Der RUHR KURIER ist da! Die Entdeckerdetektive der KiTa Hemsingskotten lernten, wie man eine Zeitung macht

Der Ruhr Kurier ist zu Besuch und mischte die Entdeckerdetektive ganz schön auf. Zum Schluss gab es ein Gruppenbild. Sehen die Kinder nicht noch schlauer aus, seitdem sie wissen, wie man eine Zeitung macht?
5Bilder
  • Der Ruhr Kurier ist zu Besuch und mischte die Entdeckerdetektive ganz schön auf. Zum Schluss gab es ein Gruppenbild. Sehen die Kinder nicht noch schlauer aus, seitdem sie wissen, wie man eine Zeitung macht?
  • hochgeladen von Nina Sikora

Die Erzieherinnen Susanne Klein, Katharina Schubert und Andrea Rees von der KiTa Hemsingskotten, Hemsingskotten 30, wollten gerne mit ihren 20 Entdeckerdetektiven in die Redaktion kommen, um zu sehen, wie man eine Zeitung macht. Dafür ist die Redaktion nur leider viel zu klein. Deshalb kam der RUHR KURIER einfach zu den Kindern in die KiTa.

Auf dem Boden liegen 20 Matten, die darauf warten, besetzt zu werden. Noch ist kein Kind da. Nur durch die Glastür linst ab und an ein neugieriges Augenpaar. In dem dazugehörigen Gesicht sieht man förmlich die Frage aufblitzen: „Was will diese Fremde hier?“

„Kennt Ihr den RUHR KURIER?“

Die Fremde wurde von der KiTa Hemsingskotten in Heisingen gerufen und hat eine Aufgabe vor sich: fünf bis sieben Jahre alten Kindern zu erklären, wie man eine Zeitung macht. Die Vorerfahrungen auf diesem Gebiet gehen gegen Null. Eine Nichte im selben Alter wie die KiTa-Kinder hat nur eines gelehrt: Wenn du nicht interessant genug bist, hast du in zwei Minuten die Aufmerksamkeit verloren! Das Gegenrezept: Eine große Tüte voll roter Luftballons mit der Aufschrift RUHR KURIER.

Hinter der Glastür tauchen die ersten Kinder auf. Nur wenige Sekunden vergehen und schon sitzen alle und schauen neugierig auf die Fremde. Das sind also die Entdeckerdetektive der KiTa, die sich diesmal mit dem Thema Zeitung beschäftigen.

„Hallo! Ich heiße Nina. Ich bin eine Journalistin und arbeite beim RUHR KURIER.“ Diese ersten Sätzen wirken für die Kids wie ein Startsignal, um die ganze angestaute Aufregung loszuwerden und so entbrennt zunächst ein lautes Gemurmel. Zeit für die Luftballons. „Ich habe hier ein paar Luftballons mitgebracht. Gleich werde ich euch ein bisschen über das Zeitungsmachen erzählen und euch auch ein paar Fragen stellen. Wer richtig antwortet, bekommt einen Luftballon.“ Eine Welle von Antworten auf noch nicht gestellte Fragen schwappt aus 20 Kindermündern gleichzeitig durch die Miniturnhalle. „Moment! Nur wer aufzeigt und wen ich dann dran nehme, der bekommt einen Ballon.“ Das zeigt Wirkung. Es kehrt etwas Ruhe ein.

Zeit für die ersten Frage: „Kennt ihr den RUHR KURIER?“ Wieder ein kurzes Aufbrausen von Gemurmel, dann jedoch schnellen die ersten Finger in die Höhe. „Der liegt immer bei meinen Eltern auf dem Tisch!“ und „Der Vater von meiner Freundin hat eine Band und stand damit auch schon mal da drin“, sind einige der Antworten. Für die ersten Kinder gibt es einen Luftballon.
Das Anschauungsmaterial wird verteilt. Der Boden ist jetzt gepflastert mit Zeitungsseiten. „Pia, lies doch mal, was da oben in dem roten Kasten steht“, fordert Erzieherin Susanne Klein einen ihrer Schützlinge auf und Pia liest: „Er, Uh, Ha, Er... RUHR und Ku, Er, I, E, Er: RUHR KURIER!“ Super! Dafür gibt es natürlich einen Ballon.

