Möge die Luft mit dir sein - Der Tauchsportclub Essen wird 35 - der RUHR KURIER blubbert mit

Happy Birthday! Der Tauchsportclub Essen wird in diesem Jahr 35 Jahre alt. Kein Grund zur Nachlässigkeit: Wie jeden Montag treffen sich die Mitglieder zum Training im Stadtbad Kupferdreh. Foto: Lukas
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  • Happy Birthday! Der Tauchsportclub Essen wird in diesem Jahr 35 Jahre alt. Kein Grund zur Nachlässigkeit: Wie jeden Montag treffen sich die Mitglieder zum Training im Stadtbad Kupferdreh. Foto: Lukas
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Tauchsport: Das klingt nach geheimnisvoller Unterwasserwelt, Abenteuer und einem kleinen bisschen Nervenkitzel. Dass dahinter auch hartes Training steckt, zeigen die Mitglieder des Tauchsportclubs Essen.

Salzgeruch in der Nase, eine leichte Meeresbrise streift durch das Haar... leider nur ein Produkt meiner Fantasie, eigentlich fröstel ich schnodderwetterbedingt und der Duft von Seetang und Südsee ist in Wirklichkeit der von gechlortem Schwimmbeckenwasser.
Ich bin zu Gast beim Tauchsportclub Essen (TSE), dem größten der Stadt.
Jeden Montag treffen sich die Mitglieder des Vereins um 20 Uhr im Stadtbad Kupferdreh zum Hallentraining. „Hier kann jeder seinen Tauchschein machen“, erklärt Michael Thorwesten, erster Vorsitzender des TSE. Er und die anderen Vorstandsmitglieder können sich 2012 auf einen besonderen Geburtstag freuen: Der Verein feiert sein 35-jähriges Bestehen.
1977 von sieben Tauchfans gegründet, hat der Verein mittlerweile rund 130 Mitglieder und seit dem 8. März 1999 auch eine eigene Jugendabteilung. Gunter Backe, Mitglied seit frühster Stunde, hat viel miterlebt, er sagt: „Der Tauchsport hat sich stark verändert, heute ist die Technik viel besser. Von den Geräten wie heute hätten wir vor 30 Jahren nur träumen können.“
Ohne High-Tech-Tauchgerätschaften, dafür aber mit gelbem Schnorchel heißt es für mich ab in die Fluten. Auch wenn die Schwimmflossen zunächst meine Beweglichkeit einschränken (Tollpatschfaktor: 100%), so sind sie im Wasser eine große Hilfe. Bevor ich in die Tiefen des Hallenbads eindringen darf, macht mir Thorwesten noch eine Übung zum Druckausgleich vor.
„Wichtig ist es, unter Wasser ruhig zu bleiben und vor allen Dingen, die wichtigsten Atemtechniken zu beherrschen“, sagt er.
Beim wöchentlichen Training wird nicht nur Praktisches wie Abtauchübungen und Gerätetraining gelehrt, sondern auch hilfreiche Theorie vermittelt. So gehören Rettungsmaßnahmen und Anatomie genauso zur Tauchschulung wie die richtige Schwimmtechnik.
Ein Training, das gerade viele Kinder nötig haben. „Es ist erschreckend, wie viele Kinder im Alter von acht Jahren noch nicht schwimmen können“, sagt Geschäftsführerin Anne Berghaus. „Wenigstens lernen Sie es hier, frühe Schwimmerziehung kann nämlich Leben retten.“
Unter der Wasseroberfläche wird plötzlich alles ganz still, ich nehme nur das Zirkulieren meines eigenen Bluts und ein dumpfes Blubbern wahr. Aus meiner Trance reißt mich dann ein Mittaucher, der pfeilschnell unter mir hertaucht.
„Das schwerelose Schweben, die Ruhe, die beeindruckende Flora und Fauna unter Wasser, das sind Dinge, die man nur beim Tauchen wirklich erlebt“, gerät Thorwesten ins Schwärmen. Ich bin vom Luftanhalten ein wenig aus der Puste, Wasser brennt in Nase und Augen. Doch beim Abtrocknen denke ich nochmal über das Training nach, stelle mir vor, wie die Vereinsmitglieder im angepachteten Widdauer See oder bei Meeresausflügen Fische und Co. beobachten. Ja, das Tauchen ist eine ganz eigene Welt, in der der Alltag still steht und man der Natur und sich ganz nah sein kann. Und wer weder Muskelkater noch Physik scheut, der sollte auch einmal bei einer Stunde des TSE dabei sein.

Autor:

Niklas Cordes aus Essen-Ruhr

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