HTC Kupferdreh mit starker Leistung beim 4:2
Eindrucksvolle Premiere für den Liganeuling

Die Entscheidung in einem munteren Auftaktspiel: Wenige Minuten nach dem 3:2-Anschlusstreffer von Marl Hüls, als die Partie in den letzten acht Minuten noch einmal zu einem Zitterspiel zu werden drohte, vollendet HTC-Stürmer Jan Ackermann (rechts) eine Ablage seines Teamkollegen Philipp Becker (Bildmitte im roten Trikot) zum vorentscheidenden und erlösenden 4:2. Der Hülser Torwart kann den Ball nicht mehr abwehren. Sein Mitspieler kann auf dem Boden liegend auch nicht mehr eingreifen.  | Foto: Carsten Ackermann
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  • Die Entscheidung in einem munteren Auftaktspiel: Wenige Minuten nach dem 3:2-Anschlusstreffer von Marl Hüls, als die Partie in den letzten acht Minuten noch einmal zu einem Zitterspiel zu werden drohte, vollendet HTC-Stürmer Jan Ackermann (rechts) eine Ablage seines Teamkollegen Philipp Becker (Bildmitte im roten Trikot) zum vorentscheidenden und erlösenden 4:2. Der Hülser Torwart kann den Ball nicht mehr abwehren. Sein Mitspieler kann auf dem Boden liegend auch nicht mehr eingreifen.
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Damit war nicht unbedingt zu rechnen: Mit einem 4:2 (1:0)-Erfolg über den VfB Hüls setzten die Hockeyherren des HTC Kupferdreh im Auftaktspiel der 1. Feldhockey Verbandsliga direkt ein dickes Ausrufezeichen. Immerhin traf hier der frisch gebackene Aufsteiger und Liga-Neuling auf den Oberliga-Absteiger aus Hüls. Für die Essener zählt in dieser Saison ohnehin nur der Klassenerhalt als primäres Ziel. Dementsprechend waren die drei Punkte gegen einen derart ambitionieren und hoch eingeschätzten Gegner Gold wert, hatte man doch in der internen Kalkulation eher andere Gegner auf dem Zettel, wenn es darum ging, sich auszurechnen, gegen wen man in dieser Saison realistischerweise punkten könne. 
So lag vor Spielbeginn eine Mischung aus Anspannung, restlicher Aufstiegseuphorie und gedämpftem Optimismus über der schwülen, drückenden Luft am Eisenhammer, die bei Temperaturen nahe der 30 Grad Grenze das Leben der Akteure mit zunehmender Spieldauer schwerer machte. Direkt zu Spielbeginn zeigte sich, wer die letzten Jahre in der Oberliga verbracht hatte und wer von unten hoch gekommen war. Hüls spielte schnell und druckvoll und sorgte mit präzisen Pässen in den Sturm mehrfach für Gefahr. Doch die HTC-Abwehr um Jan Verlage und Torwart Tim Lievertz hielt dem Druck stand und sorgte dafür, dass es mit der Null auf der richtigen Seite in die erste Viertelpause ging. Nach vorne konnte das Team von David Ortmann nur wenig bis gar keine Akzente setzen. Das änderte sich im zweiten Viertel. Die Gastgeber spielten befreiter auf, kamen zu ersten großen Torchancen und belohnten sich kurz vor der Halbzeitpause mit dem bis dahin durchaus verdienten Führungstreffer durch Leander Wurm. Jubel und Erleichterung bei den Spielern und Zuschauern. Mit der knappsten aller möglichen Führungen ging es also in die Pause. 
Wie würde der Gast reagieren? Zunächst einmal änderte sich nichts: Es war der HTC, der weiterhin den Ton angab und das Geschehen diktierte. Bereits kurz nach der Pause erhöhten zunächst Jan Ackermann und kurz darauf Spielertrainer David Ortmann auf 2:0 und 3:0. Die Gastgeber hatten den Flow. Hüls konnte dem nichts entgegen setzen. Aber entschieden war noch nichts. Denn jetzt drückte Hüls. Jan Verlage wehrte einen Eckenschlenzer mit einer glänzenden Reaktion auf der Linie ab und verhinderte den sicheren Anschlusstreffer. Der fiel dann aber doch noch kurz vor der dritten Viertelpause. HTC-Torwart Tim Lievertz war gegen den hohen direkt genommenen Schrubber chancenlos. 3:1 - und noch 15 Minuten zu spielen. 
Im letzten Viertel klappte zunächst nicht mehr viel auf Essener Seite. Hüls hatte Lunte gerochen und lauerte auf Essener Fehler. Diese kamen dann auch und prompt stand es nur noch 3:2. Noch ganze acht Minuten waren da zu spielen. Eine lange Zeit, in der beim Hockey alles passieren kann. Wie eine Erlösung kurz darauf der Konter auf Kupferdreher Seite, bei dem Philipp Becker im Schusskreis überlegt auf den Siebenmeterpunkt zum freistehenden Teamkollegen Jan Ackermann ablegte, der wenig Probleme hatte, die Kugel am Hülser Torwart vorbei zum 4:2 unterzubringen. Das war die Entscheidung, der Widerstand der Gäste war gebrochen. Die letzten Minuten spielten die Hausherren souverän runter. Sie hatten eine voll besetzte Bank, was sich angesichts der Temperaturen als sinnvoll und notwendig herausstellte. 
Es war ein rundum gelungener Auftakt für den Aufsteiger bei seiner Rückkehr und Premiere in der 1. Verbandsliga nach über zehn Jahren Abstinenz. Die Kupferdreher zeigten eine homogene und kämpferisch starke Leistung und schienen insbesondere im zweiten Durchgang über die größeren Kraftreserven zu verfügen. Zufrieden zeigte sich nach Spielende auch HTC-Kapitän und Abwehrchef Jan Verlage: "Das war ein starkes erstes Spiel! Wir haben konzentriert angefangen, sind immer besser ins Spiel reingekommen und dann auch verdient in Führung gegangen. Auch in den hektischen Phasen sind wir drangeblieben und haben auf Rückschläge immer wieder die richtige Antwort gefunden. Die drei Punkte hatten wir nicht eingeplant, bringen uns aber auf dem Weg zum Klassenerhalt einen großen Schritt weiter." Es zeigt sich bereits jetzt: Der HTC sieht seine Rückkehr in die 1. Verbandsliga nicht nur als kurzes Intermezzo. Er hat vor länger zu bleiben. 
Am nächsten Wochenende sind die Kupferdreher Herren spielfrei. Das nächste Heimspiel steht erst wieder am 3. September an. Dann erwarten die Kupferdreher um 16 Uhr den TV Jahn Hiesfeld am Eisenhammer. Die Damen des HTC empfangen am gleichen Tag um 18 Uhr Preußen Duisburg an gleicher Spielstätte. Für sie ist es das erste Spiel der neuen Saison.

Autor:

Carsten Ackermann aus Essen-Ruhr

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