Bestechende Kinderlogik

„Was seht ihr denn da alles? Was ist in der Zeitung drin?“, sind die nächsten Fragen. „Bilder!“, „Ein Clown!“, „Ein Pferd!“, „Buchstaben!“ - vier Luftballons wechseln den Besitzer. „Richtig, Buchstaben. Da steht ganz viel Text. Das sind Nachrichten und Meldungen. Wo glaubt ihr denn, bekommen wir bei der Zeitung die Informationen her? Schaut mal, ich hab‘ ein Plakat gemalt.“ Das Plakat wird neugierig beäugt. In der Mitte des Plakats ist eine RUHR KURIER-Titelseite zu sehen. Rundherum sechs, mit einem Post-It abgedeckte Kästchen. „Aus dem Kabel?“ „Welchem Kabel?“ „Dem an dem Computer.“ Bestechende Kinderlogik! Irgendwie stimmt es ja. Durch das Internetkabel am Computer kommen E-Mails und da stehen Nachrichten drin. Also Luftballon abgeben und weiter im Text: „Wie kriegen wir noch Informationen?“ Florian meldet sich: „Durch das Telefon, durch Autos, durch Häuser?“ Kurz macht sich Verwirrung breit. Wo kommt dieser Schwall von Antworten denn her? Die Auflösung: Florian kann durch die Post-Its die Zeichnungen dahinter erkennen. Ganz schön schlau. Ein Entdeckerdetektiv nimmt eben alles ganz genau unter die Lupe und damit verdient sich auch Florian einen Luftballon. Das erste Plakat ist bald abgearbeitet.

Die nächste Frage, die beantwortet werden will, ist die danach, welche Informationen wirklich eine Nachricht sind und welche nicht. Auch da entpuppen sich die Kleinen als echte Experten. Ist doch klar, was in die Zeitung gehört und was nicht. Wenn Florian auf dem Weg zur Schule ein Lied pfeift, dann ist das keine interessante Nachricht. Wenn Maximilian beim Spielen in einen Hundehaufen tritt, dann ist das zwar lustig, aber auch keine Nachricht. Wenn eine Turnerin einen Weltmeistertitel gewinnt hingegen schon. Ebenso, wenn die Pfadfinder eine neue Wölflingsgruppe eröffnen. Zum Beweis gibt es zu jeder echten Nachricht den passende, bereits erschienen Artikel aus dem RUHR KURIER.

Das erste, was man als Journalist lernt ist, dass man auch bei jeder noch so kurzen Meldung die Wichtigsten „W-Fragen“ beantworten muss: Wer?, Was?, Wann?, Wo?... Das sollen nun auch die Kinder lernen. Doch die W-Fragen kennen sie schon. Den Sesamstraßensong, der aus dem Handy schallt und die wichtigsten W-Fragen zusammenfast („Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!“) auch. Das zweite Plakat zeigt an einem Beispiel, warum die W-Fragen wichtig sind. Das Thema W-Fragen ist damit schnell erledigt.

Eine nicht mehr ganz so fremde Journalistin

Stille Post entpuppt sich als das perfekte Spiel, um den Kindern beizubringen, was eine Quelle ist. Florian beginnt mit dem Satz: „Der Elefant fliegt durch die Höhle und macht alles kaputt.“ Am Ende kommt bei Pia „Biba Butze Bus“ an. „Wen muss ich jetzt fragen, was wirklich gesagt wurde?“ Das wissen fast alle Kinder. Die Luftballontüte leert sich deutlich.

In der mitgebrachten Tasche wartet noch ein echter Star auf seinen Auftritt: Micky Maus! Eines der Kinder darf ein Foto mit der großen Kamera machen. „Sehe ich nicht genauso aus wie Micky Maus?“ Einstimmig schallt ein langgezogenes „Neiiiiiin!“ durch den Raum. Nach etwas Schütteln der Kamera und unter Mithilfe der Kinder, die zweimal im Chor rufen „Komm da raus!“, kann das eben gemachte Foto tatsächlich aus der Kamera gezaubert werden und fällt auf den Boden. Maximilian ruft: „Ich weiß, wie du das gemacht hast!“
Damit er den Trick nicht verrät, bekommt auch er endlich seinen Luftballon. Das Foto gehört auf das dritte und letzte Plakat. Die Kinder haben gut aufgepasst. Ohne Probleme bringen sie Bild, Bildunterzeile, Schlagzeile und Text in eine zeitungstypische Reihenfolge.

Es geht gegen 12 Uhr. Das Mittagessen wartet. Nach ein paar Fotos für den RUHR KURIER verlassen die Kinder wieder die kleine Turnhalle. Sie lassen 20 leere Matten und eine leere Luftballontüte zurück sowie eine nicht mehr ganz so fremde Journalistin, die total begeistert davon ist, wie schlau die Entdeckerdetektive aus der Kita Hemsingskotten sind.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

23 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.