Winterdienst: Mission Possible - Verantwortliche stellen neue Pläne vor
Winterdienst ist Teamwork, da sind sich die Vertreter der Stadt, der Entsorgungsbetriebe (EBE) und der Verkehrsgesellschaften einig. Um dem Schneetreiben in diesem Jahr besseren Einhalt zu gebieten, musste ein neuer Masterplan her.
Der Winter 2010 zeigte, was der fromme Wunsch nach einer weißen Weihnacht für Nebenwirkungen haben kann. Vereiste Straßen und Gehwege sowie von Dächern fallende Schneelawinen ließen auch das letzte Winterkind verzweifeln.
Um in diesem Jahr dem Chaos vorzubeugen, überlegten die Verantwortlichen schon im Januar, welche Verbesserungsmaßnahmen Sinn machen. Dabei gingen die Vorschläge über eine Aktualisierung der Streupläne weit hinaus. So soll es dieses Jahr kein Mangel an Streusalz mehr geben, 6.000 Tonnen wurden bereits eingelagert. In der 19. Sitzung der Bezirksvertretung VIII stellten Rolf Friesewinkel von der EBE, Klaus Trockel, Via Verkehrsgesellschaft und Mike Pannek, Leiter der Abteilung Straßenbeleuchtung und Straßenbau der Stadt Essen die weiteren Neuerungen vor.
Rolf Friesewinkel erläutert: „Wir haben das gesamte Essener Straßennetz durchforstet um Schwachstellen zu erkennen. Sehr viele neue Straßen wurden im aktualisierten Streuplan aufgenommen.“ Bei der Auswahl der Straßen gibt es strenge Kriterien. Zum einen muss die Fahrbahn innerorts liegen, zum anderen eine Hauptstraße sein.
Winterdienstgebühren zahlen nur die Bewohner der Straßen, die gelistet sind.
25 Fahrzeuge sollen im Einsatz sein, um Totalausfällen vorzubeugen, dreimal täglich soll der Wetterbericht einen Überblick verschaffen. Zusätzlich werden zwölf Fahrzeuge in der Nacht dafür sorgen, dass Schienen und Oberleitungen des öffentlichen Nahverkehrs eisfrei bleiben.
Ein weiterer Punkt ist die Notfallrettung.
„Besonders die Notfallrettung muss gewährleistet sein“, erklärt Mike Pannek. Das bedeutet, dass Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr auch bei starkem Schneefall im Einsatz bleiben können. Friesewinkel betont zudem, dass auch die Müllabfuhr reibungslos arbeiten können muss.
Ein weiteres Anliegen ist der öffentliche Personennahverkehr, bei dem es im vergangenen Jahr zu erheblichen Problemen kam.
Klaus Trockel verspricht: „Die Haltestellen werden nutzbar sein, auch die Dilldorfer Höhe ist nun im Streuplan gelistet.“ Besonders hier hatten die Bussfahrer es schwer, konnten kaum Wenden.
„Wir bekommen Hilfe von noch mehr Firmen, auch Grün und Gruga ist dabei“, sagt Pannek. So soll es mehr Flächen geben, auf denen abgetragener Schneematsch gelagert werden kann, um die Straßen und Wege frei zu halten. Sollte es trotz der Umstrukturierungen zu einem erneuten Schnee-GAU auf der Ruhhalbinsel kommen, wird ein „Führungsstab Winterdienst“ einberufen. Dieser trifft sich in Extremsituationen, um schnelle Kommunikation und Lösungen zu gewährleisten. Zur Not würden auch Garten- und Landschaftsbauer, Logistiker und andere Unternehmen gegen Entlohnung aushelfen.
Die drei Herren appellierten jedoch auch an die Eigenverantwortung der Bürger. Diese beschwerten sich zu Teilen massiv, dass beispielsweise Stellen wie der Fahrenberg nicht im neuen Streuplan zu finden sind.
„Private Firmen räumen Straßen und Gehwege schon ab 1,50 Euro pro Meter“, sagt Pannek. Vieles wird also besser, ein „Rund-um-sorglos-Paket“ kann aber niemand bieten.
Die Mitglieder der BV VII begrüßten die Neuerungen. Ob der Fahrenberg im Streuplan C bedacht wird, bleibt abzuwarten.
Autor:Niklas Cordes aus Essen-Ruhr |
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