Zurück zu den Wurzeln - Klaudia Theisz aus Kupferdreh leitet seit April die Josefschule - in Kupferdreh
Ein bisschen mag es wie Heimkommen gewesen sein für Klaudia Theisz. Die neue Rektorin der städtischen katholischen Josefschule hat hier als Kind selbst die Schulbank gedrückt. Ja, selbst ihr Ehemann und die beiden inzwischen erwachsenen Töchter haben ihre Schullaufbahn an der Byfanger Straße begonnen.
„In gewisser Weise bin ich tatsächlich zurückgekommen“, schmunzelt Klaudia Theisz, die mit ihrem Mann auch in Kupferdreh wohnt. Das Gefühl von Heimat bescherten der neuen Rektorin bei ihrem Empfang an der Josefschule Mitte April auch das Lehrerteam, die Eltern und nicht zuletzt die Kinder, die auf dem Schulhof die Schul-Hymne - das „Jole“-Lied - und weitere Lieder zu ihrer Begrüßung gesungen haben. „Ich bin hier wirklich sehr nett aufgenommen worden“, freut sich Klaudia Theisz.
Bei ihrem Empfang war auch ihre Vorgesetzte, Brigitte Klöckner-Hartstock, Schulamtsdirektorin im Essener Schulamt, anwesend und konnte sich mit der Schulgemeinde freuen.
Im Dezember 2011 ist Klaudia Theisz von der erweiterten Schulkonferenz einstimmig gewählt worden. Zuvor war die Pädagogin schon seit den vergangenen Sommerferien einmal in der Woche an der Josefschule als Beraterin von Konrektorin Sandra Burchgardt eingesetzt, die seit Beginn des laufenden Schuljahres an der Schule tätig ist. „Dadurch sind mir die Eltern und das Lehrerkollegium schon vertraut gewesen und ich habe die Arbeit, die ich hier gesehen habe, sehr zu schätzen gelernt - von den Lehrern bis zum Hausmeister.“
Das Vertrauen zu den Kindern wächst und gedeiht auch schon - wechselseitig: „Die Kinder kommen schon auf mich zu und fragen mich Dinge“, freut sich die neue Schulleiterin.
Dass Kinder sich in der Schule generell und in der Grundschule wohlfühlen, liegt der Rektorin sehr am Herzen: „Kinder sollen sich trauen können und sollten sich immer auch an die Schulleitung wenden können. Wichtig ist auch, dass die Kinder Freude am Lernen haben, denn Lernen gehört natürlich zur Schule dazu, aber man darf das einzelne Kind dabei nicht vergessen, muss es individuell fördern.“ An der Josefschule gefällt ihr in diesem Bereich das Konzept der Hausaufgabenförderung sehr gut: Einmal in der Woche bieten die Klassenlehrerinnen individuelle Hausaufgabenförderung für die Schüler des Offenen Ganztages an und die Rektorin selbst steht den Kindern hier helfend zur Seite.
Klaudia Theisz selbst ist von Beginn an gerne zur Schule gegangen. „Mit 16, 17 Jahren wusste ich dann, dass ich Lehrerin werden wollte. Studiert hat sie Deutsch, Geographie und Biologie an der Universität Essen. Nach ihrer Zeit als Klassenlehrerin an der katholischen Christinenschule in Rüttenscheid und der katholischen Winfriedschule in Huttrop war Klaudia Theisz zuletzt elf Jahre lang Rektorin der Andreasschule in Rüttenscheid. Hier hat sie den Offenen Ganztag installiert.
„Der Offene Ganztag liegt mir sehr am Herzen. Man muss bedenken, dass viele Kinder große Zeit in der Schule verbringen. Hier lautet eines meiner Ziele, die Kinder auch im Bereich der sozialen Kompetenzen zu fördern.“ Großen Nachholbedarf hat Klaudia Theisz dabei an der Josefschule nicht festgestellt: „Soziale Kompetenzen, Achtung vor den anderen: Mir ist aufgefallen, dass klappt hier toll! Die Kinder sind unheimlich hilfsbereit untereinander. Man merkt, dass Eltern und Lehrer an einem Strang ziehen.“
Gerne würde Klaudia Theisz zusammen mit den Erzieherinnen die Nachmittagsbetreuung an der Josefschule auf 17 Uhr ausweiten, wenn dies von den Eltern gewünscht wird. Sie möchte einen Schwerpunkt auf die Beratung der Eltern legen und findet, dass selbstverständlich „Eltern auch wissen müssen, dass eine Rektorin auch kritikfähig ist“. Ansonsten möchte die neue Schulleiterin „das gute Konzept der Schule mit den entsprechenden Team-Mitgliedern weiterführen“.
Von Schulverdruss ist bei der fröhlichen brünetten Frau nichts zu spüren: „Ich bin wirklich weit weg vom Burnout“, lacht Klaudia Theisz. „Natürlich gibt es Tage, die sehr anstrengend sind und eigentlich soll man ja Probleme nicht mit nach Hause nehmen - nur gelingt das natürlich nicht immer. Dann ist Austausch wichtig und mein persönliches `Rezept‘ ist, eine halbe Stunde spazieren gehen.“
Letzteres dürfte ihr in ihrer Heimat Kupferdreh sicher nicht schwerfallen.
Autor:Melanie Stan aus Essen-Ruhr |
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