„Glücklich sein, Herr Schröder!"
In Zusammenarbeit mit der RWE Rheinland Westfalen Netz AG baten wir Sie in den vergangenen Wochen uns Ihre ganz persönlichen „Helden des Alltags“ zu nennen. Gleich mehrfach nominiert wurde der Heisinger Franz Schröder, der in seiner Freizeit ehrenamtlich eine Handball-Mannschaft für geistig Behinderte trainiert.
„Ich bin gerne beschäftigt!“, grinst der drahtige Mann im Rentenalter und erklärt: „Als ich 2007 in den Ruhestand gegangen bin, habe ich mich gefragt, was ich tagsüber so machen soll. Nur Gartenarbeit und ein bisschen Radfahren - das war mir einfach zu wenig!“
Da kam ihm die Anzeige der Special Olympics NRW gerade recht. „Die haben damals ehrenamtliche Helfer gesucht - und das hat mich irgendwie angesprochen. Hängt vielleicht auch mit meinem ehemaligen Beruf zusammen.“ 31 Jahre war der Heisinger im Kolping Berufsbildungswerk für Lernbehinderte tätig. „In dem Job bin ich richtig aufgegangen. Die Arbeit mit den Jugendlichen - da wird man wirklich gebraucht! Bis heute habe ich zu manch einem einen guten Kontakt.“
Die Arbeit als ehrenamtlicher Helfer bei Special Olympics konnte er sich gut vorstellen. „Ich habe dann einfach mal angerufen und bin sehr freundlich aufgenommen worden. Meine Idee: Ich wollte eine Handballmannschaft speziell für Jugendliche mit einer geistigen Behinderung ins Leben rufen.“ Selbst früher aktiver Spieler beim ETB , trainierte Schröder bereits seit vielen Jahren Jugendmannschaften im Bereich Handball. „Da wusste ich, das kann ich. Bei der Zusammenarbeit mit geistig Behinderten war ich mir am Anfang aber nicht ganz so sicher“, gibt Franz Schröder zu. „Aber das ist einfacher, als viele denken. Und man bekommt einfach so viel zurück. Meine Schützlinge kommen von der Haltestelle aus reingerannt, nehmen mich in den Arm und begrüßen mich. So herzlich -einfach toll. Das möchte ich auf gar keinen Fall missen!“ Einmal in der Woche trainiert er seit Januar 2008 seine Mannschaft in der Halle der Pestalozzi-Schule in Huttrop. „Was neben dem Training ganz wichtig ist, sind regelmäßige Spiele. Die versuche ich zusätzlich zu organisieren - ist aber nicht ganz einfach. Die nächste Mannschaft im Bereich Handball mit einer geistigen Behinderung kommt aus Bielefeld. Aber Gott sei Dank kenne ich ja viele Sportvereine - so spielen wir auch oft gegen ‚normale‘ Mannschaften - und das gar nicht so schlecht!“
Doch das ist noch lange nicht alles. Seine Schützlinge können sich auch außerhalb des Trainings auf Franz Schröder verlassen.
„Wir besuchen regelmäßig die Familien, sprechen über die persönliche Situation der Jugendlichen und was man verbessern kann. Bei meiner Mädchenmannschaft, die ich ebenfalls trainiere, bitte ich regelmäßig um Spenden wie Schuhe oder Ähnliches für meine Schützlinge. Eigentlich bin ich ständig in Bewegung, pflege Kontakte und suche nach Unterstützung.“
Viel Arbeit, aber es lohnt sich. Fragt man Schröder nach seinem ganz persönlichen, schönsten Moment, fangen seine Augen an zu glänzen. „Ich stand am Spielfeldrand als Trainer, gewohnt temperamentvoll gestikulierend und rufend. Da kommt einer meiner Schützlinge zu mir, nimmt mich in den Arm und sagt: ‚Du musst glücklich sein - einfach nur glücklich sein, Herr Schröder!‘ Ich finde, da hat er Recht.“
Info: Sie, liebe Leser, können Ihren „Held des Alltags“ aus unseren 10 Vorschlägen auswählen. Wenn Sie mitmachen, dann können Sie einen der drei GOP-Varieté-Gutscheine im Wert von je 150,- Euro, gestiftet von RWE Rheinland Westfalen Netz, gewinnen.
Sie brauchen nur eine Postkarte mit dem Namen Ihres Favoriten beschriften und an RWE Rheinland Westfalen Netz, Kommunikation, Altenessener Str. 35, 45141 Essen zu schicken oder per e-mail an alltagshelden-essen@rwe.com.
Einsendeschluss ist der 28. November!
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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