Ausflugstipp
Die nächste Radtour kommt bestimmt!

Bad Karlshafen
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Die nächste Fahrradtour kommt bestimmt

In unserem Fall möchte ich Euch 2 Routen vorstellen. Beide Male starten wir von Bad Karlshafen und nutzen den Radwanderweg R99 und in die erste Tour die Weser abwärts nach Holzminden und die zweite Tour bis Hann.Münden, die Weser aufwärts. Die Hessische Radfernwege R1 (Fuldaradweg) und der Hessische Radfernweg R4 von Hirschhorn enden in Bad Karlshafen. Daneben gibt es den Weserradweg (R99) von Hann. Münden bis Cuxhaven, den Diemelradweg von Usseln bis Bad Karlshafen sowie die D-Route 9 (Weser-Romantische Straße).

Bad Karlshafen ist ein staatlich anerkanntes Heilbad. Die nordhessische Weserstadt liegt zwischen dem Solling im Norden und dem Reinhardswald im Süden. Die Stadtanlage im Stil des Weserbarock mit symmetrisch angelegten Straßenzügen ist in weiten Teilen eindrucksvoll erhalten. Als Hauptbau macht sich, direkt am historischen Hafenbecken gelegen, das ehemalige Pack- und Lagerhaus (heute Rathaus) mit mächtigem Walmdach und zentralem Dachreiter bemerkbar; es wurde 1715 bis 1718 erbaut und diente dem Landgrafen bei Besuchen als repräsentative Unterkunft. Hier begann der einstmals bis Marburg geplante, aber nur bis kurz vor Hümme gebaute Landgraf-Carl-Kanal, von dem noch einige Relikte zu finden sind. Das 1700 erbaute und damit älteste Haus der Stadt befindet sich am Hafenplatz und wird heute als Hotel-Restaurant genutzt.

Torur 1 - Die Tour startet um 10 Uhr. Wir überqueren die Weser und nehmen den Radweg Richtung Beverungen. Unser erster Fotostopp ist der kleine Ort Herstelle.

Bis 1969 war Herstelle eine eigenständige Gemeinde im Amt Beverungen. Im Zuge der Gemeindereform im Kreis Höxter schloss sich Herstelle am 1. Januar 1970 mit der Stadt Beverungen und den zehn weiteren Gemeinden zur neuen Stadt Beverungen zusammen, wobei Herstelle der älteste Stadtteil ist. Etwa an der Stelle, wo sich die heutige Burg über das Tal der Weser erhebt, errichtete Karl der Große ca. 800 n. Ch. die erste fränkische Burg an der Weser (Heristallum Saxonicum). Nur wenige Meter von diesem Ort ragt aus der steilen Felswand eine 2 Meter starke Klippe weit heraus, der sogenannte Karlstein. Hierauf steht ein bearbeiteter Felstisch von 2,50 m Breite, 1,30 m Tiefe und einer Höhe von 0,85 m. Dieser entstand 1835 bei Sprengungen für eine Chaussee (die heutige Bundesstraße 83), welche damals zur Unterstützung der schwierigen saisonalen Weserschifffahrt und für eine Belebung des Handels in der Zeit der Deutschen Zollunion gebaut wurde.

Wir lassen nun das Kernkraftwerk (KKW) bei Würgassen links liegen, aber so einige Gedanken kommen auf. 1978 stürzte acht Kilometer vom Kernkraftwerk Würgassen entfernt ein britisches Kampfflugzeug vom Typ McDonnell F-4 Phantom II im Tiefflug ab und zerschellte. Das löste eine intensive Diskussion darüber aus, inwieweit Kernkraftwerke gegen Flugzeugabsturz genügend abgesichert sind. Der Betreiber PreussenElektra musste daraufhin einräumen, dass die sicherheitstechnisch wichtigen Anlagen des KKW Würgassen nur bis zu einer Aufprallgeschwindigkeit von 350 bis 450 km/h geschützt sind. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace protestierte im April 1996 gegen den Abtransport der Brennelemente aus dem stillgelegten Kernkraftwerk in die französische Wiederaufarbeitungsanlage La Hague.

In Lauenförde überqueren wir die Weser ein zweites Mal und erreichen hinter der Weserbrücke die Altstadt von Beverungen.

