Murmelbahn in Heisingen
Kicken oder knickern?
Schön den Ball flach halten! Wenn sich nach der Hof der Georgschule nach den Weihnachtsferien wieder mit Leben füllt, haben die Kinder die Qual der Wahl: Kicken oder knickern? Wer sich fürs Pöhlen entscheidet, drischt bitte nicht so fest gegen die Pille ein. es wäre nämlich wirklich zu schade um die nigelnagelneue Murmelbahn.
Ausgedacht hat sie sich Hauke Helle. Nomen est Omen. Seine Werkstatt grenzt direkt an den Schulhof. Statt nach und nach seinen Adventskalender zu plündern, montierte er bis zum 24. Dezember täglich ein neues Holzelement an den Stahldrahtzaun, der die beiden Grundstücke trennt. Bei der technischen Umsetzung half Industriedesigner Steffen Sander. Und als sei die Rennstrecke für Knicker nicht schon imposant genug, trumpft sie auch noch mit "Kunst am Bau" auf.
Die Künstlerin Hanna Horst gestaltete Scherenschnittmotive aus der Weihnachtsgeschichte. Die aus einer fünf Millimeter dicken Stahlplatte herausgelaserten Motive sind den heiligen drei Königen oder den Hirten vor dem Stall in Bethlehem nachempfunden. "Auf diese Weise ist ein komplettes Krippenbild entstanden", freut sich der Bauplaner aus Heisingen. Bis Mitte Januar sollen die Gestalten aus dem Neuen Testament ausgestellt bleiben.
Die Grundschüler haben die Murmelbahn sofort ins Herz geschlossen und legen eine großen Knickereifer an den Tag. Doch abgesehen von den Mädchen und Jungen wird die kombinierte Spiel- und Kunst-Installation kaum wahrgenommen, wie Hauke Helle feststellen musste. Allerdings gilt: "Wer die Bahn erspäht hat, ist begeistert von der kauzigen Idee", weiß ihr Schöpfer. Stiekum wurde Heisingen um eine weihnachtlich-winterliche Attraktion reicher, ganz ohne Glöckchen, Glitzer oder Flitter.
Mal vorbeigehen, hingucken und eine Kugel rollen lassen, lohnt sich. Adresse: Bahnhofstraße 10. Wer mehr über die Murmelbahn erfahren möchte, kann ihre Entstehung auf der Homepage von Hauke Helle nachvollziehen.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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