Passions- und Fastengespräch in der Marktkirche
Diskussions- und Streitthema Abendmahl/Eucharistie
Essen. Am Freitag, dem 28. März 2014, 19.00 Uhr, lädt der Evangelische Arbeitskreis der CDU Essen alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger in die älteste protestantische Kirche Essens, die Marktkirche am Flachsmarkt (Markt 2) in der Essener Innenstadt, zum traditionellen „Theologischen Passions- und Fastengespräch“ ein.
Nach der offiziellen Begrüßung durch den EAK-Vorsitzenden, Ratsherrn Dirk Kalweit, wird der Stadtdechant der Katholischen Kirche in Essen, Pfarrer Dr. Jürgen Cleve, einen Gastvortrag zum Thema: „Nehmt und esset alle davon” – Impulse aus der katholischen Theologie und Kirchenrechtslehre für eine ökumenisches Praxis von Abendmahl und Eucharistie“ halten und sich anschließend der Diskussion stellen. Nach dem offiziellen Teil sind alle Gäste zur traditionellen Passions- und Fastenspeise eingeladen. Der Eintritt ist kostenlos.
Streitthema Abendmahl
Die Frage nach dem gemeinsamen Abendmahl von evangelischen und katholischen Christen ist – gerade an der kirchlichen Basis – zu einer zentralen Frage des zukünftigen ökumenischen Miteinanders geworden. Nach dem sich Lutheraner und Katholiken – nach Jahrhunderten - auf eine „Gemeinsame-Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ verständigten, stellt sich nun die Frage, ob die Zeit reif ist für eine Erklärung über das gemeinsame Abendmahl.
Doch warum feiern evangelische und römisch-katholische Christen nicht gemeinsam das Abendmahl? Aktuell kann die römisch-katholische Kirche weder die Einladung der Evangelischen Kirche zum gemeinsamen Abendmahl annehmen noch selbst eine Einladung an evangelische Christinnen und Christen aussprechen. Die Gründe dafür liegen u.a. in dem unterschiedlichen Verständnis dessen, was das Abendmahl oder die Eucharistie ist. Sie sind aber auch darin begründet, dass noch nicht alle Unterschiede zwischen den Kirchen überwunden sind. Während die römisch-katholische Kirche darauf besteht, vor der Feier des gemeinsamen Abendmahls eine völlige Übereinkunft in allen noch offen Fragen zu erzielen, ist die evangelisch-lutherische Kirche der Ansicht, dass die Abendmahlsgemeinschaft umfassender ist als die Grenzen, die die Kirchen setzen, weil nicht die Kirchen, sondern Christus einlädt.
Von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland und der Evangelischen Kirche in Deutschland ist die Einladung zum Abendmahl bereits 1975 offiziell ausgesprochen worden. Ob und wann die Eucharistische-Gastbereitschaft und eine Gemeinsame Abendmahls- / Eucharistiefeier aber kommt, ist nach wie vor offen.
Mit der Altkatholischen Kirche wurde 1985 eine "Vereinbarung über eine gegenseitige Teilnahme an der Feier der Eucharistie" verabschiedet. Obwohl die Frage vom Wesen der Kirche und nach dem historischen Bischofsamt ausgeklammert und somit keine Kirchengemeinschaft hergestellt wurde, konnten wesentliche Glaubensaussagen gemeinsam formuliert werden. Dies sind nun die Grundlagen für eine gegenseitige Einladung zum Abendmahl.
Autor:Dirk Kalweit aus Essen-Ruhr |
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