Theologischen Passions- und Fastengespräch 2018 in der Essener Marktkirche
Christenverfolgung heute – Ein Blick in die Welt!
Am kommenden Freitag, dem 23. März 2018 um 19.00 Uhr, findet das diesjährige Theologische-Passions- & Fastengespräch des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Essen (EAK) in die älteste protestantische Kirche Essens, der Marktkirche, Markt 2, Essener Innenstadt, statt. Gastreferent und Diskutant ist der Prediger Edmund Wiens, verantwortlicher Referent für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit beim international tätigen überkonfessionellen Hilfswerk Open Doors Deutschland e.V.. Herr Wiens wird unter dem gewählten Themenschwerpunkt „Christenverfolgung heute – Ein Blick in die Welt!" in dieses hochaktuelle und brisante Thema einführen und anschließend zur Diskussion zur Verfügung stehen. Die Abendveranstaltung wird moderiert vom EAK-Vorsitzenden Ratsherrn Dirk Kalweit. Nach dem offiziellen Teil sind alle Gäste zur traditionellen Fastenspeise eingeladen.
Wo VIELE schweigen - Christen sind weltweit die größte verfolgte Glaubensgruppe!
Die Formulierung „Christ sein war noch nie so gefährlich wie heute“ ist keine einfache kirchlich oder politische Platitude mehr, sie ist real und weltweit tausendfach täglich erfahrbar. Nie zuvor sind so viele Christen diskriminiert, bedroht und verfolgt worden wie gegenwärtig. Mehr als 200 Millionen Christen sind betroffen und die Tendenz ist steigend. Christen verschiedener Konfessionen sind zwar nicht die einzige Religionsgruppe, die wegen ihres Glaubens benachteiligt wird - weltweit leiden sie aber am meisten unter religiöser Diskriminierung oder Verfolgung.
Obwohl das Recht auf Religionsfreiheit seit Jahrzehnten als grundlegendes
Menschenrecht international anerkannt ist, wird es in der Praxis in zahlreichen
Regionen der Erde bis heute auf vielfache Weise missachtet. In rund 50 Staaten werden Menschen in ihrer Religionsausübung behindert und in etlichen davon kommt es zu schweren Verletzungen der Religionsfreiheit.
Dabei wird die Unterdrückung von Christen in islamischen Ländern immer mehr zur Regel. Erschreckend am neusten Bericht des Hilfswerks `Open Doors` über die Lage der Christen in der Welt ist nicht nur das dort geschilderte Ausmaß der
Unterdrückung, erschreckend ist auch, dass sich religiöse Intoleranz immer mehr mit Rassismus und Nationalismus verbindet. In vielen islamischen Staaten, auch in
einigen buddhistisch oder hinduistisch geprägten, werden Christen nicht „nur“ als
Andersgläubige unterdrückt, sondern als auszugrenzende Minderheit angesehen, die dem angeblichen Staatsvolk oder der staatlich verordneten Ethnie nicht zugehörig sind und deshalb durch gewaltsame „Säuberungen“ vertrieben oder gar vernichtet werden sollen.
Vor allem in islamischen Staaten wird die Religionsfreiheit verletzt, um „religiöse Wahrheits- und Reinheitsansprüche“ durchzusetzen, mal vonseiten
fundamentalistischer Staatsapparate, mal vonseiten islamistischer Milizen. Einige als „urchristliche Länder“ zu bezeichnende Regionen wie Syrien oder der Irak drohen aktuell gar zu „christenfreien Zonen“ zu werden.
Erzbischof Bashar Warda, chaldäisch-katholische Kirche im Nordirak – Stadt Erbil
„Seit 2.000 Jahren sind die Christen und ihre Vorfahren in der Region zu Hause. Noch im Jahr 2003 lebten im Irak unter Saddam Hussein rund 1,2 Millionen Christen. Heute sind es nur noch etwa 300.000. Wenn wir nichts unternehmen, wird es bald keine Christen mehr im Irak gehen.“
Eine zweite Form der Christenverfolgung findet sich in asiatischen Ländern und besteht darin, eine angebliche „nationale Identität“ dadurch aufrechtzuerhalten, dass alle Religionen unterdrückt werden, die dazu nicht vermeintlich passen. Hier reicht das Spektrum von Nordkorea bis zur Unterdrückung der muslimische Rohingya im buddhistischen Birma. Eine dritte Form gibt es in Lateinamerika und auch in Russland, wo christliche Gemeinden schikaniert werden, wenn sie sich gegen autoritäre Regierungen oder kriminelle Banden und korrupte Politiker wenden.
Dieses weit verbreitete Unrecht `Christenverfolgung` darf nicht länger verschwiegen werden! Im Gegenteil, es muss alles Mögliche getan werden, um dieser Entwicklung zu begegnen. In Deutschland und anderen westlichen Ländern wird von diesem weltweiten Prozess jedoch viel zu wenig Notiz genommen. Ebenso davon, dass durch die jüngste Flüchtlingswelle in den zurückliegenden drei Jahren dieses Phänomens auch Eintritt in die deutsche und europäische Gesellschaft gefunden hat. Zahlreiche Berichte aus deutschen Flüchtlingsunterkünften bestätigen dies ein-drucksvoll. Hier muss man wachsam sein. Doch es reift der Eindruck, dass Politik und andere gesellschaftspolitisch relevante Gruppen zu diesem Prozess weitestgehend schweigen oder sich in falschverstandener Zurückhaltung üben– und selbst die Kirchen thematisieren diese Entwicklungen offensichtlich nur unzureichend.
Das traditionelle Passions-/Fastengespräch der evangelischen Christen in der CDU
Dazu der EAK-Vorsitzende Ratsherr Dirk Kalweit: "Das EAK-Gesprächsforum „Theologisches Passions- und Fastengespräch“, welches bereits seit fast zwei Jahrzehnten angeboten wird und einmal jährlich vorrangig in der Essener Marktkirche stattfindet, möchte mit seiner breiten Themenvielfalt ergebnisoffen diskutieren, zur Nachdenklichkeit anregen und frei von Aktionismus und der Hektik des politischen und kirchlichen Alltags die Möglichkeit bieten, nachzudenken, querzudenken und Zukunftsvisionen zu entwickeln. Nutrzen Sie die Chance und bringen Sie sich mit ein. Ihre Meinung ist nicht nur gefragt, sie ist ausdrücklich erbeten. Kirche und Politik müssen als gesellschaftlich relevante Institutionen den ergebnisoffenen und notfalls auch kontroversen Dialog suchen und eingehen, damit die Zukunft unserer Welt gemeinsam eine bessere Perspektive bekommt."
Autor:Dirk Kalweit aus Essen-Ruhr |
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