Neues Werkstatt im historischen Fabrikgebäude
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- Den Beschäftigten gefällt die Arbeit in dem Werkstatt-Standort in Essen-Kupferdreh
- Foto: Eike Thomsen
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In Essen-Kupferdreh gibt es einen neuen Betrieb der Franz Sales Werkstätten GmbH. 55 geistig behinderte Beschäftigte, die von acht Mitarbeitern angeleitet werden, arbeiten auf dem Colsman-Gelände am Hinsbecker Löh 10 in den Räumen der alten Weberei. Das 1900 errichtet Backsteingebäude, in dem der neue Zweigbetrieb untergebraucht ist, wurde vom Vermieter, der Gebrüder Colsman GmbH & Co. KG, nach neusten Standards und mit Blick auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung umgebaut.
Überraschend hell und angenehm ist das Ambiente in dem historischen Fabrikgebäude, denn Dank der Oberlichter und vielen Fenster wirken die Arbeitsgruppen des neuen Zweigbetriebs der Franz Sales Werkstätten freundlich und modern. An die Arbeitsbereiche schließen sich Gewölbekeller an, die als Lager genutzt werden. Sie sind ein besonderes Highlight, denn sie erinnern im Inneren an das Alter des bemerkenswerten Bauwerks. Kontakte und die Zusammenarbeit mit den anderen Firmen, die ebenfalls Mieter in dem Gebäude sind, laufen bestens. Besonders vorbildlich ist jedoch die Kooperation mit der Firma Colsman: Seit September arbeiten in der Produktion des traditionsreichen Essener Unternehmens an betriebsintegrierten Arbeitsplätzen zusätzlich zehn geistig behinderten Beschäftigte, die von einem Gruppenleiter betreut werden.
Viele interessante Arbeitsbereiche
Die geistig behinderten Beschäftigten der Franz Sales Werkstätten im neuen Zweigbetrieb Kupferdreh arbeiten im Bereich Konfektionierung und leisten kleinere Montagearbeiten. Mit insgesamt 634 anerkannten Plätzen in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen bietet die Franz Sales Werkstätten GmbH, die nach § 136 SGB IX als Werkstatt für behinderte Menschen anerkannt ist, ein großes Spektrum an Betätigungsfeldern: In den sechs Zweigbetrieben arbeiten geistig behinderten Menschen zum Beispiel in der Hausbäckerei, der Wäscherei, der Druckerei, der Schreinerei, in der Elektro-Montage, im Versandservice oder unter freiem Himmel auf dem Bauernhof, der Gärtnerei oder im Garten– und Landschaftsbau. Die Beschäftigten lernen zunächst im Berufsbildungsbereich unterschiedliche Arbeitsfelder kennen und werden dann entsprechend ihrer persönlichen Fähigkeiten qualifiziert. Ziel ist es, einen Arbeitsplatz für den Menschen mit geistiger Behinderung in einer Werkstatt oder auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden, der optimal zu den Fähigkeiten des Beschäftigten passt.
Zur pädagogischen und medizinischen Betreuung gehören in allen Zweigbetrieben begleitende Dienste. Sie geben Menschen mit geistigen Behinderungen Hilfestellung bei allen großen und kleinen Problemen des täglichen Lebens.
Standortsuche geht weiter
Ursprünglich war der Standort Kupferdreh als eine Werkstatt für Menschen mit psychischer Behinderung gedacht. Der Kostenträger Landschaftsverband Rheinland befand das ehemalige Fabrikgebäude schließlich aber besser für Menschen mit geistiger Behinderung geeignet. Daher geht die Suche nach einem geeigneten Ort für einen weiteren neuen Zweigbetrieb der Franz Sales Werkstätten im Essener Südosten weiter.
Autor:Valeska Ehlert aus Essen-Steele |
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