Schiedsamt Essen
"Schlichten statt richten" während der Pandemie.
Ruhte zu Beginn der Pandemie zunächst die Tätigkeit der Essener Schiedsfrauen und Schiedsmänner kurzzeitig, so konnte diese doch recht bald unter Berücksichtigung der allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln und unter Verwendung von Alltagsmasken zum größten Teil wieder aufgenommen werden.
Die Interessenvertretung der Essener Schiedspersonen (BzVgg-Essen) konnte den Schiedsfrauen und Schiedsmännern FFP2-Masken und Faceshilds zur Verfügung stellen und ein Hygienekonzept entwickeln. Auf der Homepage der BzVgg-Essen wird die Bevölkerung darum gebeten, nur unbedingt nowendige oder unaufschiebbare Schlichtungsanträge zu stellen.
Einschränkungen
Bedingt durch das zum Teil hohe Alter einiger Schiedspersonen und dem damit verbundenen Infektions- und Erkrankungsrisiko stellt in einigen Schiedsamtsbezirken die Vertretungsregelung der Essener Schiedsleute den Schiedsamtsbetrieb sicher.
Als Ungünstig erweist sich in einigen Fällen die räumliche Situation einzelner Schiedspersonen. Entweder sind diese zu klein um den erforderlichen Mindestabstand der Schlichtungsteilnehmer zueinander sicherstellen zu können oder können nur unzureichend gelüftet werden. Auch hier ist die interne Vertretungsregelung hilfreich. Schlichtungsverhandlungen werden in der Regel in den Privaträumen oder in von den Schiedsleuten selbst organisierten Räumlichkeiten durchgeführt.
Zwar ist insgesamt die Zahl der Schlichtungsanträge und Verhandlungen seit bekanntwerden der Pandemie zurückgegangen, doch werden auch während des "Lockdown-Light" Anträge auf Schlichtungsverfahren eingereicht. Zum Bedauern der Schiedsfrauen und Schiedsmänner werden dabei auch Anliegen vorgebracht, welche durchaus auf die Zeit nach der Epidemie verschoben werden könnten. Abgelehnt werden Anträge jedoch grundsätzlich nicht.
Erfreuliches
In diesem Jahr konnten, trotz der Pandemiebedingten Umstände, insgesamt drei offene Schiedsamtsbezirke neu besetzt werden. Zwei Schiedsmänner und eine Schiedsfrau sind vereidigt und im Dienst. Aufgrund einer vorübergehenden Gesetzesänderung konnte die Bezirksvereinigung Essen die Mitgliederversammlung und Vorstandswahlen auf das nächste Jahr verschieben.
Das wichtigste aber ist die Nachricht, dass bislang alle 16 Essener Schiedspersonen von einer Erkrankung an dem Coronavirus verschont geblieben sind.
Bleiben Sie gesund!
Autor:Stefan Hagemann aus Essen-Ruhr |
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