sie verloren auf dem Parkplatz und schauten uns verständnislos an. Sowohl ich, als auch Lisa hatten sichtlich Spass. Sie rannte wie eine Verrückte herum und ich bekam das Grinsen nicht aus dem Gesicht.

Ich war jedenfalls hellwach und hab mir das Frühstück redlich verdient, oder?