Segensreiche Sänger
Caspar, Melchior und Balthasar singen und sammeln Spätestens bei den Vorbereitungstreffen war klar, dass die Ruhrhalbinsel nicht zu jenen Gegenden gehört, in denen sich zu wenige Sternsinger finden. In den vier katholischen Gemeinden ist die Begeisterung fürs Singen und sammeln ungebrochen.
Schon vor dem eigentlichen Dreikönigstag machen sich die vielen Caspars, Melchiors und Balthasars in Heisingen auf den Weg von Tür zu Tür. Am 4. und 5. Januar erteilen sie den Segen Christus mansionem benedicat.
Kupferdreh, Byfang und Dilldorf durchstreifen die kleinen Könige ebenfalls schon am 4. und 5. Januar nach der Aussendungsfeier, die am Freitag um 14 Uhr in der Kirche St. Josef beginnt.
Den Schriftzug 20*C+M+B+19" sieht man nach dem 5. und 6. Januar auch auf vielen Türstöcken in Überruhr. In den Einkaufszentren Hinsel und Holthausen sind am kommenden Samstag zwischen 10 und 13.30 Uhr wieder "Segenspunkte" zu finden. Hier gibt es die guten Wünsche quasi für unterwegs. Diese Form der Begegnung mit den Sternsingern erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Den Schlusspunkt der Aktionswoche setzen die Sternsinger in Burgaltendorf am Sonntag, 13. Januar. Die Aussendungsfeier im Gotteshaus an der Kirchstraße beginnt um 10 Uhr. Am Tag zuvor findet zwischen 10 und 12 Uhr der Sternsinger-Workshop im Herz-Jesu-Heim statt. Auf dem Programm stehen Kostümanprobe, Bastelerein mit Kronen und Sternen sowie natürlich die traditionellen Lieder. Erwachsene und Kinder, die diese Aktion unterstützen möchten, melden sich per E-Mail an info-herz-jesu@gmx.de oder telefonisch unter 572640.
„Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ heißt das Leitwort der 61. Aktion Dreikönigssingen. Mit ihrem Motto machen die Sternsinger gemeinsam mit den Trägern der Aktion – dem Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – darauf aufmerksam, welche Schwierigkeiten Kinder mit Behinderung im Alltag haben, ganz besonders dann, wenn sie in Entwicklungs- oder Schwellenländern leben.
Auf ihrem Weg von Tür zu Tür sind die Sternsinger immer in kleinen Gruppen, oft zu viert, unterwegs. Gemeinsam bringen sie den Menschen in allen 27 deutschen Bistümern Gottes Segen für das neue Jahr in die Wohnungen und Häuser, singen und sammeln Geld für Kinder in Not. Sie steigen Treppen hinauf, finden den Klingelknopf und hören zu, wenn sich die Menschen an den Haustüren für ihren Einsatz bedanken. Für die meisten Sternsinger ist das ganz normal, für Kinder mit Behinderung können viele dieser Selbstverständlichkeiten Hürden darstellen.
„Bei der Sternsingeraktion solidarisieren sich jedes Jahr viele Tausend Kinder mit Gleichaltrigen auf der ganzen Welt und machen durch ihr großartiges Engagement diese Erde zu einem besseren Ort“, sagt Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Dass in diesem Jahr Kinder mit Behinderung im Mittelpunkt stehen, ist ein wichtiges Zeichen. Diese Jungen und Mädchen haben es in ärmeren Ländern doppelt schwer, aber auch in Deutschland gibt es beim Thema Inklusion immer noch viel zu tun. Jedes Kind – ob mit Behinderung oder ohne – hat Talente und kann sich mit seinen Fähigkeiten einbringen. Nur im vielfältigen Miteinander ist unsere Gesellschaft stark“, so Bingener.
Kinder mit Behinderung gehören zu den Menschen, die in vielen Gesellschaften am stärksten benachteiligt sind. Aufgrund der Armutssituation, besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern, potenziert sich die Diskriminierung enorm. „Vielfach werden diese Mädchen und Jungen kaum oder gar nicht medizinisch, sozial und psychologisch gefördert“, so Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger’.
„Gemeinsam mit unseren Projektpartnern in über 100 Ländern ist es unser gemeinsames Ziel, Kinder mit Behinderung zu stärken und zu begleiten. In den letzten drei Jahren konnten die Sternsinger weltweit 187 Projekte für Kinder mit Behinderung unterstützen. Dadurch war es möglich, rund 45.000 Mädchen und Jungen durch Bildungsangebote, Therapien, medizinisch-technische Hilfsmittel und sozial- psychologischer Begleitung zu helfen.“
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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