Groß werden im Ruhrgebiet der 70er Jahre: Autorenlesung bei Polberg im Center Carrée Steele
„Da blubbern die Hormone“, schreibt Michael Zabka in seinem autobiographischen Roman.
Ja, die Hormone haben wohl immer schon geblubbert in der Pubertät. Zabkas Geschichten erzählen vom Heranwachsen eines Jungen im Ruhrgebiet der 70er und frühen 80er Jahre.
Das Kichern und Lachen der überwiegend älteren Zuhörerschaft während der Lesung in der Buchhandlung Polberg im Center Carrée Steele zeugte davon, dass sich alle sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen konnten.
Pubertät: Das heißt, man ist kein Kind mehr, aber auch noch nicht erwachsen. Es ist für Mädchen und Jungen eine aufregende, aber meist auch schwierige Zeit.
In Zabkas Roman geht es zwar um die Erlebnisse eines Jungen aber indirekt auch um Mädchen, denn wie er schreibt „begannen Jungs die Mädchen im Bus und auf dem Schulhof mit anderen Augen anzusehen, und sie suchten in der Stadtbücherei nach erotischer Literatur“. „Wir waren ständig auf der Suche nach Nacktem oder zumindest Halbnacktem. Deshalb fanden wir auch plötzlich die Otto- und Neckermann-Kataloge durchaus lesenswert“.
Zabkas Geschichten sind ein Zeitdokument, und natürlich geht es nicht nur um Erotik. Es geht auch um Schule und Lehrer, um Wanderfahrten, um Musik, um die soziale und politische Situation zu der damaligen Zeit, um Verwandtschaft und um verständnisvolle Eltern.
An die Lesung schloss sich eine interessante und engagierte Diskussion an, weil, wie oben gesagt, die Zuhörer aus eigener Erfahrung viel zu den angesprochenen Themen beitragen konnten und Parallelen zu unserer Zeit herstellen konnten.
Autor:Manfred Jug aus Essen-Steele |
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