Radweg Kupferdreh-Velbert: RVR lässt Brückenstatik prüfen

Die kleine Brücke über dem Deilbach sorgt dafür, dass das Projekt Radwegeverbindung zwischen Kupferdreh und Langenberg ins Stocken gerät. Nun soll sie von einem Statiker geprüft werden.   Foto: SPD Kupferdreh/Byfang
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  • Die kleine Brücke über dem Deilbach sorgt dafür, dass das Projekt Radwegeverbindung zwischen Kupferdreh und Langenberg ins Stocken gerät. Nun soll sie von einem Statiker geprüft werden. Foto: SPD Kupferdreh/Byfang
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In Sachen Radweg zwischen Velbert-Langenberg und Essen-Kupferdreh gibt es ein wenig Bewegung: Der Ruhrverband (RVR) will nun die Standfestigkeit der Brücke über dem Deilbach prüfen lassen. Das Ergebnis soll dann im März vorliegen.

Ende Januar hatten sich die SPD-Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Rainer Bovermann aus Hattingen, Volker Münchow aus Velbert und Peter Weckmann aus Essen in einem gemeinsamen Brief an den RVR gewandt. Anlass des Schreibens: Die Realisierung der Radwegverbindung zwischen den Naherholungsgebieten Baldeneysee und Elfringhauser Schweiz steht und fällt mit dem Zustand einer kleinen Brücke, die über den Deilbach führt und sich auf bislang nicht öffentlich zugänglichem Privatgelände befindet.
Trotz abgeschlossener Planungen und gelöster Finanzierungsfragen lässt der Baubeginn auf sich warten, da diese Brücke, die vom Ruhrverband unterhalten wird, als Teil des geplanten Radweges möglicherweise gar nicht standfest und verkehrssicher ist.
RVR-Vorsitzender Norbert Frece nahm das Schreiben der drei MdL zum Anlass, den Sachverhalt aus Sicht des Ruhrverbands zu schildern.
„Zum Zeitpunkt des Baus des Stauraumkanals wurde die damals vorhandene baufällige Betriebsbrücke der ehemaligen Ziegelei bis auf die Brückenwiderlager abgebrochen und vom Ruhrverband durch eine einfache Behelfskonstruktion ersetzt.

Brücke über dem Deilbach ist nur eine Behelfsbrücke

Nach Beendigung der Bauarbeiten haben sich die Beteiligten aus Kostengründen entschieden, diese Behelfsbrücke weiter zu nutzen. Die Unterhaltung des Brückenbauwerks durch den Ruhrverband erfolgt seitdem ausschließlich in dem für die gelegentliche Nutzung durch Ruhrverbandsfahrzeuge erforderlichen Umfang“, erklärt Frece.

Neue rechtliche Situation

Mit der geplanten Nutzung der Brücke als Teil des Radweges ergäbe sich jedoch eine völlig neue Situation: „Durch die Öffnung für den öffentlichen Rad-und Fußgängerverkehr wird es erforderlich, die Brücke einer Brückenprüfung nach DIN 1076 ‚Ingenieurbauwerke im Zuge von Straßen und Wegen, Überwachung und Prüfung‘ zu unterziehen. Nach dieser Vorschrift sind Brücken regelmäßig und sachkundig zu prüfen und zu überwachen, um die Standsicherheit und die verkehrssichere Nutzung zu gewährleisten“, erläutert der RVR-Vorsitzende.
Die bis dato in Rede stehenden 500.000 Euro für einen Brücken-Neubau seien das Ergebnis einer „groben Kostenschätzung“. Dazu Norbert Frece: „Hiervon muss nicht ausgegangen werden - diese Variante kann aber leider auch nicht abschließend ausgeschlossen werden.“
Die Städte hatten zugesagt, die Sanierung von Brückengeländer und Fahrbahndecke mit 50.000 Euro mitzufinanzieren. Eine Investition von einer halben Mio. Euro hingegen könnte - angesichts der klammen Kommunenkassen - das Aus für das Projekt Radwegeverbindung bedeuten.
Im Januar sind Vertreter der Stadt Essen (Grün und Gruga), der Stadt Velbert, des Ruhrverbands und ein Prüfstatiker zu einem Ortstermin an der fraglichen Brücke zusammengetroffen und haben die weiteren Schritte besprochen.
Hier war, so Frece, „gemeinsam festgelegt worden, den Prüfstatiker zu beauftragen, die Standfestigkeit der Brücke unter der Vorgabe einer Nutzung für den Rad-und Fußgängerverkehr - mit gelegentlicher Nutzung durch Baustellenfahrzeuge bzw. Dienstfahrzeuge des Ruhrverbands - zu untersuchen“. Mit einem Ergebnis sei im März dieses Jahres zu rechnen.
Der Ausgang dieser Statik-Prüfung wird nun mit Spannung erwartet - nicht zuletzt vom Kupferdreher SPD-Ortsverein, der schon seit vielen Jahren das Ziel verfolgt, einen solchen Radweg zu schaffen. Der Ortsvereinsvorsitzende Rolf Reithmayer wundert sich, dass „jetzt geprüft wird, ob diese Brücke für den öffentlichen Fahrrad- und Fußgängerverkehr geeignet ist, obgleich die vorhandene Brücke für Baustellenfahrzeuge gebaut und ausgelegt ist.“
Dem RVR-Vorsitzenden Frece ist bewusst, „dass der Öffentlichkeit kaum zu vermitteln ist, dass eine Brücke, die bisher von Kraftfahrzeugen genutzt wurde, bei einer zusätzlichen Nutzung durch Fahrradfahrer Probleme erzeugen soll“. Dennoch müsse man eine Lösung finden, die dem gesetzten Rechtsrahmen entspricht.

Anke Löhl (SPD): Ein großes Stück mehr Sicherheit für Radfahrer

Anke Löhl vom SPD-Ortsverein Kupferdreh beklagt: „Es darf und kann nicht sein, dass ein derartiges Projekt, welches auch ein großes Stück mehr Sicherheit für die vielen Fahrradfahrer bedeutet, die derzeit noch gezwungen sind, die vielbefahrene Nierenhofer Straße zu benutzen, nun an dieser Brücke scheitert.“
Dem Ruhrverband sei der Stellenwert dieser geplanten Radwegeverbindung durchaus bewusst. Durch das Zurverfügungstellen von Grundstücken im Rahmen von Gestattungen unterstütze man eine Realisierung des Vorhabens eindeutig. Der RVR geht davon aus, „dass bei gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten eine gute Lösung gefunden wird, die die Realisierung des Radwegs ermöglicht“.

Die kleine Brücke über dem Deilbach sorgt dafür, dass das Projekt Radwegeverbindung zwischen Kupferdreh und Langenberg ins Stocken gerät. Nun soll sie von einem Statiker geprüft werden.   Foto: SPD Kupferdreh/Byfang
Anke Löhl und Rolf Reithmayer vom SPD-Ortsverein Kupferdreh/Byfang machten sich vor Ort selbst ein Bild von der vom RVR genutzten Brücke.    Foto: SPD Kupferdreh/Byfang
Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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