Mobilität-Werk-Stadt: Bausteine für ein neues Mobilitätskonzept

Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen bei der ersten "Mobilität-Werk-Stadt":

In zehn Arbeitsgruppen wurden im Rahmen der „Mobilität-Werk-Stadt“ Vorschläge für ein alternatives, nachhaltiges Verkehrskonzept für die Region Ruhr, jenseits von Großprojekten wie dem weiteren Autobahnausbau, entwickelt.

Dabei wurde „offensichtlich, dass Mobilität heute transparent und ganzheitlich geplant werden muss“, so die Organisatoren.
An der Ideenfindung beteiligt waren auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Bürgerschaft und Wissenschaft - u.a. Essens Umwelt- und Baudezernentin Simone Raskob, Jens Loewe, Autor und Mitglied bei „Omnibus für direkte Demokratie“ (Stutt­gart), Prof. Dr. Maria Limbourg i.R., Fakultät Bildungswissenschaften Universität Duisburg-Essen, Christoph Zöpel, NRW-Landesverkehrsminister a.D, Prof. Dr. Heiner Monheim, Fakultät Raumentwicklung und Landesplanung Universität Trier, Ingenieur Christoph Helmert und Stadt- und Verkehrsplaner Ralf Kaulen.

Zentrale Ideen für neue Verkehrslösungen für das Ruhrgebiet:

ÖPNV:
- Großraumtaxen
- Nachhaltige Verbesserung durch höhere Taktfrequenz und/oder mehr Bahn-Waggons, mehr Haltestellen (wohnortnah), Sonderbusse für bestimmte Pendlerströme, Spontanhaltestellen, Bürgerbusse, besserer, flächendeckender Service im ÖPNV (Echtzeitanzeigen an Haltestellen, Helfer beim Ein- und Aussteigen für Senioren und Fahrgäste mit Behinderung), optimale Vernetzung der ÖPNV-Betriebe (besserer Anschluss), zusätzliche S-Bahn-Trasse zwischen Duisburg und Dortmund (Finanzierung Landesfrage), Straßenbahn für den Essener Süden und die Ruhrhalbinsel, bessere Anbindung der Ruhrhalbinsel und von Niederwenigern an den ÖPNV
- ÖPNV günstiger oder zum Nulltarif (Finanzierung v.a. durch Bund und Land, etwa durch Umschichtung der Mittel und/oder eine Nahverkehrsabgabe)
- Attraktivere Bahnhöfe, vorhandene Angsträume abschaffen und neue vermeiden
- Eigenverantwortung des Bürgers: mehr Wege laufen und mit ÖPNV zurücklegen, Vorbildfunktion der Eltern; Frühbildung auch schon im Kindergarten möglich

Güterverkehr:
- Verminderung des Schwerlastverkehrs durch Logistikzentren zur Optimierung und Verminderung des Güterverkehrs, Stadtlogistik-Konzept (weniger, dafür aber voll ausgelastete LKW)
- Produkt-Transparenz (für den Verbraucher einsehbare Information, wie weit das Produkt transportiert worden ist)

Verkehrswege:
- Keine Großprojekte wie A52-/A44-Ausbau mehr

- Rückwidmung der A44 in B227
- Mehr und attraktivere Radwege, mehr Fahrradständer an Schulen und im öffentlichen Raum
- Stadt der kurzen Wege /bessere Infrastruktur in Wohnortnähe
- Shared Spaces (von allen Verkehrsteilnehmern gleichberechtigt genutzter Straßenraum) zur lebenswerteren, sichereren und im Verkehrsfluss verbesserten Gestaltung von Verkehrswegen
- Neue Grünpolitik (Grün- und Freizeitareale in ihrer Wertschätzung ernst nehmen, keine Einsparungen bei der Pflege von Grünflächen und Plätzen)
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sind einsehbar unter www.transit-autobahn.de

Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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