Zeche Carl Funke und rund um den Bahnhof Essen-Kupferdreh
Zeche Carl Funke Essen-Heisingen die einst unmittelbar am Baldeneysee gelegene Zeche zeigt sich stolz mit ihrem noch verbliebenen Förderturm über die Region hinaus sichtbar für Naherholungssuchende und für Touristen.
Der Kohlenabtransport erfolgte über die ehemalige Eisenbahnstrecke Essen-Werden, Essen-Heisingen über die Eisenbahnbrücke am Bahnhof Essen-Kupferdreh vorbei in den Rangierbahnhof.
Die Zeche wurde im Jahre 1973 stillgelegt und ist heute auch eingebunden in der Route „Industriekultur“.
Bahnhof Kupferdreh im Essener Südosten
Der Kupferdreher Rangierbahnhof mit zwei Rangier-Ablaufbergen und mehreren Stellwerken ausgestattet war ein wichtiger Umschlagplatz für den Kohletransport. Hier wurde im mehrschichtigem Rangierbetrieb für die Zechen Pörtingsiepen, Zeche Prinz Friedrich, Zeche Carl Funke, Zeche Heinrich und das Schmiedewerk Christine Waggoneinheiten gebildet, zugestellt und abgeholt.
Des Weiteren bildeten der Güterschuppen für sperrige und schwere Gütertransporte, ein Dampflokschuppen mit Drehscheibe, Bekohlungsanlage und ein Wasserturm nicht nur für die Zechen ein geschlossenes Dienstleistungszentrum .
Eisenbahnbrücke Heisingen – Kupferdreh
Diese einst für den Eisenbahnverkehr zweigleisig errichtete Brücke wurde im 2. Weltkrieg kurz vor dem Einrücken der amerikanischen Truppen gesprengt und zügig nach Kriegsende von der heimischen Industrie aus Kupferdreh Gewerkschaft Christine eingleisig wieder aufgebaut. Nach der gesamten Streckenstilllegung zwischen Kupferdreh und Heisingen im Herbst 1978 erfolgte der Umbau in eine Fußgängerbrücke und wurde erneut 1984 eröffnet.
Eisenbahnknotenpunkt Essen-Kupferdreh
Alle angrenzenden Bahnhöfe Nierenhof, Langenberg, Essen-Überruhr, Essen-Steele, Essen-Heisingen, Essen-Werden und Kettwig waren nicht so dominant ausgelegt.
Der Knotenpunkt Essen-Kupferdreh, das Wahrzeichen im süd- östlichen Teil von Essen mit seinem Personenbahnhof (1898 – bis Anfang der 70er Jahre) und seiner Vollausstattung: Bahnhofsgaststätte 1. und 2. Klasse, der Fahrkartenausgabe, der Gepäckabfertigung und der Bahnsteigsperre - diese Sperre mussten alle abfahrenden und ankommenden Fahrgäste passieren.
Was heute in großen Bahnhöfen das Reiseinformationscentrum ist war früher die Bahnsteigsperre der Dreh- und Angelpunkt für Bahnreisende. Hier bekam jeder seine Reiseauskunft ob im innerdeutschen oder im grenzüberschreitenden Bahnverkehr. Die Kursbücher lagen stets griffbereit mehrschichtig gestappelt und gegen Ende des Fahrplanwechsels (Sommer- und Winterfahrplan) abgenutzt neben dem diensthabenden Beamten und wer dann immer noch nicht sicher war konnte auf dem Bahnsteig noch eine zusätzliche Frage an den Aufsichtsbeamten richten.
Kurz und knapp - der Service war perfekt!
Die Bahnhofsgaststätte geöffnet, die Toiletten sauber und kostenlos nutzbar, Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung geöffnet und Sitzplätze vorhanden!
Wer seinen Besuch am Zug abholen wollte, kaufte sich eine Bahnsteigkarte 10 Pfennig später 20 Pfg. und konnte fast immer pünklich (auf die Minute) seine Gäste empfangen! Später folgte auch hier der stetige gesamte Rückbau, eingeleitet durch den Niedergang im Bergbau und seinen Zulieferern.
Naherholungszone
Heute starten Naherholungssuchende und Sportler vom alten Kupferdreher Bahnhof mit seinen Lokalitäten nach dem Überqueren der Prinz-Friedrich-Straße auf den Wegen zur Ruhr bzw. zum Baldeneysee oder mit einer Fahrt der Hespertalbahn in Richtung Haus Scheppen durch in die schöne Wald- und Wasserlandschaft.
Autor:Bernfried Obst aus Herne |
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