Obere Byfanger Straße
Initiative fordert Verkehrsberuhigung

An der oberen Byfanger kommt es immer wieder zu Gefahrensituationen und sogar Verkehrsunfällen.    | Foto: Bürgerinitiative "Byfanger Straße"
  • An der oberen Byfanger kommt es immer wieder zu Gefahrensituationen und sogar Verkehrsunfällen.
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Die Bürgerinitiative "Byfanger Straße" setzt sich für eine Verkehrsberuhigung an der oberen Byfanger Straße ein.

"Die gefährliche Situation für Anwohner, insbesondere Schulkinder und ältere Menschen, die am oberen Teil der Byfanger Straße leben, ist nicht erst seit dem schweren Unfall vom 19. Oktober 2018 bekannt", sagt Michael Meyer von der Bürgerinitiative.
Bereits seit einigen Jahren ist die Byfanger Straße Gegenstand von Anträgen sowohl aus der CDU- als auch der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung, einer Unterschriftensammlung von Seiten der Bürgerschaft und zahlreicher individueller Eingaben bei den verantwortlichen Stellen der Stadtverwaltung.

Bäume und Autos versperren die Sicht

Daraufhin wurden Ortstermine mit Verwaltung und Politik gemacht, bei denen die Problematik deutlich wurde:
Bäume und parkende Autos verdecken vor allem in der leichten Rechtskurve der oberen Byfanger Straße Fußgängern und aus den Nebenstraßen kommenden Fahrzeugen die Sicht auf Fahrzeuge, die von Byfang kommend in die Siedlung einfahren und häufig mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind. Die Bushaltestelle Marienbergstraße ist hierbei eine besondere Gefahrenstelle, da hier die Schulkinder der Siedlung die Straße überqueren müssen. Auch hier ist es bereits zu einem Unfall mit Personenschaden gekommen.
"Die Begründungen für die bisherige Untätigkeit der Stadt waren vielfältig", erläutert Michael Meyer: "Für einen Zebrastreifen fehlten bei der letzten durchgeführten Zählung nur wenige Fahrzeuge, gegen ein Tempolimit 30 oder eine 'Rechts vor links'-Lösung spricht scheinbar die Definition der Straße als Hauptverkehrsstraße. Darüber hinaus verwies die damalige EVAG auf mögliche Probleme bei der Einhaltung des Fahrplans der Linie 155, obwohl es den Bussen auf diesem Straßenabschnitt ohnehin kaum möglich ist, 50km/h zu erreichen."
Mit Verweis auf die Straßenverkehrsordnung seien bisher alle denkbaren Verbesserungen der Lage abgelehnt worden. "Also blieb der Lokalpolitik aller Fraktionen sowie den Anwohnern nur die Kapitulation."

