Stadtempfang zum 80. Geburtstag für Annette Jäger
Als Annette Jäger 1989 zur ersten und bis dato einzigen Oberbürgermeisterin der Stadt Essen gewählt wurde, lag das Aus für die letzte Essener Zeche erst drei Jahre zurück, das Ruhrgebiet stand vor dem größten Umbruch seiner jüngeren Geschichte und eine Frau als erste Bürgerin einer Stadt in der Größenordnung Essens galt noch nicht als selbstverständlich.
"Kommunalpolitisch schwierige Zeiten", wie Oberbürgermeister Thomas Kufen in dieser Woche beim Stadtempfang anlässlich des 80. Geburtstags Annette Jägers befand: "Als Sie 1989 vom Rat der Stadt zur ersten Oberbürgermeisterin der Stadt Essen gewählt wurden, habe ich – damals noch als Jugendlicher – während einer Schulveranstaltung davon erfahren. Der Rektor meiner Realschule unterbrach die Veranstaltung und verkündete mit einer Durchsage Ihre Wahl zur ersten Bürgerin dieser Stadt", erinnert sich Kufen. Angesichts der Sensation, die Annette Jäger damit gelungen war, ist es nicht verwunderlich, dass sie sich weit über ihre Amtszeit von 1989 bis 1999 hinaus für die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie Benachteiligte in der Gesellschaft einsetzt.
Die Jubilarin, die am 7. Juli ihr 80. Lebensjahr vollendet hat, war neben ihrem Amt als Oberbürgermeisterin fast 20 Jahre Mitglied im Stadtrat. In ihre Amtszeit fallen der Aufbau der Städtepartnerschaften mit Nishnij Nowgorod und Tel Aviv, die sie maßgeblich forcierte.
Für ihr politisches Wirken wurde Annette Jäger 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande sowie 2012 mit dem Verdienstorden des Landes NRW geehrt. 2011 erhielt die Altoberbürgermeisterin als erste Frau den Ehrenring der Stadt Essen.
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