3. Kupferdreher Dialog mit Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke

Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen, war zu Gast beim 3. Kupferdreher Dialog der Bürgerschaft.
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Ein bunt gemischtes Publikum begrüßte die Bürgerschaft bei ihrem 3. Kupferdreher Dialog. Vom Zehntklässler bis zum Rentner waren alle Altersklassen vertreten, als Prof. Dr. Ulrich Radtke, der Rektor der Uni Duisburg-Essen, "unsere Universität" vorstellte. Mit 11.000 Mitarbeitern und 38.000 Studierenden hat die Ruhrgebietsuniversität die Größe einer kleinen Stadt. Damit ist die Uni DU-E die achtgrößte in Deutschland und für die Städte ein durchaus nennenswerter Wirtschaftsfaktor. In Duisburg und Essen gab es je eine Gesamtschule, die vor neun Jahren zur Uni Duisburg-Essen fusionierten. Radtke sieht die Fusion unbedingt als Gewinn für die Uni, weil nur so eine "kritische Masse" und damit größere und stärkere Einheiten erreicht werden konnten. Auch führte die Fusion zu einer optimierten Diversifizierung der Angebote. Den größeren Teil der Studienangebote gibt es in Essen. So sind die Volkswirtschaftslehre oder die Informatik in Essen angesiedelt, während die Betriebswirtschaftslehre ihren Schwerpunkt in Duisburg hat. Doch gibt es für den Ruhrgebietsstandort auch strukturelle Nachteile. Namhafte Forschungsinstitute wie Frauenhofer oder das Max-Planck-Institut gibt es hier nicht. Auf Grund nur eingeschränkt zur Verfügung stehender Landesmittel ist eine Ansiedlung solcher Institute kaum möglich. Dies kann durchaus die Folge haben, dass Wissenschaftler auch einmal von einer "reicheren" Uni abgeworben werden. Diesen Umstand sieht Radtke als Motivation an, "weil sich hier im Ruhrgebiet noch etwas entwickeln kann." Natürlich sind auch an "unserer Universität" die Finanzen ein Problem. Die Ruhrgebietsunis sind nur zu 92 % ausfinanziert, der Rest muss beschafft werden. Nicht einfach in diesem Umfeld, und das bei einer steigenden Neigung der Abiturienten zum Studium. In den letzten 150 Jahren hat sich die Zahl der Studenten von 6.000 in Preussen (1860) auf aktuell 2,5 Mio. in Deutschland erhöht. Als Radtke mit seinem Studium begann, war er einer von 6 % der Abiturienten, heute sind es mehr als 50 %, die zur Uni gehen. 1970 kamen 30 Studenten auf einen Professor, heute sind es 70. Dabei sind mehr als 50 % der Studenten an Radtkes Uni sog. "Bildungsaufsteiger". Heute liegen die Schwerpunkte der Uni DU-E unter anderem in den Nano-Wissenschaften, die in den verschiedensten Bereichen benötigt werden, etwa bei der Energiegewinnung und -speicherung. Weitere Schwerpunkte sind z. die Biomedizin und die urbanen Systemen. Nach seinem Referat beantwortete der Uni-Rektor auch einige rein praktische Fragen der zukünftigen Studenten, etwa ob die Studenten zwischen Duisburg und Essen pendeln müssen oder ob es entsprechende Beratungsangebote gibt, um sich über die rund 16.000 Studienangebote zu informieren. Das Pendeln stellt, so Radtke, kein Problem dar, weil die Angebote grundsätzlich konzentriert an einem Standort gegeben sind. Beratungsangebote seien auch in ausreichender Form vorhanden, "doch müssen die Schüler diese Angebote auch aktiv in Anspruch nehmen". Dies unterstrich auch Prof. Dr. Jürgen Gramke, der Vorsitzende des Kuratoriums der Bürgerschaft, mit Blick auf die zukünftigen Studenten, die den 3. Kupferdreher Dialog nutzten, um sich vorab über die Uni DU-E zu informieren. Auch mit dem 3. Kupferdreher Dialog ist es der Bürgerschaft gelungen, ein spannendes Thema und einen interessanten Referenten in ihrem Stadtteil zu präsentieren. Der Kupferdreher Dialog ist schon jetzt ein fester Bestandteil des umfangreichen Angebotsspektrums der Bürgerschaft und fest im Ortsteil etabliert. Die Gäste waren schon jetzt gespannt, welches Thema die Bürgerschaft bei der nächsten Dialog-Veranstaltung aufgreifen wird.

Autor:

Fred van Führen aus Essen-Ruhr

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