Kanutour
Präses Thorsten Latzel paddelte von Steele nach Kettwig
Auf seiner #kanutourderhoffnung besuchte der rheinische Präses Dr. Thorsten Latzel Kirchengemeinden, erlebte Gemeinschaft, traf Menschen und hörte Geschichten von Verwandlung in einer sich schnell verändernden Welt. Dafür ist der Präses der rheinischen Kirche vom 3. bis 9. Juli rund 200 Kilometer durch das Kirchengebiet gepaddelt. Die dritte Etappe führte ihn in den Kirchenkreis Essen – auf der Ruhr ging es mit dem Kajak von Steele nach Kettwig und von dort aus weiter nach Mülheim. Zu den Höhepunkten zählten die Führung über das Gelände der „Neuen Insel“, einem Arbeitsförderungsprojekt der NEUE ARBEIT der Diakonie Essen, und ein Picknick mit der Evangelischen Jugend Essen. Die Kirchengemeinde Kettwig verabschiedete den Präses mit einem Segenswort.
„Bei uns gehören alle selbstverständlich dazu“ – mit diesem Satz fasste Präses Dr. Thorsten Latzel seine gesammelten Eindrücke auf der Ruhr zwischen Essen und Mülheim zusammen. Auf der dritten Etappe seiner „Kanutour der Hoffnung“ widmete sich der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland der Frage, „wie wir als Diakonie und Kirche für Menschen in schwierigen Lebenslagen da sein können“. Es brauche eine Politik, die sich um die Menschen kümmert, eine Zivilgesellschaft, die zueinandersteht, „und wir als Kirche und Diakonie wollen unseren Beitrag leisten, dass das gut gelingen kann“.
Start auf der "Neuen Insel"
Die Notwendigkeit der Verwandlung von Kirche und Gesellschaft ist das Grundthema der diesjährigen Tour. Das an der Ruhr entstehende Zukunftsprojekt „Neue Insel“ der NEUE ARBEIT der Diakonie Essen sei für ihn ein beeindruckendes Beispiel dafür: Die „Neue Insel“ liegt auf dem Gelände der früheren Spillenburger Mühle, direkt an der Ruhr zwischen Steele und Bergerhausen, und wird ein Fahrradhostel, eine Gastronomie mit Biergarten, eine kleine Hochzeitskapelle mit öffentlichem Trauzimmer und Werkstätten zur Arbeitsförderung, unter anderem für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderung, umfassen.
Das innovative Projekt bietet zudem ein Nachhaltigkeitskonzept zum Anfassen: Zero Footprint und Umweltschutz verbinden sich mit sozialer Verantwortung und Inklusion. Thorsten Latzel: „Ich spüre, dass ihr an diesem Ort eine mutige und zukunftsweisende Vision Wirklichkeit werden lassen wollt, eine Vision, die das Leben hier am Wasser nachhaltig verändern wird. Dafür wünsche ich euch viel Kraft und Gottes Segen."
Picknick mit Jugendlichen
Im Anschluss stieg die Gruppe unter Mithilfe des Steeler Kanu Club 1923 e.V. in die Boote und paddelte auf der Ruhr und dem Baldeneysee nach Heisingen, wo sich Thorsten Latzel zu einem Picknick mit dem Vorstand der Evangelischen Jugend Essen verabredet hatte. Betroffen äußerte sich der Präses nach dem Gespräch mit den Jugendlichen über queere Identität und ihre diskriminierenden Erfahrungen auch innerhalb der Kirche. „Mir ist wichtig, dass wir eine Kirche sind, wo alle, egal welcher Herkunft, welcher sexuellen Orientierung, welcher Sprache, mit welchen körperlichen oder geistigen Einschränkungen, eine Heimat haben.“ Der Satz „Ich mag dich, denn du bist anders“ sei für ihn die Zusammenfassung des christlichen Glaubens.
Außerdem betonte Thorsten Latzel die Bedeutung der Evangelischen Jugend für das Handeln und den Alltag der Kirche: Ich bin sehr stolz auf unsere Evangelische Jugend. Bitte nutzt weiterhin eure Möglichkeiten, an Entscheidungen aktiv mitzuwirken – ob in Gemeinden vor Ort oder auf der Ebene unserer Kirchenleitung. Wir brauchen euer Engagement, um Grenzen zu überwinden, Begegnungsorte zwischen den Generationen zu schaffen und wichtige Diskussionen zu führen. Und dabei immer wieder auch konträre Positionen zu tolerieren."
Reisesegen in Kettwig
In Kettwig, am Ufer der Ruhr, wurde der rheinische Präses von der Evangelischen Kirchengemeinde Kettwig mit einem alten jüdischen Reisesegen und dem Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ aus dem Kirchenkreis Essen verabschiedet; an der Gestaltung wirkten Pfarrerin Friederike Wilberg, Pfarrer David Gabra und ein KiTa-Team mit. Anschließend paddelte Thorsten Latzel weiter nach Mülheim in den Kirchenkreis An der Ruhr – auf dieser Etappe begleitete ihn Pfarrer Rolf Zwick, Leiter des Essener Weigle-Hauses. Sein Thema: Neue Gemeindeformen und Möglichkeiten ihrer Finanzierung. Nach der Ankunft in Mülheim standen weitere Begegnungen und eine Übung der Wasserwacht auf dem Programm.
Digital dabei auf allen Kanälen
Persönliche Eindrücke bot Präses Latzel auf seinen eigenen Social-Media-Kanälen bei Facebook, Instagram und Twitter. Die #kanutourderhoffnung konnte zudem auf den Social-Media-Kanälen der Evangelischen Kirche im Rheinland verfolgt werden. Unterwegs wurde an verschiedenen Stationen die Kamera eingeschaltet. Und auf YouTube gab es jeweils ein „Video des Tages“. Die gesamte Tour war auch im Stil eines Blogs unter ekir.de/kanutour zu verfolgen.
Stichwort: #kanutourderhoffnung
Mit der #kanutourderhoffnung von Sonntag, 3. Juli, bis Samstag, 9. Juli 2022, begab sich Präses Dr. Thorsten Latzel nach seiner #sommertourderhoffnung per Rad im Juli 2021 zum zweiten Mal auf die Reise quer durch das rheinische Kirchengebiet. Die #kanutourderhoffnung führte in sieben Etappen vom nordrhein-westfälischen Kevelaer bis ins Saarland. Auf einen Morgensegen folgten jeden Tag Gemeinde- und Projektbesuche. Gepaddelt wurde eine Strecke von insgesamt rund 200 Kilometern.
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