Christo ist mit „BIG AIR PACKAGE“ zurück im Gasometer Oberhausen

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An die spektakuläre Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 durch Christo und seine 2009 verstorbene Frau Jeanne Claude werden sich sicher viele erinnern.
Spektakulär waren auch viele andere Projekte in den USA, in Japan und Australien.

Im Gasometer Oberhausen haben Christo und Jeanne Claude bereits 1999 mit ihrer Installation „The Wall“ viel Aufmerksamkeit erregt: Aus 13.000 Ölfässern errichteten sie eine 26 Meter hohe Mauer, die das Industriedenkmal auf seiner gesamten Breite durchzog.
Jetzt ist Christo zurück im Gasometer mit „BIG AIR PACKAGE“, der größten jemals geschaffenen aufblasbaren Hülle, die ohne ein Skelett auskommt. Die Ausstellung dauert vom 16. März bis zum 30. Dezember 2013.

„Einzigartig“ findet Christo den Gasometer: „Dieser unglaubliche Raum war schon die ganze Inspiration, mehr war nicht nötig.“

Die Skulptur im Inneren des riesigen Industriedenkmals wurde aus 20.350 Quadratmetern lichtdurchlässigem Gewebe und 4.500 Metern Seil gefertigt. Im aufgeblasenen Zustand erreicht die über fünf Tonnen schwere Hülle eine Höhe von 90 Metern, sie hat einen Durchmesser von 50 Metern und ein Volumen von 177.000 Kubikmetern.
Dieses gewaltige Werk hat nicht nur im Ruhrgebiet sondern weltweit Interesse erweckt. Über 100 Journalisten waren zur Eröffnungspräsentation angereist. Unter der Moderation von Jeanette Schmitz, der Geschäftsführerin des Gasometers Oberhausen, kamen bei dem Einführungsgespräch natürlich in erster Linie Christo und sein Haus- und Hoffotograph Wolfgang Volz zu Wort.
Auf der untersten Ebene des Gasometers gibt es eine Foto-Ausstellung, die eine Auswahl der bedeutendsten Projekte zeigt, die Christo und Jeanne-Claude in den vergangenen fünf Jahrzehnten an unterschiedlichsten Orten der Welt realisiert haben.
Auf der Homepage des Gasometers ist zu lesen:
„Big Air Package wird den Gasometer Oberhausen bis fast an die Ränder ausfüllen. Es wird dabei nicht nur von außen, sondern auch von innen zu besichtigen sein. Luftschleusen erlauben es den Besuchern, das sich selbst tragende Paket zu betreten. Beleuchtet durch die Dachfenster des Gasometers, erzeugt das Kunstwerk in seinem Inneren ein diffuses Licht. Es dämpft alle Geräusche und schafft eine Atmosphäre der Ruhe und kontemplativen Stille.“

So sehr die Arbeiten von Christo und Jeanne Claude von vielen Menschen bewundert werden, so sollte man nicht verschweigen, dass es aus verschiedenen Gründen auch eine Menge Kritiker gibt.
Damit scheint Christo aber kein Problem zu haben, wenn er sagt: “Jede Interpretation unserer Arbeit ist legitim, selbst die kritischste! Sogar strikte Ablehnung wird zum Teil unserer Kunst, wird von ihr absorbiert."

So möge sich also jeder Besucher sein eigenes Urteil bilden.
Dieses Projekt ist meiner Meinung nach weniger spektakulär als andere Projekte von Christo und Jeanne Claude, und die „kontemplative Stille“ ist wohl vor allem dann zu spüren, wenn nur wenige Besucher da sind.
Wie auch immer man zu diesem Projekt steht, beeindruckend ist es auf jeden Fall. Ein Weg dahin lohnt sich.

Autor:

Manfred Jug aus Essen-Steele

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