Kupferdreh hat Vorbildcharakter

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Integration wird vor Ort beherzt und Hand in Hand umgesetzt

Für die Jungen und Mädchen der Josefschule in Kupferdreh war es ein ganz besonderer Tag: Sie freuten sich riesig über den Besuch der RTL-Moderatorin Nazan Eckes, die gemeinsam mit Deichmann-Sprecher Ulrich Effing nach Kupferdreh gekommen war. Nazan Eckes, deren Familie ursprünglich aus der Türkei stammt, ist Schirmherrin und auch Jurorin des Förderpreises für Integration, den der Borbecker Schuh-Einzelhändler in diesem Jahr zum zwölften Mal bundesweit vergibt.
2014 erhielten die Josefschule sowie die Hinsbeckschule als auch die Bürgerschaft Kupferdreh diesen renommierten Förderpreis (1. Platz, insgesamt 15.000 Euro) - jede der Institutionen erhielt 5.000 Euro.
"Durch diesen Preis haben wir eine hohe Wertschätzung in der Bevölkerung erhalten. Wir haben das Gefühl, dass das Thema Integration in der Öffentlichkeit seitdem anders wahrgenommen wird", so Schulleiterin Klaudia Theisz.
Und das Geld wurde auch gut angelegt. Sandra Burchgardt: "Wir haben in die Sprachförderung investiert. Es wurden so zum Beispiel spezielle Bücher für den Spracherwerb angeschafft, aber auch Theaterbesuche ermöglicht."
Das Thema Integration hielt 2013 Einzug in Kupferdreh, als die ehemalige Dilldorfschule in ein Übergangswohnheim für Asylbewerber umfunktioniert wurde. Seitdem wird vor Ort die Integration beherzt angepackt - man arbeitet quasi Hand in Hand. Beide Schulen unterrichten rund 20 Kinder im Fach "Deutsch als Fremdsprache", die Kleinen besuchen den normalen Unterricht und nutzen auch die Ganztagsbetreuung.
Viele Ehrenamtliche der Bürgerschaft packen ebenfalls in diversen Bereichen aktiv mit an - Kinder werden zum Schwimmen begleitet, Erwachsene werden zu Fußballspielen von RWE eingeladen und auch für die Unterstützung der Hausaufgaben finden sich immer wieder freiwillige Helfer.
"Jeder Einzelne muss sich fragen, was kann ich tun? Wie kann ich helfen?", betont Nazan Eckes. Die Geschichte ihres Vaters, der als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland gekommen war und später die Familie nachholte, sei im Vergleich zur Situation der heutigen Flüchtlinge eher harmlos.
"Mein Vater hatte schon frühzeitig angefangen, Deutsch zu lernen, obwohl es damals noch nicht den Anspruch auf entsprechende Sprachkurse gegeben hat. Als einziger von 120 Migranten aus seinem Wohnheim belegte er damals neben seinem Job einen Deutschkurs. Eine Sprache zu beherrschen ist auch heute noch maßgeblich, um sich eine Zukunft aufzubauen", so die 39-Jährige.
"Integration ist auch ein Frage der Motivation", so die Moderatorin weiter. "Flüchtlinge möchten in dieser Gesellschaft ankommen und dabei müssen wir ihnen helfen. Für mich ist das Thema Integration auf jeden Fall ein Herzensangelegenheit."
Auch in diesem Jahr können Bewerber ihre Projekte und Maßnahmen vorstellen. Alle Initiativen, die sich für benachteiligte Kinder oder Jugendliche engagieren, können sich unter www.deichmann-foerderpreis.de bis zum 30. Juni bewerben. Der Deichmann-Förderpreis ist insgesamt mit 100.000 Euro dotiert und das Finale findet im November statt. Klaudia Theisz (l.), Schulleiterin der Josefschule, und Sandra Burchgardt (r.), Schulleiterin der Hinsbeckschule in Kupferdreh, freuten sich über den Besuch der sympathischen Moderatorin. Die Schulen hatten 2014 gemeinsam mit dem Stadtteil den Deichmann-Förderpreis gewonnen. Neben Unternehmen werden Vereine, öffentliche Initiativen, kirchliche Organisationen und private Engagements ausgezeichnet. Regelmäßiger Sprachunterricht, die Vermittlung von Kontakten und Weiterbildungsmaßnahmen - gesucht werden Initiativen, die sich in herausragender Weise für die Integration von jungen Menschen engagieren. Seit 2008 erhalten auch Schulen für ihr Engagement den Deichmann-Förderpreis.

Autor:

Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr

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