Handballer mit Herz
Franz Schröder, ehemaliger Handballkreismeister, ist stolz auf seinen Titel „Held des Alltags“. In Zusammenarbeit mit der RWE Rheinland Westfalen Netz AG wurde der Heisinger im Rentenalter vom STADTSPIEGEL ESSEN mit dem Preis für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Zu recht, wie er mit seiner Handball-Mannschaft beweist.
Schröder trainiert zusammen mit seinem Co-Trainer Klaus Laß seit 2008 wöchentlich seine Truppe, zwölf Jungen und zwei Mädchen mit geistiger Behinderung. „Das sind zwei Stunden Spaß und Urlaub für die Jugendlichen, und man bekommt so viel zurück.“, erkärt der ehemalige Profi-Spieler.
Eine Anzeige der Special Olympics NRW brachte ihn auf die Idee, eine neue, ganz besondere Handballmannschaft aufzubauen. Durch seine aktive Zeit bei mehreren Handballmannschaften, zum Beispiel beim ETB, konnte er durch Kontakte schnell viele von seiner Idee überzeugen.„Der Unterschied, zwischen einer „normalen“ Mannschaft und meinem Special Olympics Team, ist gar nicht so groß. Vernünftig reden und auch mal meckern muss man im Sport überall.“. Leistungsorientiert sei Schröder schon, aber der Spaß soll stets im Vordergrund stehen.
Monique Kaiser (20), Integrationshelferin an der Traugott-Weise-Schule trainiert oft mit und meint: „Die Jugendlichen haben durch das gemeinsame Spielen auch viel mehr Kontakte in der Schule, sie lernen hier Akzeptanz und Respekt“. Ein Projekt, das also in vielerlei Hinsicht hilft.
Mit Leib und Seele für seine Mannschaft da sein, das hat sich Schröder zur Herzensangelegenheit gemacht. So gehen seine sozialen Ambitionen weit über das übliche hinaus. Er trainiert, organisiert und kümmert sich auch um die familiären Probleme der Spieler.
Wie sehr ihn seine Jugendlichen manchmal brauchen, rührt oft zu Tränen. So spielt Schröder auch schon mal Weihnachtsmann und verteilt verspätete Geschenke, weil bei dem einen oder anderen Spieler zuhause das Fest der Liebe ausgefallen ist.
„Ich bin für meine Spieler da, ist doch klar!“. Schröder erklärt seinen Einsatz zur Selbstverständlichkeit. Dazu zählen für ihn auch Krankenbesuche, Grillabende oder gemeinschaftliche Kanu-Touren. So kommt es auch vor, dass Franz Schröder seine Lebensgefährtin, die die gleiche Schuhgröße wie einer seiner kleinen Schützlinge hat, nach Schuhen fragt.
Neben seinem ehrenamtlichen Engagement bastelt Schröder gerne an seiner Werkbank in seinem Hobbykeller, genießt lange Radtouren mit seiner Partnerin und trainiert noch eine Mädchen-Mannschaft in Überruhr.
Fragt man ihn, ob er noch größere Pläne mit seiner Mannschaft verfolgt, so steckt er seine Ziele hoch. „Ganz toll wäre natürlich die Qualifikation für die Special Olympics im Jahr 2015.“. Zunächst steht aber das Spiel gegen das Special Olympics Team Bielefeld am 21. März an.
Franz Schröder und sein Handballteam freuen sich über Sachspenden. Wer die Sportler unterstützen möchte, meldet sich bei Trainer Franz Schröder unter Tel.: 0201/48 52 36
Autor:Niklas Cordes aus Essen-Ruhr |
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