Waschechte Großmäuler - Vier junge Typen auf dem Weg ins Musikbusiness
Es gibt Helden. Es gibt Superhelden. Und dann gibt es noch... „Maulhaelden“. Genauer: Vier Jungs, die auf Deutsch-Rock setzen und damit ihrem Publikum ordentlich Gefühle auf die Ohren geben. Der RUHR KURIER traf die Band exklusiv vor ihrer CD-Release-Party.
Bald ist es soweit, das Warten hat ein Ende: Mit ihrer ersten offiziellen CD-Veröffentlichung wollen Steffen Engels aus Velbert, Dennis Krischik aus Dinslaken, Andy Blech und Timm Friede aus Heisingen die Herzen von Fans und Plattenbossen erobern.
Die Band „Maulhaelden“ gibt es seit 2006, in der jetzigen Besetzung machen die Jungs seit zwei Jahren Musik. Die Gründungsmitglieder Timm und Andy sind zufrieden mit der Formation.
„Letzendlich fanden wir uns über das Internet zusammen, nach mehrfachen Neubesetzungen haben wir jetzt endlich unseren Stil gefunden“, erklärt Schlagzeuger Andy. Und dieser Stil ist abwechslungsreich: Verschiedene Einflüsse aus Jazz, Pop und Rock finden sich im Sound der Musiker wieder. „Es gibt kein Schema F, wir spielen Stücke, die überraschen. Viele Bands, gehen musikalisch nur in eine Richtung, wir sind da breiter als die anderen“, so Bassist Dennis.
Wir haben eben
eine große Fresse!
Den ungewöhnlichen Namen haben sich die Vollblutmusiker selbst ausgedacht, das „ae“ statt eines „ä“ ist Absicht. „Wir haben eben eine große Fresse, daher der Name“, lacht Gitarrist Timm.
Die Jungs schreiben ihre Lieder selbst, organisieren auch ihre Auftritte in Eigenregie. Auch um die Werbung kümmern sie sich, ganz ohne PR-Berater. „Am Anfang fiel es uns schwer, alles alleine zu machen, aber wir wachsen mit unseren Aufgaben“, so Andy. Freunde und Familie unterstützen die „Maulhaelden“, sei es mit dem Auto oder mit guten Ratschlägen.
Neben der Musik müssen die vier Freunde auch Berufliches unter den Hut kriegen. Sänger Steffen macht gerade Abitur, das kann ganz schön stressen. „Wir achten darauf, dass Steffen sein Abitur packt, die großen Brocken verteilen wir unter uns“, sagt Dennis.
Gemeinsam mit Produzent Markus Gumball, der auch schon mit der Band „Guano Apes“ und Doro Pesch zusammenarbeitete, feilten die „Maulhaelden“ an ihrer ersten offiziellen CD, deren Veröffentlichung mit einem Konzert am 24. August im Unperfekthaus in Essen gefeiert wurde. Sie beinhaltet drei Lieder in Deutsch, darunter die Single „Kommst du mit mir?“.
Steffen erklärt, warum die Band deutsche Texte singt: „Ich kann mich besser in meiner Muttersprache ausdrücken - rüberbringen, was ich meine.“
Nach dem Release-Konzert folgt am 1. September ein Auftritt bei „Röbbeck Röcks“, unentgeltlich, zu Gunsten eines guten Zwecks.
Keine stumpfen Partyhits
„Unser Ziel ist es, irgendwann mal Geld mit der Musik zu verdienen und unseren Sound noch mehr Leuten zu präsentieren“, so Timm. Und tatsächlich: Die Texte der Band enthalten keine hohlen Partyphrasen, die Jungs schreiben über Dinge, die sie bewegen. Einer ihrer Fans hat sich sogar einen Songtitel auf den Arm tätowieren lassen!
Musikern, die bei Castingshows mitmachen, steht die Band kritisch gegenüber. Sie selbst nahmen bei „Unser Star für Oslo“ teil, doch diese Art von Arbeit lag ihnen nicht. Nun machen sie Karriere auf eigene Faust. „Es war eine Erfahrung wert, aber das ist kein Modell für uns“, meint Dennis.
Bisschen „Gang-Gefühl“
Die Jungs verbringen auch ihre Freizeit gerne miteinander, ohne Musik zu machen. „Uns ist es wichtig, dass wir uns auch neben den Proben gut verstehen.“, so der gelernte Logopäde Andy, der sich auch um Steffens Stimmtraining kümmert. „Wir proben zwei Mal in der Woche, hängen aber auch nur mal so ab, da ist schon so etwas wie ein „Gang-Gefühl“, schmunzelt Kappenträger Timm.
Wenn der ganz große Ruhm kommt, und damit auch das Geld, würden sich die sympathischen Typen einen Tourbus genehmigen, mit der Arbeit aufzuhören wäre aber keine Option. „Es sei denn, es gibt da eine gewisse Konstanz, dass wir auch langfristig Erfolg hätten“, so Andy. Zu wünschen wäre es den aufstrebenden Pop-Rockern.
Mehr Infos zu den „Maulhaelden“ unter http://maulhaelden.de
Autor:Niklas Cordes aus Essen-Ruhr |
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