Held des Alltags: Die Freiwillige Feuerwehr Burgaltendorf ist 365 Tage im Jahr einsatzbereit
Wenn ein umgestürzter Baum die Straße blockiert, bei schweren Unfällen, Überschwemmungen oder Bränden kommt - na klar - die Feuerwehr. Dieses Kommen wird als selbstverständlich hingenommen. Was jedoch nicht jedem klar ist: Ohne die Freiwillige Feuerwehr, wie die in Burgaltendorf, wäre es gar nicht möglich.
Gut 25.000 hauptberufliche Feuerwehrleute gibt es in Deutschland, aber weit über eine Millionen Freiwillige. Ehrenamtliche Feuerwehrleute wie die 44 Männer und Frauen in der Burgaltendorfer Wache an der Alten Hauptstraße bilden das Rückgrat der Hilfsorganisation. Bei 90 Prozent der Einsätze ist die Freiwillige Feuerwehr beteiligt, schätzt Lars Engelhardt - und der muss es wissen. Schließlich war Engelhardt zunächst selbst in der Freiwilligen Feuerwehr und ist heute Berufsfeuerwehrmann. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, schmunzelt er.
Es ist ein vollständiges Hand-in-Hand-arbeiten
Für die Freiwilligen des Löschzuges in Burgaltendorf, der zu Einsätzen in Burgaltendorf und Überruhr-Holthausen gerufen wird, hat Engelhardt nur lobende Worte übrig: „Das ist ein vollständiges Hand-in-Hand-arbeiten.“ 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr befinden sich die Freiwilligen Feuerwehrmänner und -frauen aus Burgaltendorf in Einsatzbereitschaft. Wenn es hart auf hart kommt, kann es deshalb wie 2011 auch vorkommen, dass die Kameraden der FF Burgaltendorf den Heiligen Abend in Alarmbereitschaft auf der Wache verbringen. „Damals“, erinnert sich Engelhardt, „waren 30 Zentimeter Neuschnee angekündigt und die Gefahr bestand, dass die Infrastruktur ausfällt.“
Entscheidet man sich für die Freiwillige Feuerwehr, ist man oft mit Extremsituationen gefordert. So wie in diesem Jahr beim Hochwasser, als zehn Mitglieder der FF Burgaltendorf eine Woche in der Nähe von Magdeburg halfen. Mit im Gepäck eine Hochleistungspumpe, die pro Minute 5000 bis 8000 Liter Wasser fördern kann. Die in Fachkreisen als HyTrans Fire System bekannte Pumpe ist eine Besonderheit der Burgaltendorfer Wache.
Nach vier Minuten fährt der erste Einsatzwagen raus
Solche Einsätze sind aber die Ausnahme. Der Alltag ist aber nicht weniger wichtig. Tierrettung, umgestürzte Bäume, das Beseitigen von Ölspuren, Einsätze als Ersthelfer und natürlich das Bekämpfen von Feuer zählt Engelhardt als typische Einsätze auf. 80 Mal musste die FF Burgaltendorf in diesem Jahr schon ausrücken. Für den Fall der Fälle besitzt jeder Freiwillige einen eigenen Piepser, schlägt dieser Alarm, versuchen alle Mitglieder des Löschzuges, so schnell wie möglich zur Wache zu kommen. „Acht Minuten sind als Richtwert vorgegeben“, erklärt Engelhardt. „Dadurch dass viele in Burgaltendorf wohnen oder arbeiten, fährt bei uns in der Regel nach vier Minuten das erste vollbesetzte Fahrzeug raus.“
Aber auch wenn keine Einsätze anstehen, wird den Freiwilligen nicht langweilig. In zweiwöchigen Abständen stehen freitagabends Lehrgänge und Fortbildungen an, welche die professionellen Arbeitsabläufe sicherstellen. Darüber hinaus engagieren sich einige Freiwillige auch als Leiter der Burgaltendorfer Jugendfeuerwehr. Denn angesichts der Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr kann es nie genug Nachwuchs geben.
Autor:Andreas Neuhaus aus Essen-Ruhr |
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