Die "Lila-Sitzung" war einfach spitze!!!

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Lila-Sitzung, eine etwas andere „Karnevalsrevue“, äußerst beliebt, stets ausverkauft, tolles Programm, und der Elferrat besteht aus den Kölner „Rosa Funken“, Deutschlands erstem schwulen Karnevalsverein - ich hatte schon viel davon gehört - jetzt war ich dabei - erstmalig.

Gemeinsam mit meiner Schwester Alexandra tauche ich pünktlich um 19.11 Uhr im Bürgertreff in Überruhr ins Karnevalsgetümmel ein. Schnell noch ne Frikadelle auf die Hand, zwei „kühle Blonde“ geholt und schon ziehen die „Rosa Funken“ Popo wackelnd an uns vorbei gen Bühne.
Eine wahre Augenweide, was uns Frauen da geboten wird. Elf kackige Jungs in schicken Kostümen aus rosa Lack und Steckenpferden aus Plüsch. Eines ist uns natürlich klar: Der Flirtfaktor ist gleich Null, denn die Jungs sind allesamt schwul. Ihr Credo: „Wir sind anders- und das ist gut so!“
Und noch ewas ist anders. Kurz bevor ich, als gebürtige Düsseldorferin, ein „Helau“ ausrufen will, kommt eine Erklärung vom Sitzungspräsidenten.
Wir müssen unsere linke Hüfte leicht vorschieben, mit der rechten Hand eine Art Teekesselchen mit Knickhändchen formen und laut, aber soft „Essen Aloha“ rufen. Gesagt getan - ungewohnt, aber wir haben es schnell „im Griff“.

Dann stürmen vier bildhübsche Mädels auf die Bühne. Die zwei Tänzerinnen und zwei Sängerinnen werden uns als „Hollywood in Concert“ vorgestellt und begeistern uns mit Welthits der schwedischen Gruppe ABBA. Die Narren im Saal summen und singen lauthals mit, Erinnerungen an die eigene Jugendzeit kommen auf und die Showgirls zeigen uns ihr schönstes Lächeln. Diese Charme-Offensive verfehlt nicht ihre Wirkung, die Narren im Saal haben sich „warmgeschwoft“.

Lieselotte Lotterlappen

Und das ist auch gut so, denn kurz darauf bekommen wir regelrecht was auf die „Ohren“. „Liselotte Lotterlappen“ schrill, zotig und laut erobert unsere Herzen quasi im Sturm. Mit einem wahren „Schandmaul“ versehen, watschelt sie in altfränkischen Damenklamotten und einer 70er-Jahre-Hochfrisur über die Bühne. Sie quasselt ohne Punkt und Komma, bindet dabei das Publikum mit ein und sorgt bei dem einen oder anderen Gast dank ihrer flotten Sprüche auch schon mal für Schamesröte im Gesicht.
Doch damit nicht genug, auch auf der Trompete und bei diversen Tanzeinlagen zeigt sich ihr grandioses Multitalent. Uns wundert es nicht, als wir erfahren, dass „Lieselotte“ als „Künstlerin des Jahres 2013“ nominiert ist. Sie ist einfach spitze!!!!
Aber was wäre ein solcher Abend ohne ein tolles Publikum - wir haben mit der Familie Lachmann an unserem Tisch auf jeden Fall eine lustige, jecke Runde und viel zu lachen. („Danke nochmal für die leckeren Bierchen!!!“)
Uns bleibt aber kaum Luft zum Verschnaufen, der nächsten Truppe allerdings auch nicht. Die „Two Faces“ unter der Leitung von Ex-Stadtprinz Markus Lehwald ziehen sich gefühlte 100-mal um und präsentieren kesse Tanzdarbietungen zur Musik der „Neuen Deutschen Welle“.

Super Travestie-Show

Und dann kommt sie - die Super-Travestie-Truppe „La Vie en Rose“- eines der Highlights des Abends. Ich bin skeptisch, war ich doch noch nie ein großer Fan von Travestie-Shows.
Doch seit diesem Abend ist alles anders: Prachtvolle und sexy Kostüme, tolle Gesangs- und Tanzeinlagen - einfach eine Super-Show. Ich bin mir zu diesem Zeitpunkt sicher: So manche Frau im Publikum würde sich bestimmt gerne auch so elegant auf Highheels bewegen, wie es diese „Kerle“ tun. Chapeau!!!
Auch nach ihrer Show bleiben die drei Künstler (Sandy B., Brigitte Pardon und Ronny) noch im Saal, mischen sich unters Publikum und geben fleißig Autogramme. Wie sympathisch!!
Doch noch ist der Abend trotz der bereits vorgerückten Stunde nicht beendet.
Das jüngste Essener Stadtprinzenpaar aller Zeiten Marc I (Teckentrup) und Katja I (Sander) macht samt seinem Gefolge seine Aufwartung, Ex-Stadtprinz Heinz-Dieter Felsner (Konfetti-Dieter) kämpft mit den Tränen, als er von Manfred Geldmacher, 1. Vorsitzender der KG Rot-Grün, für sein langjähriges Engagement für den Karneval mit dem Essener Herz ausgezeichnet wird, die „Mallorca-Cowboys“ sorgen für Tanzstimmung mit ihren Songs wie „Partygeile Jungs“ und „Wir spielen Hoppe-Hoppe-Reiter“ und auch „Baby Bubble“, die zu den originellsten Vertretern des Genres Travestie gehört, bringt den Saal mit ihrem bayerischen Humor (Sie jodelte immerhin schon mit Maria Hellwig) nochmal richtig zum Brodeln.
Ich strahle, bin restlos begeistert und meine Schwester bringt es beim Abschied auf den Punkt: „Das ist ein Abend, an den man sich sein ganzes Leben lang erinnern wird“.
Danke KG Rot-Grün, insbesondere Manfred Geldmacher und Günther Kohlmann, für dieses besondere närrische Highlight.

In diesem Sinne „Essen Helau“ - bzw. „Essen Aloha“....

Autor:

Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr

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