Wir haben Hessen verlassen und sind in NRW. Beverungen liegt am östlichen Rand von Ostwestfalen im Südteil des Weserberglandes auf der dem Solling gegenüberliegenden Seite der Weser, die hiesig als Grenzfluss von Nordrhein-Westfalen und Südniedersachsen verläuft und in die am südlichen Ortsrand die von Südwesten kommende Bever einmündet. Beverungen gehörte seit der Gründung zur weltlichen Herrschaft des deutschen Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Beverungen gehörte seit der Gründung zur weltlichen Herrschaft des deutschen Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Der in Privatbesitz befindliche und nur im nordöstlichen Teil öffentlich zugängliche Schlosspark Wehrden mit einer Größe von rund 2 ha wurde im Jahr 1895 angelegt. Das Gelände nahe dem Schloss bestimmen gepflegte Rasenflächen mit Altbaumbestand und Resten des alten Wegesystems. Es sind auffällige Solitärbäume vorhanden, die vermutlich bereits vor der Anlage des Parks vorhanden waren. Ein zur Weser hin liegender Teil des Parks wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben und erst 2003 teilweise wiederhergestellt. Hier sind noch Altbäume und Reste des Wegesystems zu finden.

Wir sind schon auf der Fahrt nach Höxter und lassen die Porzellanmanufaktur Fürstenberg unbesichtigt rechts liegen. Das in Höxter befindliche Kloster Corvey wurde im Juni 2014 von der UNESCO unter dem offiziellen Titel „Das Karolingische Westwerk und die Civitas Corvey“ zum Weltkulturerbe ernannt.[2] Die ehemalige Benediktinerabtei Corvey wurde im Jahr 822 mit Zustimmung Ludwigs des Frommen (778–840), eines Sohns Karls des Großen, gegründet und war im frühen Mittelalter eines der bedeutendsten Klöster in Europa. Die direkt an der Weser gelegene alte Klosteranlage wurde insbesondere wegen ihres fast vollständig erhaltenen karolingischen Westwerks ausgezeichnet. Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Stephanus und St. Vitus beherbergt Reliquien des hl. Vitus und des hl. Stephan. Die Barockausstattung gehört zu den bedeutenden im Erzbistum Paderborn. Der Hunger treibt uns rasch zu unserem Endziel Holzminden.

Wir sind zwischenzeitlich in Niedersachsen eingereist. Holzminden bewirtet uns ausgezeichnet. Gestärkt machen wir uns auf die Rückreise zu unserem Ausgangsziel. Zuvor wollen wir uns aber noch die Stadt anschauen. Der im Zentrum des Weserberglands und direkt an der Weser gelegene Ort Holzminden wird als „Stadt der Düfte und Aromen“ beworben, Symrise ist der wichtigste Arbeitgeber der Stadt. Die Symrise AG ist ein börsennotierter Anbieter von Duft- und Geschmackstoffen, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen sowie funktionalen Inhaltsstoffen. In einem Mandat an den Abt zu Corvey vom 18. April 1540 wurde das Stettlin Holzmin von Kaiser Karl V. in Schutz genommen. Die Befestigungsanlagen der Stadt wurden allerdings nicht, wie es für die Mehrzahl der Städte zutrifft, zu einer mit Türmen bewehrten Ummauerung ausgebaut, sondern man begnügte sich mit der Beibehaltung der anfänglichen einfachen Hafenbefestigung (Wall und Palisade). Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Burg Holzminden aufgegeben; deren Ruinen wurden erst 1860 endgültig abgebrochen.
Holzminden liegt an der Weser, die als Bundeswasserstraße ausgewiesen ist. Während die Frachtschifffahrt auf der Oberweser ab 1978 fast völlig zum Erliegen gekommen ist, spielt die Personenschifffahrt noch eine Rolle für den Tourismus. Holzminden wird seit 2009 auch wieder durch die Flotte Weser im Linienbetrieb angefahren. Wir nehmen nicht das Ausflugsschiff, sondern bleiben im Sattel. 2 Stunden später sind wir wieder in Bad Karlshafen nach 58, 5 km.

Tour 2 - Die Tour startet schon um 9 Uhr. Wir fahren die gesamte Strecke bis Hann.Münden linksseitig der Weser. Erster Stopp für eine Pause ist der Ort Gieselwerder.

