Ostseeküste
Mit dem Rad unterwegs - Teil 2 - Von Wismar nach Rostock

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(19) Die Hansestadt Wismar liegt an der Ostseeküste im Land Mecklenburg-Vorpommern (MV) am südlichen Ende der durch die Insel Poel geschützten Wismarer Bucht und etwa 60 km östlich von Lübeck. Die Ostseestadt Wismar war Mitglied der Hanse und blühte im Spätmittelalter auf. Noch heute sind viele Gebäude aus dieser Zeit erhalten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam die Stadt im Jahr 1648 unter die bis 1803 dauernde schwedische Herrschaft, woran das jährliche Schwedenfest erinnert. Danach gehörte sie zu Mecklenburg-Schwerin.
(23) Schwerin ist die Hauptstadt des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin wurde im Jahr 1018 erstmals als Wendenburg erwähnt und erhielt 1164 von Heinrich dem Löwen deutsche Stadtrechte. Damit ist sie die älteste Stadt im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt dehnte sich im Laufe der Zeit am West- und Südufer des Schweriner Innensees aus, insgesamt befinden sich zwölf Seen innerhalb des Stadtgebietes. Wieder einmal reichlich Seen und kein Meer.
(26) Bad Doberan entwickelte sich um das gotische Münster, die 1232 geweihte Kirche des Klosters Doberan. Bad Doberan ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt mit vielen Baudenkmalen. Der Sage nach soll der Name Doberan mit dem Versprechen Heinrich Borwins I., Fürst zu Mecklenburg zusammenhängen, an der Stelle seines ersten erlegten Hirsches ein Kloster zu errichten. Die aufgeschreckten Schwäne kreischten dobre, dobre (gut). Bis heute zieren Hirsch und Schwan das Wappen der Stadt. Der Molli, die Bäderbahn der Region, verbindet die eigentliche Stadt Bad Doberan mit dem an der Ostseeküste gelegenen Stadtteil Heiligendamm und der Stadt Ostseebad Kühlungsborn.
(29) Das Seebad Kühlungdborn ist der größte Bade- und Erholungsort Mecklenburgs. Es liegt an der Ostseeküste direkt an der Mecklenburger Bucht, etwa 25 km westlich von Rostock. Insgesamt 40 Hotels und Pensionen wurde 1953 während der „Aktion Rose“ teilweise willkürlich enteignet, verstaatlicht und mehrere davon in Ferienheime des staatlichen Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes umgewandelt. Gebäude, in denen Umsiedler wohnten oder Kinderbetreuung erfolgte, erhielt die Stadt in Treuhand. In Kühlungsborn wurden 50 Einrichtungen verstaatlicht. Falls die Besitzer Widerstand leisteten, wurden sie teilweise in Schauprozessen verurteilt. Viele mussten in die Bundesrepublik Deutschland fliehen.
(31) Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und Kontinentaleuropas, bereits 1793 erfolgte die Gründung. Der Ort wird wegen der von der See aus sichtbaren weißen Häuserreihe in Strandnähe auch die „Weiße Stadt am Meer“ genannt. 2004 wurde Heiligendamm als Seeheilbad anerkannt. Durch den G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 erlangte der Ort internationale Bekanntheit.
(33) Der urwüchsige Gespensterwald mit seinen herrlichen Wanderwegen und den charakteristischen, windschiefen Bäumen ist etwas ganz Besonderes. „Wo der Wind das Gras mäht“ sagen die Einheimischen, wenn sie von diesem magischen Ort sprechen: Weil die gebogenen Gräser des Waldes permanentem Seewind ausgesetzt sind, scheinen sie immer gleich lang zu bleiben. Die Einmaligkeit dieses Küstenwaldes liegt in den von der Natur „gespenstisch“ geformten Laubbäumen. Zu den pittoresken Verformungen kam es im Laufe vieler Jahre durch die salzhaltige, feuchte Seeluft und den Wind.
(35) Das Ostseebad Warnemünde ist ein Ortsteil im Norden der Hansestadt Rostock. Die Warnow mündet hier in die Ostsee und gab Warnemünde seinen Namen, es wurde 1195 erstmals in dänischen Urkunden erwähnt. Seit 1323 gehört es zu Rostock. Für Jahrhunderte war Warnemünde vor allem ein kleiner Hafen- und Fischerort, bis um 1821 der touristische Badebetrieb begann. Mit seinem bis zu 150 Meter breiten Sandstrand verfügt das Seeheilbad über den breitesten Sandstrand der deutschen Ostseeküste.
(38) Rostock wurde am 24. Juni 1218 das Lübische Stadtrecht bestätigt. Seit 1283 Mitglied der Hanse, blühte die Stadt in den folgenden Jahrhunderten durch den Freihandel auf. Aus jener Zeit sind eine Reihe von Bauten der Backsteingotik erhalten. Viele weitere Baudenkmäler in Rostock zeugen von der überregionalen Bedeutung der Stadt in Spätmittelalter und früher Neuzeit. Durch den Niedergang der Hanse, den Dreißigjährigen Krieg und den Stadtbrand von 1677 wurde Rostock jedoch zurückgeworfen, und die Einwohnerzahl verringerte sich auf ein Drittel, wovon sich die Stadt erst seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert vollständig erholen konnte.

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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