Traditionelles Passions-/ Fastengespräch in der Essener Marktkirche
Thema: Gesundheitswesen und Gesundheitspolitik aus christlicher Verantwortung
Essen. Am kommenden Freitag, dem 05. April 2019, um 19.00 Uhr, findet das diesjährige Passions-/Fastengespräch des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Essen (EAK) statt. Traditioneller Veranstaltungsort ist die älteste protestantische Kirche Essens, die Marktkirche in der Innenstadt am Markt 2. Das diesjährig ausgewählte und hoch aktuelle Thema lautet: „Gesundheitswesen und Gesundheitspolitik aus christlicher Verantwortung – Vom kirchlichen Arbeitsrecht über ethische Grenzfragen bis zum Umbau der Krankenhauslandschaft im Essener Norden“, zu dem der Facharzt der Inneren Medizin und Gesundheitsökonom Dr. Dirk Albrecht im Rahmen eines einleitenden Impulsreferates einführen wird und sich anschließend der offenen Diskussion stellt. Der diesjährige EAK-Gastreferent ist Sprecher der Geschäftsführung der katholischen Dienstleistungs- und Trägergesellschaft Contilia, zu der neben zahlreichen Krankenhäusern auch katholische Pflegeschulen, medizinische Versorgungszentren oder Seniorenwerke gehören. Darüber hinaus ist er Geschäftsführer des Essener Elisabeth-Krankenhauses und des St. Marien-Hospitals in Mülheim. Im Jahr 2016 wurde der Protestant Dr. Dirk Albrecht zum Sprecher des Rates für Gesundheit und Medizinethik im Bistum Essen gewählt.
Alle interessierten Mitbürger sind herzlichst zum Passions-/Fastengespräch und anschließender einfacher Fastenspeise eingeladen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Fastenzeit ist mehr als nur Fleischverzicht
Dazu der EAK-Vorsitzende Dirk Kalweit: „Zwischen Aschermittwoch und Karsamstag liegen die 40 Tage im Jahr, die dem Osterfest vorausgehen und als Passions-/ und Fastenzeit bezeichnet werden. In der katholischen Kirche bezeichnet der Begriff „Fastenzeit“ die österliche Bußzeit, welche am Gründonnerstag endet. Der Karfreitag und Karsamstag (nicht wie fälschlicherweise oft benannt `Ostersamstag`) sind ebenfalls Fasttage, zählen aber nicht zur österlichen Bußzeit. Die Sonntage gelten nicht als Fastentage und werden deshalb nicht mitgezählt. Über viele Jahrhunderte war die christliche Passionszeit auch in Deutschland eine strenge Fastenperiode, in der sexuelle Enthaltsamkeit, Verzicht auf Fleisch oder auch Eier und Milchprodukte geboten war. Gebet und der Busse standen im Vordergrund. Martin Luther, der selber zwar regelmäßig fastete sich aber gegen einen damals vorherrschenden Zwang zum Fasten und dem daraus resultierenden Bußverständnis aussprach („Kein Christ ist zu den Werken, die Gott nicht geboten hat, verpflichtet.“), legte – wie auch andere Reformatoren - die Grundlagen dazu, dass das Fasten in den evangelischen Kirchen über viele Jahrhunderte unüblich war. Heute entdecken evangelische Christen - gerade im Kontext der Aktion „Sieben Wochen ohne“ - das Fasten wieder neu, um die Passionszeit spirituell zu gestalten und Gott zu begegnen. In der Fastenzeit (gotisch: fastan, (fest)halten, beobachten, bewachen) geht es jedoch nicht nur um Verzicht, sondern auch um die nachdenkliche und bewusste Auseinandersetzung mit dem HIER und JETZT im Glauben und seinen
Auswirkungen in der Lebenswirklichkeit. Das traditionelle Fastengespräch des EAK-Essen bietet daher die besondere Möglichkeit, Überlegungen des christlichen Verständnisses auf gegenwartsbezogene Fragestellungen zu fokussieren. Das Thema Gesundheitswesen in christlicher Verantwortung ist hier ein Thema von kirchlich und gesellschaftspolitisch hoher Relevanz.“
Autor:Dirk Kalweit aus Essen-Ruhr |
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