Über den Wolken - Mithilfe eines Anzugs schwebt ein Kupferdreher über den Dingen

Die menschliche Fledermaus: Helmut Tacke in seinem Sportdress. Wie eine zweite Haut sitzt der teure Wingsuit am Körper.                                                     Foto: Lukas
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  • Die menschliche Fledermaus: Helmut Tacke in seinem Sportdress. Wie eine zweite Haut sitzt der teure Wingsuit am Körper. Foto: Lukas
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Wagemutig, adrenalinsüchtig oder einfach nur lebensmüde? Ganz anders: Für Helmut Tacke steht bei seinen Sprüngen aus schwindelerregenden Höhen nur eins im Vordergrund: der Spaß.

Zusammen mit einem Freund wagte er 2004 seinen ersten Tandemsprung, eine Woche später sprang er bereits zum zweiten Mal. Von da an hat ihn das Fieber gepackt. Ein Jahr später absolvierte er die Ausbildung zum Fallschirmspringer, 2006 folgte dann der erste Sprung mit dem Wingsuit.

Dabei geht es etwas anders zu als beim handelsüblichen Fallschirmsprung: Aus 4.000 Metern springen die Wingsuit-Flieger aus dem Flugzeug, bei 1.000 Metern wird der Schirm gezogen. Währenddessen erreichen die Flieger eine Vorwärtsgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h, legen beim Sprung vor allem weite Strecken zurück und haben eine Fallrate von 50 km/h. Bei einem normalen Fallschirmsprung beträgt die Falldauer ca. 60 Sekunden, beim Wingsuitfliegen bis zu drei Minuten.
„Besonders Spaß macht es mir natürlich, in einer Gruppe zu fliegen, Formationen zu üben und das Ganze aufzunehmen“, erklärt Helmut Tacke, der in drei Disziplinen (Zeit und Geschwindigkeit) sogar amtierender Weltmeister ist.
Mithilfe einer auf seinem Kopf befestigten Kamera schießt er Bilder von dem Spektakel, den Auslöser betätig er mit der Zunge. Lachend erinnert er sich an eine ungünstige Begegnung im Luftraum: „Einmal ist mir eine Fliege direkt auf das Objektiv geknallt, da waren weitere Aufnahmen nicht mehr möglich.“
Wer nun auch Lust hat, das Wingsuit-Fliegen auszuprobieren, sei vorgewarnt: Die Kosten für Ausrüstung und Training gehen schnell in den vierstelligen Bereich. Da kommt der einzelne Sprung mit 25 Euro schon günstiger daher.

Über die Gefahren beim Springen ist sich Tacke im Klaren, für ihn aber kein Grund, sich zu fürchten. „Nur Bungee-Jumping würde ich niemals machen“, sagt er.
Einen negativen Nebeneffekt hat das adrenalintreibende Hobby dann aber doch. Tacke: „Normales Achterbahnfahren reizt mich leider gar nicht mehr!“

Die menschliche Fledermaus: Helmut Tacke in seinem Sportdress. Wie eine zweite Haut sitzt der teure Wingsuit am Körper.                                                     Foto: Lukas
Aussicht der anderen Art: Den Überblick verliert man ganz weit oben nicht so schnell.
Autor:

Niklas Cordes aus Essen-Ruhr

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