Bikerkorso nicht genehmigt, stattdessen „gemeinsame Ausfahrt“ am 05.Juli 2015 in Essen-Steele
„Neue Wege erfahren“ lautet die Überschrift für das ökumenische Biker-Fest mit Open-Air-Andacht und Motorradkorso, zu dem die Christliche Motorradgruppe Königssteele am Sonntag, 5. Juli 2015, auf den Dreiringplatz vor der Friedenskirche, Kaiser-Wilhelm-Straße 37, eingeladen hatte.
„Biker-Gottesdienst und Bikerkorso“ gehören seit Jahren zu den traditionellen Veranstaltungen in Steele. Mehr als 100 Biker waren regelmäßig aus dem ganzen Ruhrgebiet angereist.
Sehr groß war in diesem Jahr die Enttäuschung der Organisatoren und der Teilnehmer, als die zuständige Behörde den Korso nicht genehmigte.
Der Grund war laut Auskunft der Organisatoren des Korsos die sehr strenge Auslegung des Mottos „Gleiches Recht für alle, aber auch gleiche Pflichten für alle“.
Dem umstrittenen Motorrad-Rockerclub "Bandidos" wurde ein Korso untersagt, was letztendlich dazu führte, dass der „Christlichen Motorradgruppe Königssteele“ ebenfalls der schon lange geplante Korso am Sonntag untersagt wurde.
Durch Vermittlung von Thomas Kufen, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Essen, gab es ein Gespräch aller Beteiligten im Rathaus mit dem Beigeordneten Christian Kromberg (Personal, Organisation, öffentliche Ordnung und Feuerwehr), das leider nur zu einem unbefriedigenden Kompromiss führte:
Kein Korso, stattdessen „eine gemeinsame Ausfahrt unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung“ über eine Strecke von etwa 63 km.
Auch die zunächst zugesagte Polizeieskorte wurde kurzfristig abgesagt, weil die Anwesenheit der Polizisten an anderen Orten dringender erschien.
Es ist anzunehmen, dass der Frust bei den Teilnehmern sehr groß war, denn statt der über 100 erwarteten Biker waren nur etwa 40 erschienen.
Wie in den letzten Jahren fand auf dem Platz eine ökumenische Andacht statt.
„Wir laden alle Biker ein, ihre Ausflüge und Veranstaltungen unter Gottes Segen, Schutz und Schirm zu stellen“, erklärte der Steeler Motorrad-Pfarrer und Skriba des Kirchenkreises Essen, Heiner Mausehund. „Und wir wollen uns daran erinnern, dass es sich mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt auch auf unseren Straßen besser – und länger – leben lässt.“
Zusammen mit dem evangelischen Pfarrer gestaltete Schwester Sigrid Maria von der katholischen Pfarrgemeinde St.Laurentius die Andacht.
Mit Cowboyhut und Gitarre sorgte wie im letzten Jahr Country- und Bluessänger Rainer Migenda für die musikalische Untermalung.
Auf dem Platz vor der evangelischen Friedenskirche waren Zelte für die Bewirtung der Biker und der Zuschauer aufgebaut. Außerdem gab es Informationsstände zur Motorradgruppe. Auch über medizinische Notfallmaßnahmen am Unfallort, unter anderem über die Herzdruckmassage, konnte man sich informieren.
Autor:Manfred Jug aus Essen-Steele |
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