Gieselwerder liegt im Wesertal und im Zentrum von fünf weiteren Wesertalorten, die sich 1971 zu einer Gemeinde zusammenschlossen. Sie sind durch die weserüberspannende Brücke vor den Toren Gieselwerders miteinander verbunden. Rund um die ehemalige Wasserburg, dem Gelände des heutigen Rathaus, gruppieren sich in Gieselwerder historische Fachwerkhäuser und moderne Neubauten. Wer jetzt noch die Kraft, die Muse und die Zeit findet, der solte sich den Tierpark Sababurg, oberhalb von Oberweser anschauen. Lohnt sich wirklich! Wir haben keine Akku-Kapazität mehr verfügbar für so eine Exkursion und fahre deshalb auf ebener Strecke weiter unserm Zielort entgegen. Zur Mittagszeit haben wir unser Ziel erreicht. Die 3-Flüsse-Stadt empfängt uns mit strahlenden Sonnenschein und Doktor Eisenbarth lädt uns zum Stadtbummel ein.

Hannoversch Münden, kurz Hann.Münden befindet sich am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser. Deshalb wird die Stadt auch „Drei-Flüsse-Stadt“ genannt. Bekannt ist die Stadt außerdem durch die Grabstätte des deutschen Handwerkschirurgen und Starstechers Johann Andreas Eisenbarth („Doktor Eisenbarth“), der starb, als er in Münden Station machte. Von der Lage der Stadt im Weserdurchbruchstal soll auch Alexander von Humboldt angetan gewesen sein. Über das oft verwendete Humboldt-Zitat, Münden sei „eine der sieben schönst gelegenen Städte der Welt“, gibt es allerdings keine schriftlichen Aufzeichnungen. Hann. Münden ist die südlichste Stadt Niedersachsens. Die Gründung der Stadt ist nicht genau belegt. Die erste urkundliche Erwähnung in einem Dokument von 1183 spricht schon von einer Stadt. Als eine Vorläufersiedlung gilt Gimundi an der Stelle des heutigen Stadtteils Altmünden. Sie wurde etwa 802 an die Reichsabtei Kloster Fulda verschenkt. Dort hielt sich Kaiser Heinrich III. im Jahr 1049 auf. Die Altstadt ist reich an restaurierten Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Kirchen wie beispielsweise St. Blasius und St. Ägidien. Auch stehen hier Bauten der sogenannten Weserrenaissance, zum Beispiel das Welfenschloss Münden und das historische Rathaus. Nach der Stadtbesichtigung und kräftiger Mahlzeit besteigen wir etwas widerwillig unsere Fahrräder und machen uns auf rechtsseitig der Weser nach Bad Karlshafen. Es ist mittlerweile schon 15 Uhr und gute 4 Stunden wird die Heimfahrt schon dauern, weil wir unbedingt noch ein Ziel ansteuern wollen.

Erbaut im Jahre 1093 lädt die Klosterkirche Bursfelde auch heute noch Menschen ein, die Räume für Stille und Gebet auf sich wirken zu lassen. Von den Klostergebäuden ist in erster Linie die romanische Klosterkirche St. Thomas und Nikolaus erhalten, unterteilt in eine Ost- und eine Westkirche mit deren zur Weser hin stehenden, im 19. Jahrhundert im historisierenden Stil errichteten Türmen. Der Innenraum der Westkirche enthält Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert. In der Ostkirche wird regelmäßig der Gottesdienst abgehalten. Südlich daneben befindet sich ein „Raum der Ruhe“, in dem man sich eine Kerze anzünden und in Ruhe beten kann. Ursprünglich bildete die Kirche eine Säulenbasilika mit sieben Arkaden, Querhaus, Chorquadrat und einer rechtwinkligen Apsis.

Wir haben unseren Ausgangsort schon fast erreicht, da kommt eine giftig steile Rampe auf uns zu. Oben angekommen japsen wir schwer nach Luft und sind glücklich, dass unsere Akkus noch 10 km Leistung anzeigen. Bad Karlshafen erreichen wir nach 80,6 km Wegstrecke, zwar erschöpft aber auch erleichtert, weil wir wissen, dass wir morgen eine Schiffsfahrt machen werden, in der Sonne sitzend bei einem kühlen Blonden!

(Teilauszüge aus WIKIPEDIA)

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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