Jungentoiletten an der Josefschule wurden komplett renoviert
Echter Grund zur Freude an der Josefschule in Kupferdreh: Nach langem Ringen und „gefühlten 40 Jahren“, wie Lehrerin Christiane Engemann es ausdrückt, sind nun endlich die Jungentoiletten an der katholischen Grundschule erneuert worden.
Seit geraumer Zeit schon waren die Jungentoiletten in einem unhaltbaren Zustand. Dirk Vogelsang, Vater einer Tochter und eines Sohnes an der Josefschule, hat seine eigene Grundschulzeit an der Byfanger Straße 20 verlebt und kennt die sanitären Anlagen noch aus dieser Zeit. „1979 habe ich die Schule verlassen und in dieser ganzen Zeit hat sich nichts getan.“
Vor allem der Geruch in dem Nebengebäude mit angeschlossener Pausenhalle sei unzumutbar gewesen. Furchtbar beißend. Das empfanden alle so: Schüler, Lehrer und die Eltern. Unter den Waschbecken stand das Wasser und der Abfluss war ständig verstopft. Nur wenn sie gar nicht einhalten konnten, hätten die Jungen die Toiletten benutzt. „Der Zustand der Jungentoiletten ist immer wieder Thema gewesen. Aufrund der finanziellen Lage der Stadt war aber bislang keine Sanierung in Sicht“, erlärt Klaudia Theisz, Rektorin der Josefschule.
An der Kupferdreher Grundschule wollte man sich damit nicht abfinden und so formulierte Dirk Vogelsang im März 2014 einen Elternbrief an die Adresse der Stadt Essen, in dem er die Lage noch einmal schilderte. Vogelsang appellierte an die Verantwortlichen, „dafür Sorge zu tragen, dass unsere Kinder wenigstens ihren elementaren Bedürfnissen wie dem Gang zur Toilette nachgehen können“.
„Nahezu alle Eltern haben diesen Brief unterschrieben“, berichtet die Schulpflegschaftsvorsitzende Britta Baudisch. Allerdings tat sich in der Zeit danach erst einmal nichts. So hat Britta Baudisch Ende November 2014 gezielt die Bezirksvertretung der Ruhrhalbinsel (BV VIII) sowie die städtische Immobilienwirtschaft angeschrieben. Und der Stein geriet ins Rollen. „Wir haben sehr schnell ein Feedback von der BV VIII bekommen und gleich einen Ortstermin mit BV-Vertretern ausgemacht“, berichtet Britta Baudisch. „Und nach dem Ortstermin Anfang 2015 ging alles sehr schnell“, freut sich Klaudia Theisz.
42.000 Euro Zuschuss von der BV VIII
42.000 Euro hat die BV VIII aus ihrem Etat für die Sanierung der Jungentoiletten an der Josefschule zur Verfügung gestellt und damit die Kosten komplett gestemmt. „Ohne die Unterstützung von der Bezirksvertretung hätte das Ganze sicher nicht so schnell realisiert werden können“, so die Schulleiterin.
Zur Mitte der Sommerferien sind die Bauarbeiter angrückt. Während der Herbstferien ist die abschließende Reinigung der neuen Anlage durchgeführt worden.
Am Eröffnungstag dann herrscht so etwas wie Schulfest-Stimmung an der Byfanger Straße 20. Für die Bezirksvertreter gibt es ein besonderes Dankeschön: Die Kinder singen aus voller Kehle den Gospel-Song „Sun in my heart“, den sie eigens umgetextet haben: „I woke up this morning with the sun in my heart - praise the BV VIII“, heißt es da. Und die Stadtteilparlamentarier sind echt gerührt: „Wir sind ja schon des Öfteren beschimpft worden, aber dass uns jemand ein Dankeslied widmet, das habe ich noch nie erlebt“, schmunzelt Rolf Reithmayer, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BV VIII, bei der feierlichen Einweihung. „Hier ist ein Stück Schulgeschichte geschrieben worden“, merkt Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel (CDU) an.
Happy End nach jahrzehntelangem Missstand. „Jetzt braucht keiner von euch mehr einzuhalten“, ruft Klaudia Theisz den Jungs noch zu, bevor diese ihre neuen Schultoiletten entern können - endlich.
Autor:Melanie Stan aus Essen-Ruhr |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.