Stein(chen) des Anstoßes
Schneller abwärts, als gewollt, geht es für viele Spaziergänger, wenn sie den Schellenberger Wald an der Elsaßstraße gegenüber der Einmündung Am Herrenbusch in Heisingen wieder verlassen wollen. Ein Wunder, dass es nicht schon schwere Stürze gegeben hat.
Ein Waldspaziergang ist immer ein besonderes Erlebnis. Gerade im Frühling kann man auf altbekannten Wegen täglich Neues entdecken. Die Natur explodiert und von heute auf morgen entfalten immer mehr Bäume und Pflanzen ihre Schönheit. Vögel zwitschern, der Specht klopft, Mäuse huschen über den Boden und verschwinden flugs in ihren Löchern, wenn Spaziergänger oder neugierige Hundenasen sich nähern: Für jeden Menschen eine kleine Erholung vom Alltag.
Doch irgendwann ist auch der schönste Spaziergang zu Ende. Man verlässt die Naturwege und begibt sich zurück in die Zivilisation, gerne auch an der Elaßstraße gegenüber der Einmündung Am Herrenbusch. Ein steiler Weg, aber solange er als Naturweg belassen wurde, durchaus mit Vorsicht sicher begehbar. Seit über einem Jahr ist er jetzt allerdings grobflächig betoniert, was alleine schon nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Was dem Ganzen aber die Krone aufsetzt, sind die unzähligen kleinen Schottersteine, die noch darüber geworfen wurden.
Tief Luft geholt und der Abstieg wird in Angriff genommen. Tippelschritt für Tippelschritt, ganz langsam arbeitet sich der Spaziergänger hinunter, immer wieder kleine Steinlawinen auslösend. Es ist fast geschafft, da passiert ein Fehltritt. Die Steinchen unter dem Schuh geraten in Bewegung. Langsam werden die Füße unter dem Körper weggezogen. Schnell das Gleichgewicht nach hinten verlegt und plumps, auf dem Hinterteil gelandet. Die kleinen Steinchen graben sich schmerzhaft in die Halt suchenden Hände.
Fußgänger auf der Straße schauen erschrocken den Berg hinauf, eine Dame greift zum Handy. Doch da erschallt von der Anhöhe der erlösende Ruf: "Nichts passiert! Alles in Ordnung!" - Noch!
Autor:Petra Broszeit aus Essen-Ruhr |
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