Sanierungskonzept Deilbachtal: Gastkommentar von Wilhelm Kohlmann (CDU), Kulturbeauftragter der Ruhrhalbinsel
Mit Freude reagiert Wilhelm Kohlmann (CDU), Kulturbeauftragter des Bezirks Ruhrhalbinsel, darauf, dass der Deilbachhammer wieder im Fokus der Betrachtungen ist.
„Ich habe mir die Arbeit der Studierenden der Fachschule für Bautechnik des Berufskollegs Ost angesehen. Sie ist für die Sanierung ein wertvoller Beitrag, denn eines ist unabwendbar, wenn die Ruinen der Arbeiterhäuser nicht zeitnah saniert werden, ist dieses Kulturgut für immer verschwunden. Dann muss man sich über die weitere Nutzung keine Gedanken mehr machen. Auch noch ein Gutachten wird die Situation nicht verbessern, denn an Gutachten und Analysen der Schäden besteht kein Mangel. Es müssen endlich konstruktive, das heißt bautechnische Pläne erarbeitet werden, wie das gesamte Ensemble erhalten werden kann.
Die Arbeiterhäuser sind dabei nur der erster Schritt, denn das Hammergebäude und das Meisterhaus sind ebenfalls stark gefährdet. Die Studierenden haben ein Konzept vorgelegt, wie die Arbeiterhäuser saniert und genutzt werden können. Auf dieser Grundlage kann weiter gearbeitet und gedacht werden. Dabei ist es erfreulich, dass das Projekt der Fachschüler durch das Ruhr Museum unterstützt und begleitet wurde.
Es wird auf verschiedenen Ebenen und von verschiedenen Institutionen über die Organisation des Erhaltes und die Nutzung des Deilbachhammer-Ensembles nachgedacht und verschiedene Möglichkeiten diskutiert.
In diesem Rahmen muss gewährleistet werden, dass die Bürger stärker eingebunden werden. Ein Bürgerdialog muss sichergestellt sein. Ein positives Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Bürgern im Rahmen der Umgestaltung des Kupferdreher Zentrums.
Das Deilbachhammer-Ensemble hat in erster Linie regionale Bedeutung, das weder national noch international Bedeutung erlangen wird. Regionales Kulturerbe muss eben auch regional gesichert werden. Nur wenn Kultur von den Bürgern vor Ort angenommen wird, kann sie im Bewusstsein der Menschen verankert werden.
Dafür brauchen wir einen runden Tisch, an dem alle Betroffenen gemeinsam eine Lösung finden. Überregionale Stellen sind dafür offensichtlich nicht immer die richtige Adresse für praktikable Lösungen. Mimositäten zu pflegen und sich an Animositäten abzuarbeiten führt meist nicht weiter.
Vielleicht wäre es ratsam, die Problemlösung verstärkt in die Hand der Bezirksvertretung zu geben. Dort sind oft pragmatische Lösungen gefunden worden, auch über Parteigrenzen hinweg.
Erstmal sollten die Studierenden Gelegenheit bekommen, ihre Vorstellungen den Mitgliedern der Bezirksvertretung und den zuständigen Stellen vorzustellen.
Denn eine Entwicklung ohne frühzeitige Einbeziehung der Bezirksvertretung kann und darf es nicht geben. Eine politische Polemik wie im Fall der Deilbachmühle darf es so nicht wieder geben.“
Autor:Melanie Stan aus Essen-Ruhr |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.