7. Essener Selbsthilfepreis
In Essen sind über 300 Gruppen mit rund 10.000 Menschen in der gesundheitlichen Selbsthilfe aktiv. Hinzu kommen viele weitere, etwa in der Arbeit für Zugewanderte oder in der Seniorenarbeit. Um diesen Einsatz zu würdigen, rief die Stadt Essen den Essener Selbsthilfe-Preis ins Leben. Die Auszeichnung ehrt besonders wirksame und mutige Aktionen.
Am 12.10.2017 wurde im „Assindia“-Saal des Essener Stadions der bereits 7. Selbsthilfepreis der Stadt Essen durch Oberbürgermeister Thomas Kufen feierlich verliehen. Veranstalter war die WIESE e.V., Essener Beratungsstelle für Selbsthilfegruppen und Interessierte.
Jede Gruppe, die sich beworben hatte, bekam einen Paten aus der Mitte der Essener Gesellschaft an die Seite gestellt, der die Aufgabe hatte, die Gruppe vor der Jury zu vertreten. Auf die fünf Preise zu je 1000 Euro gab es 28 Bewerbungen. Die 5 köpfige Jury bestand diesmal aus Juliane Böttcher (stellvertretende Leitung Gesundheitsamt), Dirk Heidenblut (SPD, Mitglied des Bundestags), Franz-Josef Britz (CDU, Bürgermeister), Ulrich Schwier (Vorsitzender Apothekerverband Essen-Mülheim-Oberhausen e.V.). und Prof. Dr. Michael Welling, (Vorsitzender Rot-Weiss Essen e.V.).
Der Saal war mit gut 400 Gästen aus Politik, Sozial- und Wohlfahrtspflege sowie zahlreichen Selbsthilfegruppenmitgliedern gefüllt. Oberbürgermeister Kufen sprach als Repräsentant der Stadt Essen ein Grußwort, ebenso Prof. Welling als Hausherr und das vierköpfige Team der WIESE e.V..
Wir, Ellen Witteck und Petra Aurich, freuten uns über die Teilnahme und die Urkunde, die wir, wie alle 28 Bewerber, erhalten haben.
Dann folgte der spannende Teil der Preisverleihung. Jedes Jury-Mitglied übernahm eine Laudatio für ein Gewinnerteam.
Herr Heidenblut (SPD, Mitglied im Bundestag und dort im Gesundheitsausschuss) hielt die dritte Laudatio. Er zitierte unseren Oberbürgermeister Herr Kufen: „Dieses Krankheitsbild, welches als nächstes ausgezeichnet wird, zeigt, dass es in unserem Gesundheitssystem noch einige Lücken gibt“. Es würde sich um eine seltene Erkrankung handeln, die die betroffenen Menschen ein Leben lang begleitet. Nun, davon waren noch mehrere im Rennen.
Dann plötzlich fiel das Wort „Fibromyalgie“!
Ich muss zu meiner allergrößten Schande gestehen, dass ich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr mitbekommen habe, was Herr Heidenblut weiter zum Thema Fibromyalgie erzählt hat. Ich war mehr damit beschäftigt, meine Freudentränen zu trocknen und mein Zittern zu unterdrücken. Meiner Stellvertreterin Ellen Witteck erging es nicht anders. Wir hielten uns an den Händen und schauten uns immer wieder an. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet.
Wir wurden zur symbolischen Scheckübergabe auf die Bühne gebeten. Den „richtigen“ Scheck über 1000 Euro für unsere Gruppenkasse haben wir anschließend auch direkt in Empfang nehmen dürfen.
Das war eine wunderbare Erfahrung, die zeigt, dass wir mit unserem Engagement und der gemeinsamen Gruppenarbeit auf dem richtigen Wege sind.
Bedanken möchten wir uns bei unserem Paten Herrn Dr. Hubertus-Mathias Schöttes, Facharzt für Psychiatrie an den Kliniken Essen Mitte, der unsere SHG vor der Jury mit Erfolg vertreten hat.
Die weiteren Preisträger waren die SHG‘s: Parkinson, Transsexualität, Marfan sowie die Kehlkopflosen bzw. Kehlkopfoperierten.
Petra Aurich (Gruppensprecherin Fibromyalgie Selbsthilfegruppe Essen)
PS. Ich glaube, ich habe in der folgenden Nacht mit einem Dauerlächeln geschlafen ;-)
Autor:Petra Aurich aus Essen-Ruhr |
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