Deutliche Entschärfung der Gefahrensituation

Die Bürgerinitiative "Byfanger Straße" setzt sich für eine deutliche Entschärfung der Gefahrensituation ein. "Vor dem Hintergrund der Unfälle mit Personenschaden, die sich bereits ereignet haben, ist es unverantwortlich und eine Zumutung für die Anwohner, die aktuelle Situation unverändert beizubehalten", erklärt Michael Meyer stellvertretend für die Mitglieder der Bürgerinitiative "Byfanger Straße".
Das Thema Verkehrssicherheit auf der Byfanger Straße bei der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Ruhrhalbinsel erneut beraten und mit einem abschließenden Votum ausgestattet. Alle Fraktionen und Einzelvertreter des Stadtbezirks-Parlamentes sprachen sich erneut und geschlossen dafür aus – wie CDU-Ratsherr Dirk Kalweit berichtete -, dass auch im oberen Bereich der Byfanger Straße Tempo 30 eingeführt werden soll und darüber hinaus weitere Maßnahmen "wohlwollend" und zielorientiert seitens der Stadt geprüft werden sollen, um die Sicherheit der Bürger in diesem Straßenabschnitt nachhaltig zu verbessern.
"Das Thema 'Verkehrssicherheit' auf der Byfanger Straße ist geradezu ein seit Jahren wiederkehrendes Beschäftigungsfeld der lokalen Politik, da die Hauptverkehrs-/ und Verbindungsstraße von Kupferdreh nach Byfang durch einen wunderschönen Alleecharakter mit zahlreichen alten und großen Platanen, einmündenden Nebenstraßen und durch separate Parkbuchten, welche die Straßenbreite verengen, geprägt ist und somit für alle beteiligten Verkehrsteilnehmer nur ein eingeschränktes Sichtfeld auf den fließenden Verkehr ermöglicht", sagt Ratsherr Dirk Kalweit, Vorsitzender der CDU Kupferdreh/Byfang. "Zudem berichten Anwohner authentisch - und dokumentieren Messungen nachvollziehbar -, dass trotz dieser Gegebenheiten die Durchflussgeschwindigkeit des Verkehrs eindeutig zu hoch ist für eine Straße, die die o.g. einschränkenden Voraussetzungen dokumentiert."
Am 19. Oktober 2018, in den Abendstunden, ereignete sich das, was viele schon seit Langem vorhersagend befürchteten und jeder hoffte, dass es nie eintreten möge: ein folgenschwerer Unfall auf der Byfanger Straße in Höhe des Kreuzungsbereiches Marienbergstraße, bei der eine aus Velbert stammende Fußgängerin, die beim Überqueren der Straße von einem PKW erfasst wurde, lebensgefährlich verletzt wurde.
"Bereits im Jahr 2014 hatte die CDU Kupferdreh/Byfang – mit Unterstützung aller in der Bezirksvertretung VIII vertretenden Fraktionen - zahlreiche Maßnahmen prüfen lassen, um das Gefährdungspotential auf der Byfanger Straße zu reduzieren", berichtet Dirk Kalweit.
So sollte eruiert werden, ob in räumlicher Nähe der Bushaltestelle Marienbergstraße eine Verkehrsinsel baulich zu realisieren sein könnte, alternativ sollte als Fußgängerüberweg ein Zebrastreifen geprüft werden. Um die Durchflussgeschwindigkeit der PKWs vom Düschenhofer Wald kommend zu reduzieren, waren für den Kreuzungsbereich Byfanger Straße/Hirtental ebenfalls eine Verkehrsinsel oder alternativ ein Fußgängerüberweg in Form eines Zebrastreifens zur Prüfung vorgeschlagen worden. Auch das Thema Tempo 30 (Bestandteil des Antrages) und der Vorschlag einer Rechts-vor-Links-Reglung im besagten Streckenabschnitt wurden der Stadt übermittelt.
"Alle Vorschläge wurden seinerzeit seitens der Verwaltung – mit teils sehr umstrittenen Argumenten – abgelehnt!", so Ratsherr Kalweit.
"Die berechtigte Frage vieler Bürger und der Politik, ob erst etwas Schlimmeres passieren müsse, damit die Stadt sich bewegt in dieser Frage, blieb damals unbeantwortet und mit kopfschüttelnden Unverständnis", so Kalweit, "im Raum stehen und ist nun aktuell zur tragischen Gewissheit geworden."
Die lokale Politik auf der Ruhrhalbinsel ist sich erneut darüber einig in der Frage, was nun zu unternehmen ist. Dirk Kalweit macht deutlich, dass man jetzt mit allen Möglichkeiten die Stadtverwaltung davon überzeugen muss, dass es keine Alternative zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Byfanger Straße gibt.
"Es geht", so Kalweit weiter, "jetzt nicht um Symbolpolitik, sondern um Verkehrsmaßnahmen, die die Situation vor Ort für die Menschen offensichtlich und nachhaltig verbessern, und das bedeutet einen Mix aus den bereits vorgeschlagenen Maßnahmen."

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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