Bildungspartner Schule: Ruhrodyssee der Fluss-Indianer

Chaos und Spaß beim Ablegen.
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Kann ein Kanu nicht kentern? Eigentlich schon, aber beim Ausflug der Klasse 5e ist niemand ins Wasser gefallen. Auch wenn Spaß beim Projekt „Kanu macht Schule!“ der Jugendhilfe Essen im Vordergrund steht, nehmen die Kinder einen Schatz wichtiger Erfahrungen mit nach Hause und blicken auf einen aufregenden, anstrengenden und lehrreichen Tag zurück.

Seit 2012 bieten Klaus Orfeld und Heike Hoffmann von der Jugendhilfe Essen gGmbH (JHE) das Projekt „Kanu macht Schule!“ an. Ihre persönliche Leidenschaft für das Paddeln und wilde Gewässer ist zugleich ihr Beruf. Schulklassen lernen durch die Anforderungen des Kanufahrens Selbstverantwortung, Vertrauen und Teamwork. Deshalb steht am 12. Juni die 5e mit Paddeln im Anschlag am Ruhrfreibad in Essen Steele.

Die erste Inspektion des Freibads versetzt die Schüler in Staunen und sofort kommt gute Laune auf. Orfeld, Hoffman und Pädagoge Holger Sieg vom Bischöflichen Schulzentrum trommeln die Knirpse zusammen, denn bevor die wilde Fahrt losgeht, müssen erst einige Regeln festgelegt werden. „Damit man vorwärts kommt, braucht man Kommunikation, Kooperation und muss die Kleineren immer Mitziehen“, erklärt Heike Hoffmann von der JHE den Schülern. Nach ein paar Trockenübungen dürfen die Schüler ihre Gruppen wählen, werden mit Paddel und Rettungsweste ausgestattet und direkt ins kalte Wasser geworfen – sprichwörtlich. Die anfängliche Furcht einiger weicht schnell lautem Gelächter und unter Begleitung der Pädagogen trudeln die Boote vorm Freibad umher.

Die Odyssee die Ruhr hinauf hat erhöhten Schwierigkeitsgrad, denn diesmal werden die Gruppen gemischt und die Zusammenarbeit muss auch zwischen nicht befreundeten Schülern funktionieren. Nachdem klar wird, dass nur alle gemeinsam das Kanu bewegen können, treten die anfänglichen kleinen Konflikte in den Hintergrund und der wilde Wasserspaß kann beginnen. Auf halber Strecke stellen sich die Schüler mit Positions- und Bootswechsel ihrer größten Herausforderung. Dabei müssen alle mithelfen, einer den anderen stützen und niemand darf aus der Reihe tanzen. Die 5e meistert den Drahtsteilakt auf den Fluten mit Bravour. Gemeinsam rudert die Klasse hinterher die Ruhr hinauf, um mit Höchstgeschwindigkeit und der Strömung als Antrieb den Rückweg anzutreten. Die Ruhrspaziergänger machen große Augen, als die sechs vollbeladenen Kanus unter lauten Schlachtrufen wie „Hau Ruck“, „Alle meine Kanus“ und „Old MacDonald“ vorbeischießen. Bei der Rückkehr zum Freibad ist unwichtig, wer erster ist: Der Weg ist das Ziel und die letzte Gruppe durfte schließlich am längsten im Kanu bleiben!

In einer Feedbackrunde lassen die Beteiligten ihre Erlebnisse Revue passieren. Neben gegenseitigem Lob von Schülern und Pädagogen werden außerdem die aufgetretenen Konflikte thematisiert. Das schafft eine Perspektive zur Lösung der Probleme und die Kinder wissen, dass sie einen Ansprechpartner haben, sollten sie alleine doch mal nicht weiterkommen.
Aber was wären die Strapazen des Tages ohne eine Belohnung? Zum Abschluss dürfen sich die Kinder im kühlen Nass erfrischen: Nicht durchs Kentern, sondern mit einem Sprung ins Schwimmbecken.

Die Kanufahrten sind nicht nur Schulklassen vorbehalten, sondern unter dem Titel „Wasserspaß Steele“ Teil des umfassenden Sommerprogramms der Jugendhilfe Essen. Hier kann sich jeder Mutige vom 22. Juli bis zum 9. August der Herausforderung stellen.

Informationen zum Wasserspaß Steele:
Anmeldung am 25. und 26. Juni, ab 7 Uhr
Schürmannstraße 7
45136 Essen

Klaus Orfeld
Tel.: 0201 / 88 54 557
E-Mail: k.orfeld@jh-essen.de
Heike Hoffmann
Tel.: 0201 / 88 54 556
E-Mail: h.hoffmann@jh-essen.de

Autor:

Jugendhilfe Essen aus Essen-Süd

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