Zweites WM-Gold für Svea im Cyr
Sportgemeinschaft Heisingen erneut im Goldrausch
In Chicago (USA) gewann Svea Streckert bereits im Jahr 2013 die erste Goldmedaille im Cyr-Turnen überhaupt und schrieb damit Turngeschichte. Anfang dieses Jahres heiratete die Weltmeisterin, die für die Sportgemeinschaft Essen-Heisingen startet und heißt jetzt „Hüning“. Aber Gold wurde es in diesem Jahr dennoch wieder oder gerade weil Svea Hüning glücklich und entspannt in den WM-Wettkampf gehen konnte, der in diesem Jahr vom Internationalen Rhönradverband im Rahmen der CSIT World Games in Lignano Sabbiadoro (Italien) ausgetragen wurde. Ein erster Erfolg war es bereits, dass sich Svea Hüning trotz ihrer beruflichen Belastung in zwei Ausscheidungswettkämpfen in das bundesdeutsche Nationalteam hatte turnen können.
Rhönradturnen im Einreifen
Das Cyr ist, entstanden aus dem Rhönradsport, ein Turnreifen, in dem die Athleten ihre artistischen Übungen zeigen. Die Cyr-Turner absolvieren, ähnlich wie im Rhönradsport üblich, zunächst eine Pflichtübung, in deren Verlauf sie ihr grundsätzliches turnerisches Können im Cyr unter Beweis stellen müssen. Anschließend können sie dann in einer freien Kür zeigen, was sie drauf haben. Die Kürübung erfolgt im Gegensatz zur Pflicht zur Musik und es sind auch Kostüme erlaubt, um das Motto der Musik besser zu den Zuschauern und Kampfrichtern tragen zu können.
Svea Hüning, die aufgrund der stark eingeschätzten Konkurrenz aus den USA nicht unbedingt damit rechnen konnte, erneut den WM-Titel erturnen zu können, präsentierte sich in Italien jedoch in bestechender Form. Sauber und konzentriert zeigte die junge Ärztin ihr Pflichtprogramm, mit dem sie sich bereits mit 0,2 Punkten Abstand vor der zweiten deutschen Turnerin die Führung sichern konnte. Nach dem Pflichtprogramm lagen dann überraschender Weise alle vier bundesdeutschen Turnerinnen schon deutlich vor den etwas nervös wirkenden Verfolgerinnen aus den USA und der Schweiz.
Die sich zeigende Chance, das zweite goldene Edelmetall zu erturnen, nahm Svea Hüning dann auch wahr. Mit einer ausgeklügelten und präzisen Choreographie, im Detail abgestimmt auf eine fetzige Musik, turnte sie in ihrer Kür gespickt mit höchsten Schwierigkeitsübungen dann allen deutschen Konkurrentinnen und den Turndamen aus Übersee davon.
Glück, Entspannung und bestimmt auch Party ...
„Ich bin unglaublich glücklich, dass ich mich bei all dem beruflichen Stress, auf das Wesentliche konzentrieren konnte. Das Turnen bietet mir einen Ausgleich vom Alltag und ist für mich Entspannung pur“, meinte die alte und neue Weltmeisterin und dankte ihrem Mann und natürlich auch ihrer Trainerin Stefanie Jochem von der Sportgemeinschaft Heisingen für die Unterstützung.
Wenn „Entspannung“ so golden belohnt wird, klappt vielleicht ja auch noch das Triple-Gold im kommenden Jahr bei der WM in Cincinatti (USA).
Autor:Gernot Jochem aus Essen-Ruhr |
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