"Löwes Lunch": Kachelmann und Co - die Macht der Wetterfrösche!

Gestern traf ich eine gute Freundin. Eine echte Powerfrau, mehrsprachig, Globetrotterin und alleinerziehend. Doch diesmal war sie am Boden zerstört. Obwohl sie in ihre Beziehung gerade noch einen Stangentanz-Kurs im „Stairs To Heaven“ investiert hatte, ist es frisch auseinander gegangen.
Ausgerechnet die beste Freundin hat ihr den Lover ausgespannt und dann... heißt das aktuelle Unwetter-Sturmtief auch noch genau wie sie: Carmen. Mit dem Jecken-Schlager „Dicke Mädchen haben schöne Namen..., heißen X, X oder Carmen“ war sie noch klargekommen, aber das ist ihr jetzt eindeutig zuviel.
Wieviel Macht haben diese Wetterfrösche eigentlich über uns? Ich will jetzt gar nicht über Fliesenfrau, Kachelmann und Lause-Mädels reden, aber viele Menschen richten ihren Alltag irgendwie schon so ein bisschen nach diesen Blicken in die Glaskugel aus.
Wie oft habe ich beschlossen: „Morgen kann man die dicke Jacke rausholen.“ Doch dann erhielt ich die Analyse zur Wetterfrau im Dritten: „Nö, die Claudia Kleinert hat sogar noch das Kleine Schwarze an und sagt, dass es ein Wochenende zum Chillen wird.“
Wie bitte? Wo sind die Zeiten geblieben, als man sich darauf verlassen konnte, dass die Meteorologen immer so ein bisschen verloren vor der Wetterkarte standen? Man hielt sie liebevoll für eine Herde Fachidioten mit durchweg zu engen Anzügen in langweiligen Farben und mit doofen Krawatten oder sogar Fliegen.
Doch heute sind es lässige Trendsetter, die da ihre Ansagen machen, quasi Mode- und Typberater, Stilikonen, ja und sogar Playboys, die sich wahr- oder unwahrsagend in unsere Lebensplanung einmischen.
Zum Glück wird die Hoch-Tief-Fraktion mich so schnell nicht erwischen. Oder haben Sie schon einmal von einer Wetterfront gehört, die „Detlef“ genannt wurde?