"Hausmeister mit Herz" - Held des Alltags: Heinrich Bonhaus
Guter Geist des Hauses
Heinrich Bonhaus engagiert sich seit 20 Jahren ehrenamtlich im Kulturzentrum Grend
„Ich sehe mich überhaupt nicht als Held des Alltags!“, betont Heinrich Bonhaus immer wieder. Doch selbstverständlich und alltäglich ist es ganz bestimmt nicht, wenn ein Mann 20 Jahre lang seine Zeit und Kraft investiert, um eine kulturelle Einrichtung ehrenamtlich zu unterstützen.
Der Heisinger Heinrich Bonhaus ist gelernter Elektroingenieur. Vor 52 Jahren machte er sein Examen und begann im Anschluss seine Arbeit bei einer Unterabteilung der Mannesmann AG. Dem Unternehmen blieb er, trotz einiger Übernahmen und Führungswechsel, bis 1994 treu und ging dann in den Vorruhestand. Doch dem aktiven Pensionär fehlte es an Aufgaben und „Ich stand meiner Frau im Weg. Sie hat mir mal gesagt ich wäre nur für das Kartoffelschälen gut“, scherzt der bescheidene Ehrenamtler.
Zufällig liest er in der Zeitung eine Annonce: Für das geplante Kulturzentrum Grend in Steele wird eine Art Hausmeister und technischer Berater gesucht. Im Rahmen des Projekts „Senior Consulting“, das in der Geschäftsstelle von pro Ruhrgebiet angesiedelt ist und sich an Menschen wendet, die nach dem Beruf neue Perspektiven und Aufgaben suchen, kommt schließlich der Kontakt und die Zusammenarbeit Zustande. Seit 1994 - das Grend existierte zu dieser Zeit noch nicht, die alte „Rektoratsschule“ wurde gerade zum Kulturzentrum umgebaut - bringt sich der Rentner mit seinem Fachwissen bereits schon in die Planung mit ein. Auch nach der Eröffnung des Kulturzentrums 1996 bleibt der pensionierte Elektroingenieur dem Grend-Team treu.
Bis heute betreut er die Technik und ist sich auch für viele andere Aufgaben nicht zu schade. Da werden im Vorfeld einer Veranstaltung auch schon mal ein paar Stühle verrückt und die Lichttechnik eingerichtet. Als guter Geist des Hauses und ehrenamtlicher „Hausmeister und - techniker“ ist er jeden Dienstag vor Ort und beteiligt sich konstruktiv an den Teambesprechungen. „Ich mache das gerne, denn für mich ist es eine befriedigende Arbeit und ich kann meinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten“, erklärt der Heisinger Helfer.
„Heinrich Bonhaus war uns über viele Jahre eine ganz wertvolle Hilfe - quasi unverzichtbar!“
Dass seine Arbeit wirklich zum Gemeinwohl beiträgt, steht außer Frage. Ohne ihn hätte das Grend vor 20 Jahren die Stelle als Hausmeister- und techniker aus Kostengründen gar nicht besetzen können. „Heinrich Bonhaus war uns über viele Jahre eine ganz wertvolle Hilfe - quasi unverzichtbar!“, betont Johannes Brackmann (Leiter des Kulturzentrums) und ist froh darüber, dass sein 78 Jahre alter Helfer seine Unterstützung auch so schnell nicht einstellen will - es sei denn, die Gesundheit spielt nicht mehr mit.
Neben seinem ehrenamtlichen Engagement im Grend ist der Heisinger auch noch in der Bürgerschaft Heisingen aktiv und hilft dort beispielsweise beim Aufstellen des Weihnachtsbaumes.
„Ein Gentleman genießt und schweigt“, heißt es im Volksmund. Das scheint auch für Alltagshelden zu gelten, denn brüsten will sich Heinrich Bonhaus mit seinen Helfertätigkeiten auf keinen Fall. Wenn das mal keine Heldenqualitäten sind: engagiert, loyal und bescheiden. Diese Eigenschaften beschreiben Heinrich Bonhaus perfekt.
Autor:Nina Sikora aus Essen |
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