ESSEN SPIELT ! - HIESPIELCHEN erklärt Kinderspiele
Allgames4you Brett- und Kartenspiele und die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Überruhr hatten am Samstag, 01. Juni 2013 von 12 Uhr bis 20 Uhr unter dem Motto "Essen spielt!" ins Gemeindezentrum Überruhr-Holthausen eingeladen.
Wieder dabei auch der Spielekreis HIESPIELCHEN der ev. Kirchengemeinde Hiesfeld. Silvia und Franz-Peter Kastner und Friedel Hoffmann hatten beim letzten Spieletreff der Hiespielchen die frisch zur Wahl zum "Kinderspiel des Jahres" nominierten drei Spiele und fünf der auf der Empfehlungsliste der Jury Spiel des Jahres stehenden Kinderspiele noch einmal intensiv angeschaut und gespielt, um diese dann in Essen auch gut erklären zu können. Dazu noch zwei Nürnberg-Neuheiten von HABA, so dass wir insgesamt zehn Kinderspiele auf den Tischen im Gemeindezentrum zum Spielen präsentieren konnten.
Die Zeit verging in diesem Jahr wie im Flug, denn viele Familien waren mit ihren Kindern daran interessiert neue Kinderspiele kennen zu lernen. Aber auch Erwachsene spielten mit Begeisterung Kinderspiele. Einen Favoriten für die Wahl zum Kinderspiel des Jahres 2013 konnten wir jedoch nicht ausmachen. Jedes der drei Spiele hatte seine Fans und ein Trend für eines der Spiele war nicht auszumachen.
"Der verzauberte Turm" von Drei Magier-Spiele war vielen schon von der Spiel'12 in Essen bekannt. Es ist ja ein halb-kooperatives Spiel, da ja immer der Zauberer gegen die Kinder spielt. Alle haben nur ein Ziel: die Prinzessin aus dem verzauberten Turm zu befreien. Der Schlüssel, den der Zauberer versteckt, muss gefunden werden. Dabei haben die Kinder einen Vorsprung, da der Zauberer erst über einen Weg den Spielplan in der Schachtel erklimmen muss. Dafür weiss er aber, wo er suchen muss. Kommt eine der Figuren auf das Feld mit dem Schlüssel, wird dieser magnetisch angezogen. Doch dann muss er auch in das richtige Schlüsselloch im Turm gesteckt werden, damit die Prinzessin mit einem Freudensprung herunterspringt. Es wurden am Samstag einige Partien gespielt, bei denen erst im fünften Versuch das richtige Schlüsselloch gefunden wurde.
Bei "Mucca Pazza" von Zoch-Spiele kann für kleine Kinder ab 4 Jahren auf dem halben Spielplan, für Kinder ab 6 Jahren auf dem großen Spielplan gespielt werden. Die Kuh Mucca Pazza hat beim Rückflug vom Planeten Kuhpiter den Salto-Mortale-Knopf gedrückt und alle Tiere landen nun als Geschöpfe mit drei unterschiedlichen Teilen (Kopf - Körper - Beine). Ziel ist es durch Verschieben der Teile die Tiere wieder richtig zusammenzubringen und Zielplättchen zu gewinnen. Bei den Kleinen sind es fünf, bei den Größeren zehn Tiere. Bis zu drei mal darf man die Plättchen verschieben, bei den Größeren durch den Einsatz von Sternen (drei hat man) auch öfter. Das macht Sinn, wenn man dadurch auf einen Schlag gleich drei Zielplättchen gewinnen kann. Doch bei einem Gleichstand am Spielende gewinnt, wer noch mehr Sterne übrig behalten hat.
Ab 7 Jahre steht auf der Spieleschachtel von "Gold am Orinoko" von Haba, aber wir hatten Familien mit jüngeren Kindern am Stand, die begeistert mitspielten. Wir Älteren kennen ja alle noch Frogger, ein altes Computerspiel, bei dem über Baumstämme gehüpft wurde. Und auch Jean du Poel hatte mal ein ähnliches Spiel im Programm. Worum geht es? Baumstämme schwimmen den Orinoko herunter. Am Ufer stehen Abenteurer und versuchen die Schätze auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses zu bergen. Dazu springen sie über die Baumstämme. Ist man an der Reihe, bestimmt der Baumwürfel, wieviele Felder (1 - 3) einer der Baumstämme den Fluss hinabtreibt. Dabei darf der Kontakt der Stämme untereinander nie abreissen. Der Laufwürfel bestimmt die möglichen Schritte (1 - 4) des Abenteurers, wobei Mitbewerber übersprungen werden können, ohne dass diese Felder zählen. Man muss auf der Mauer am anderen Ufer landen, d.h. man darf dort nicht über Felder, wo die Münzen schon gefunden wurden, laufen. Wohl darf man überschüssige Schritte verfallen lassen und schwimmt sofort zurück zum anderen Ufer. Manchmal ist die Entscheidung, welche Münze man nimmt, nicht einfach, denn nur jede zweite ist offen sichtbar und der Wert schwankt zwischen 1 und 4.
