Vom Krieg , geschrieben von Papa

Mitgründer Kriegsdienstverweigerer

Mein Vater Jahrgang 1922 hinterließ mir eine Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. ER kämpfte für Frieden und Abrüstung,hielt Atommahnwachen, war Jahre aktiv.
Er war im Krieg verwundet worden,,als er als Funker im Panzer sass, und dieser durch eine Granate getroffen wurde.
Langer Krankenhausaufenthalt und Kriegsgefangenschaft in Italien waren die Konsequenz dieses hirnlosen,alles  vernichtenden Krieges.
Ab und an sprachen wir über die schlimme Zeit.
Er war nie derjenige, der mit stolzgeschwellter Brust in den Krieg gezogen war.
Er wurde einberufen und musste hin..im Jahr 1940.
Er zog Jahrelang mit seiner Truppe von Land zu Land. Eines Tages  waren sie in " Holland"..
Dort war er eines Abends abgestellt um 2 jüdische Männer zu bewachen.
Als sie zum Abbort mussten, hat mein Vater ihnen zur Flucht verholfen.......und diese Beiden haben es tatsächlich geschafft. Jahre später gab es ein Wiedersehen zu Friedenszeiten!
In den Irrungen und Wirrungen wurde er nicht bestraft, und so hatte er zwei Leben gerettet!
Ich bin stolz sagen zu dürfen, mein Vater hat in all den Jahren keinen Menschen ermorden müssen.
Das hätte ihn oft beinahe den Kopf gekostet..
Aber eben beinahe :-)
Ich bin stolz, so einen Vater gehabt zu haben.
Nach der Gefangenschaft setzte er Alles daran, Menschen zu überzeugen, wir sinnlos Kriege sind.
Nun tobt seit Monaten wieder ein furchtbarer Krieg in der Nachbarschaft....und niemand weiß, ob es nicht sogar zum 3 ten Weltkrieg kommen kann.
Die Menschheit hat Nichts gelernt.
Verbrannte Erde...Tod,Verderben..Zerstörung, Hunger- unendliches Leid..
Verbrannte Steppe, verbrannte Tiere, nirgends ein Vogel der mehr singt.
Ich bin unendlich traurig.
Danke Papa,,das es Dich gab..

SCHADE das es so wenige Politiker gibt, die es so sehen wie Du...Krieg ist immer Leid und Tod  ..und dürfte nie mehr geschehen....
Anbei einige Zeilen meines Vaters..
Und ein Bild.das ihn am 10.4.1943 in Tunis zeigt 
Ein junger Mann,der vom Frieden träumte