Liebrechtstraße: DIE LINKE wirft der Stadt Essen Untätigkeit vor

„Während die Stadt Essen weiter auf einen Investor für die Sanierung der Obdachlosenunterkunft (und angegliederter Kita) in der Liebrechtstraße wartet, müssen die dort untergebrachten Menschen in unverändert unwürdigen Umständen hausen“, kritisiert die LINKE im Rat der Stadt Essen.

„Unwürdige Zustände“

Stefan Dolge, Bezirksvertreter für DIE LINKE in der BV VIII (Ruhrhalbinsel) ist empört: „Die dort herrschenden Zustände sind schlicht unwürdig. Die Unterkunft hat keine Heizung, die Fenster sind kaputt. Dass angesichts dieser untragbaren Zustände die Bewohner zur Selbsthilfe greifen, und lieber ihr Mobiliar verfeuern, statt sich die Zehen abzufrieren, findet mein vollstes Verständnis. Wer es nicht selbst schon ‚überlebt‘ hat, wird sich nur schwer vorstellen können, wie es sich anfühlt, unter solchen Bedingungen ‚leben‘ müssen.“
Von Februar 2008 datiert ein Ratsbeschluss, in dem die Verwaltung beauftragt wird, diese Zustände schleunigst zu ändern. „Geschehen ist indes bislang nichts“, so Stefan Dolge. In der Notunterkunft Liebrechtstraße sind - nach Aussage der Verwaltung durchschnittlich 118 Menschen untergebracht, im Durchschnitt für zwölf Monate.

Pflichtleistung

Stefan Dolge abschließend: „Ich bin entsetzt und äußerst verärgert über das Vorgehen der Verwaltung. Diese Zustände sind seit langem bekannt. Das Verfeuern von Mobiliar ist - auch angesichts der benachbarten Kita - nicht gänzlich ungefährlich. Will die Stadt Essen die hier untergebrachten Menschen erfrieren lassen?“
DIE LINKE weißt darauf hin, dass die Bereitstellung von Notunterkünften durch die Stadt Essen keine „freiwillige“, sondern eine „pflichtige“ Leistung ist - anders als etwa der Bau eines Stadions oder der Ausbau der Messe.

Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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