Ich bin gespannt, welches dieser drei Spiele am 10. Juni dieses Jahres in Hamburg den blauen Pöppel als Kinderspiel des Jahres erhält.
Doch nicht nur diese drei, sondern auch die anderen sieben mitgenommenen Spiele wurden ausprobiert. Nicht von allen konnte ich Bilder machen, denn das Erklären der Spiele und das Betreuen der spielenden Kids und Erwachsenen stand im Vordergrund.
Schon für Kinder ab 3 Jahren "Linus, der kleine Magier" von Drei Magier Spiele geeignet. Ein einfaches Memoryspiel, bei dem je drei verzauberte von fünf vorhandenen Spielsachen jeder Sorte gefunden werden müssen. Linus hat einen Magneten in seiner Spielfigur und zieht die verzauberten Spielsachen an, wenn man ihn darauf stellt. Kurze Spieldauer, aber macht Spass, auch als mitspielender Erwachsener.
"Pingi Pongo" von Noris Spiele ist ein Spiel des ganz in der Nähe der Hiespielchen wohnenden Autors Peter Neugebauer. Bei diesem Wettlauf der Pinguin-Familien zum Südpol springen diese von Scholle zu Scholle, wenn der hungrige Orca in der Nähe ist. Sonst nehmen sie den kürzeren Wasserweg. Eines der Spiele im Herbst in Hiesfeld, wenn der Spielechampion ab 10 Jahren gesucht wird.
Etwas hektischer geht es bei den drei anderen Spielen der Empfehlungsliste zu. Bei "Kakerlakak"aus dem Hause Ravensburger geht es darum, die herumirrende Kakerlake zu fangen. Auch am Samstag in Essen war ein Batteriewechsel bei der Nano-Kakerlake notwendig. Ein Zeichen dafür, dass es viel im Einsatz war. "Kuddelmuddel" von Amigo-Spiele ist eines der Spiele, bei dem alle gleichzeitig Spielen. Karten mit jeweils drei Zeichnungen darauf liegen verdeckt in der Spieltischmitte und jeder versucht eine Reihe mit sieben Karten zu bilden (ein Bild muss dabei immer auf benachbarten Karten der Reihe gleich sein). Ein Ping auf der Halli-Galli-Glocke und man darf die sieben Karten nehmen. Alle anderen wieder verdeckt zurück auf den Tisch, mischen und eine neue Runde kann beginnen. Bei "Baobab" von Piatnik müssen Karten auf einen Baum gelegt werden, ohne das Karten herunterfallen. Doch was heißt legen? Äste, Blüten und Bienen ja. Jedoch Vögel fliegen, Jaguare springen, Fledermäuse fallen blind usw. auf den Stapel der Karten auf einem Baumteller. Was runterfällt zählt Minus und da ist die Freude groß, wenn ein Vogel auf den Baum geworfen werden soll, ohne dass er auf einer Biene landet. Spass pur nicht nur bei Kids.
Bleiben noch die beiden Nürnberg-Neuheiten von HABA. Michael Schacht ist der Autor des kleinen Kartenspiels Biberbau & Co. bei dem Häuser gebaut werden. Doch kein Stockwerk darf doppelt vorkommen. Mal wieder das "Can't stop"-Prinzip, denn bei drei schon gebauten Stockwerken z.B. noch eine Karte ziehen und evtl. alles verschenken müssen, wenn eine Karte mit einem bereits verbauten Stockwerk kommt! "Sherlock Kids" geht so in die Richtung "Dixit". Alle betrachten ein Bild - dann wird es verdeckt und der Ansager fragt nach einem Detail (Farbe oder Anzahl in der Variante). Die anderen stellen Farbe oder Zahl auf einer Drehscheibe geheim ein. Bei Übereinstimmung gehts auf dem Weg durchs Museum vorwärts. Für den Ansager, aber nur, wenn nicht alle richtig geraten haben. Also nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer fragen. Herrliche Bilder von unterschiedlichen Künstlern und Grafikern - macht bestimmt auch in Erwachsenenrunden Spass.
Als Fazit kann ich festhalten: Die Auswahl der Spiele war diesmal gut (dank der Jury Spiel des Jahres), denn alle wurden mit Begeisterung ausprobiert. Wir freuen uns schon auf den Spieleherbst bei allgames4you in Essen, wenn wir Hiespielchen wieder Kinderspiele erklären.
Autor:Friedel Hoffmann aus Dinslaken |
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