Generationen im Gespräch
Wie erklären Sie Ihren Enkelkindern, wie man damals Urlaub machte?

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Ihre Enkeln sind in dem Alter, in dem sie das erste Mal ihre Ferien zwar ohne ihre Eltern, allerdings mit dem Geld ihrer Ernährer verbringen wollen. Vor diesem Urlaub treffen sich die Enkelkinder bei den Großeltern, um noch ein paar Euros für diese Reise abzustauben. Wenn sie sich nicht ganz blöd anstellen, sollte das auch zu 99,9 % gelingen. Bei einem dieser Unterhaltungen bin ich durch Zufall dabei gewesen.

Sven, 18 Jahre jung, 190 groß, guter Schüler, Lieblingsenkel von Hilde und Gerd, sitzt seinen kleinen Großeltern gegenüber und ich sitze Irgendwo dazwischen.

Sven: " Na, kleine Omi, wann bist Du denn das erste Mal mit Opa auf Tour gewesen?" Opa übernimmt:" Das war im Sommer 1977, Omi und ich waren frisch verknallt, ich hatte gerade die Bundeswehr hinter mir und wir wollten mit dem Käfer an die Ostsee nach Heiligenhafen fahren. Gesagt, getan und ruckzuck waren wir in unserer Pension an der See, allerdings waren auch meine zukünftigen Schwiegereltern schon da. Damals fand ich diese Situation total ätzend, heute nach über 40 Jahren, kann ich nur sagen, dass das einer unserer schönsten Urlaube gewesen ist!"

Omi bringt sich kurz ein:" Ach, die Urlaube davor waren auch nicht schlecht!"

Opa:" Da war ich doch noch nicht dabei!"

"Eben!"

Ich erkenne sofort die Verwirrung und grätsche hinein:" Und, Sven, wo geht`s hin?

"Malle, Palma, 3 Weeks!"

" Aha", antworte ich "Mallorca ist toll, wir hatten mal mitten im Inland eine Finca, im traditionellen Stil, mit reichlich Tieren, Brunnenwasser und ohne Elektrizität, primitiv aber abenteuerlich!"

" Ja, das war der beste Urlaub meines Lebens," höre ich Hilde glucksend " und die Nächte waren so heiß!"

" Daran kann ich mich gar nicht erinnern," sinniert Gerd und fixiert die Decke.

Hilde und ich tauschen Blicke aus und beschließen das Thema zu wechseln. " Und, Sven, wie hast Du Dein Quartier gefunden und was erwartest du von deinem Urlaub," blubbere ich hörbar raus.

" Über Google-Maps habe ich erst den Ballermann gefunden, Airnb hat mir ein gutes und sicheres Hotel angeben, da fehlen mir allerdings noch 200,- €. Mit Google-Übersetzer wollte ich noch einen günstigeren Preis vereinbaren, aber irgendwie haben die Spanier das nicht gecheckt. Ich richte mir jetzt meine Trail wallet ein, in der Hoffnung, dass meine liebe kleine Omi noch was dazu gibt. Auf alle Fälle habe ich Skype and AroundMe schon eingerichtet und was bei mir unbedingt notwendig ist, ist der Flush Toilet Finder, ohne den geht gar nichts!" "Und wie war das bei Euch früher!"

"Wir hatten eine Toilettenrolle unter der gehäkelten Mütze auf der Hutablage", grinst Gerd und schwelgt in seinen Urlaubserinnerungen 1977 in Heiligenhafen.

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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