Immer mehr Geisterstädte im Ruhrgebiet
Als Bürger-Reporter kommt man viel rum und sieht viel von dem, was in der Nachbarschaft vor sich geht und manchmal entdeckt man Dinge, worüber sich kaum jemand traut, etwas darüber zu erwähnen. Der Bürgermeister hat natürlich nichts davon gewusst. Vertuschung? Oder einfach zu unbedeutend? Als ich in den letzten Tagen mit meiner Kamera planlos in der Gegend unterwegs war und mich brennend diese eine Frage beflügelte: "Wo soll ich hin?!? Hier ist ja gar nichts!" Landete ich nach einer gewissen Zeit in einem trostlosen Ort namens "Borbeck". Der Zugführer schaute mich nur entsetzt an. "Hier wollen Sie aussteigen?? Das macht niemand!" Ich wusste, was ich tat. Oder versuchte zumindest mein Gewissen zu beruhigen, IRGENDEINEN Sinn zu erfüllen, der mich her brachte. Als der Zug abbrauste und ich alleine in einem heruntergekommenen Bahnhof stand, bereute ich meinen Fehler. Komischerweise war aber sonst niemand anwesend. Beunruhigend fand ich es allerdings nicht, auch diese erdrückende Stille war nichts ungewöhnliches. Dann wagte ich es, den Bahnhof zu verlassen. Draußen bot sich mir ein verstörendes Bild. Dieser Ort wirkte wie verlassen. Niemand war zu sehen oder zu hören. Nach einer Weile der Einsamkeit und Verzweiflung rief ich "Ist hier irgend jemand??" Niemand antwortete. Irgendwo prügelten sich 2 verwahrloste Katzen um eine Müll-Tonne. Ansonsten war es Menschenleer. Nichtmal die Straßenbahn fuhr. Ich lief einfach nur weg. Irgendwann kamen mir Menschen über den Weg. "Die Käffer sterben alle aus!" erklärte mir einer der Einheimischen. "Aber im Zentrum sei es noch warm, dort verstecken sich die Letzten von uns." Ähnliches hatte ich auch schon erlebt in Hattingen und Huckarde. Klingt gruselig? Ist es auch.
Autor:Heiko Müller aus Dortmund-City |
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