Jubel beim HTC Kupferdreh
U12 Mädchen sind westdeutscher Verbandsliga-Vizemeister
Mit der westdeutschen Verbandsliga-Vizemeisterschaft im Gepäck kehrte die weibliche U12 des HTC Kupferdreh von der Hallenhockey-Endrunde in der Neusser Stadionhalle zurück. "Ein riesiger Erfolg, ich bin stolz auf die Leistung der Mädels, nicht nur heute, sondern während der gesamten Saison", freute sich Trainer Stefan Märtens zusammen mit Co-Trainerin Jacqeline Joiko über die Vizemeisterschaft.
Das finale Turnier, für das sich besten vier Teams von insgesamt 62 Mannschaften im westdeutschen Hockeyverband qualifziert hatten, fand seine Zuspitzung tatsächlich in der letzten Partie: Das Spiel zwischen Gastgeber Schwarz-Weiß Neuss II und dem HTC Kupferdreh besaß Finalcharakter mit dem kleinen Unterschied, dass den Gastgeberinnen ein Remis zum Turniersieg gereicht hätte, während die Essenerinnen gewinnen mussten. Am Ende siegten die Gastgeberinnen mit 3:1 gegen ein dezimiertes HTC-Team, das in der zweiten Partie gegen den Club Raffelberg II seine Spielmacherin Kathi durch eine Verletzung verlor, und holten sich den Titel. Für den HTC blieb Rang zwei. Die Enttäuschung wog jedoch nur kurz, schon bald machte sich Freude und Stolz über das Erreichte breit. Im ersten Spiel hatten sich die Kupferdreherinnen gegen ihren Dauerrivalen MSV Duisburg mit 1:0 durchgesetzt und anschließend vom Club Raffelberg II mit 0:0 getrennt. In der Endabrechnung landete SW Neuss mit 9 Punkten auf Platz eins vor dem HTC (4 Punkte), Raffelberg II (2) und dem MSV Duisburg (1).
Für das Team vom Eisenhammer begann das Turnier mit einem Derby. Den "West-Klassiker" HTC gegen MSV gab es zuvor in dieser Saison bereits dreimal, stets mit wechselndem Ausgang und sehr knappen Resultaten. Das letzte Duell fand seinen Sieger erst im Penaltyschießen. "Man kannte sich, die Stärken und Schwächen, sie wurden in den bisherigen Spielen genug offenbart", erwartete Trainer Märtens ein Match auf Augenhöhe. Am Ende behielt der HTC mit 1:0 die Oberhand, knapp aber nicht unverdient. Nach einer ersten Halbzeit mit leichter Feldüberlegenheit für die Kupferdreherinnen schloss HTC-Spielmacherin Kathi Mitte der zweiten Halbzeit einen Sololauf mit einem Rückhandschlenzer zum einzigen und siegbringenden Treffer ab. Es folgte die erwartete Duisburger Drangperiode, die mit Macht auf den Ausgleich drängten. Dank der starken, konzentrierten Essener Defensive blieb es jedoch bei diesem einen Treffer. Dementsprechend groß war der Jubel und die Erleichterung über den geglückten Auftakt. Die Chance auf den Titel war gewahrt und sie sollte auch im zweiten Spiel aufrecht erhalten werden.
Mit dem Club Raffelberg II wartete erneut eine Duisburger Mannschaft, die jedoch mit einer 0:3-Niederlage gegen Neuss denkbar ungünstig ins Turnier gestartet war. Die Raffelbergerinnen standen bereits mit dem Rücken zur Wand und mussten unbedingt gewinnen. Dementsprechend robust und mit Wut im Bauch gingen sie zu Werke. Doch der HTC hielt dagegen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit guten Chancen auf beiden Seiten. Der HTC erspielte sich mehrere Gelegenheiten nach Sololäufen in den Kreis und gut vorgetragenen Angriffen, blieb aber im Abschluss erfolglos. Auf der anderen Seite verhinderte HTC-Torhüterin Sophia mehrfach den möglichen Rückstand mit glänzenden Paraden. Der Knackpunkt dann Mitte der zweiten Halbzeit: HTC-Spielmacherin Kathi stößt mit dem Kopf einer Gegenspielerin zusammen und kann im weiteren Turnierverlauf nicht mehr eingesetzt werden. Die Essenerinnen zeigen sich zunächst unbeeindruckt und halten das torlose Remis gegen Raffelberg, was ihnen die Option zum Turniersieg offen hält.
Die letzte Partie gegen Gastgeber SW Neuss besitzt nun den eingangs erwähnten Finalcharakter mit leichter Schieflage, der sich darauf begründet, dass Neuss aufgrund zweier Siege ein Punkt zum Gesamtsieg reicht. Dass Neuss der dickste Brocken in diesem Turnier sein würde, hatte sich im Turnierverlauf allmählich herauskristallisiert. Das Kupferdreher Trainerduo kompensiert den Ausfall seiner Spielmacherin durch den wechselseitigen Einsatz von Antonia und Anna auf der zentralen Position. Beide füllen diese Rolle sehr gut aus, fehlen allerdings naturgemäß an anderer Stelle. Neuss operiert vornehmlich mit langen Bällen in den Kreis und hat damit Erfolg: Kreiseintritt von rechts, Flanke in die Mitte, Torabschluss, 1:0. Der HTC versucht alles, doch vergebens. Nach ähnlichem Muster fällt in Durchgang zwei das 2:0 und 3:0 für Neuss. Die Vorentscheidung. Antonia stellt mit ihrem Eckentor den Anschluss zum 3:1 her. Der drängt nun auf den zweiten Treffer. Doch auch eine weitere Kupferdreher Ecke inklusive Nachschuss und die Umstellung auf Raumdeckung, um den Druck zu erhöhen, zahlen sich nicht aus. Am Ende siegt Neuss mit 3:1 und holt sich den Titel. Für den HTC bleibt Rang zwei und die Erkenntnis, dass ein zweiter Platz von 62 am Wettbewerb teilnehmenden Teams nicht die schlechteste Referenz sind und kein Grund Trübsal zu blasen, auch wenn natürlich unmittelbar nach Abpfiff zunächst die Enttäuschung überwiegt. Nach kurzer Pause geht es nun auf dem Feld weiter. Zum erfolgreichen Team gehören Torhüterin Sophia, Anna, Antonia, Elina, Elisa, Greta, Hanna, Isabella, Kathi, Marie, Nele, Tessa, Toni und Co-Trainerin Jacky.
Fazit: Nach der westdeutschen Oberligavizemeisterschaft der männlichen U16 vor einer Woche in Köln war dies nun das zweite Ausrufezeichen binnen einer Woche, das der HTC Kupferdreh im Jugendbereich gesetzt hat. Ein guter Start im Jahr des 100jährigen Bestehens des Essener Traditionsvereins vom Eisenhammer.
Autor:Carsten Ackermann aus Essen-Ruhr |
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